Volltext: Der Spaßvogel 1925 (1925)

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Erste 
Hilfe bei Anglücksfällen. 
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Künstlhiche Atmung. Sie ist die 
Rachahmung der natürlichen und bezweckt 
die Ausdehnung und Zusammenziehung des 
Brustkorbes, um frische Luft in die Lunge 
eindringen zu lassen. Man legt den Ver— 
unglückten flach auf den Rücken mit et— 
vas erhöhter Brust, indem man ihm ein 
Kissen, einen zusammengelegten Mantel und 
dergl. unterschiebt. Man faßt dann beide 
Arme am Ellenbogen, hebt sie sauft in die 
Höhe nach rückwärts über den Kopf, und 
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ahmung der Einatmung). Hierauf zieht 
man die Arme den gleichen Weg vor und 
drückt die zwei Sekunden lang an den 
Brustkorb (Ausatmungh!.— 
Ertrinken. Beim Rettungswerr su— 
che man den Ertrinkenden von hinten so zu 
fassen, daß er sich nicht am Retter halten 
und diesen in Ertrinkungsgefahr bringen 
kann. Man sorge zunächst für Erwärmung 
des Körpers dadurch, daß man ihn in 
einen geschlossenen Raum bringt, ihn in 
wollene Decken einhüllt, seine Arme und 
Beine reibt und bürstet, und eingewickelte 
Wärmflafschen um ihn herumlegt. Der 
Rumpf ist höher zu legen als der Kopf, da⸗ 
nit das Wasser aus Mund und Atmungs— 
organen fließt, Mund und Nase sind, von 
Sand, Schlamm und dergl. zu reinigen. 
Stets Einleitung der künstlichen Atmung, 
falls der Ertrunkene nicht mehr atmet. 
Dies fortsetzen bis Atmung wieder eintritt 
oder der Arzt kommt, Diesen sofort holen. 
8it8schlag. Gonnenstich.) Hitzschlag 
kommt nach übermäßigen Anstrengungen 
und bei großen Menschenansammlungen 
während vbesonderer Hitze vor. Zuerst 
Schwindel, quälender Durst, dann plötzliches 
Zusammenbrechen mit meist. blaurotem Ge— 
icht und oberflächlicher, beschleunigter At— 
mung. Wagrecht lagern, mit etwas erhöh— 
tem Kopf, womöglich im, Schatten, alle 
heengenden Kleidungsstücke öffnen, Kopf und 
Brust mit kaltem Wasser begießen, viel 
Wasser trinken lassen mit mehrmals 20 
Hoffmannstropfen. Stockt der Atem, so 
nache man die künstliche Atmung, fächle 
dabei fortwährend frische Luft zu, reibe 
Hände und Füße. Kommt der Verunglückte 
zu sich, dann erhalte man das Bewußtsein 
durch Riechmittel. Man sorge dafür, daß 
er munter bleibe. Gleich zum Arzt! 
Knochenbrüche, Das regelrechte 
Einrichten eines Knochenbruchs ist aus⸗ 
schließlich Sache des Arztes. Bis dieser 
kommt, ist es wichtig, zu verhüten, daß die 
berschobenen Knochenstuͤcke die Muskeln, die 
Blutgefäße oder die Haut durchstechen. Auf⸗ 
schneiden aller Kleidungsstücke. Ruhigstel— 
lung und Hochlagerung des gebrochenen 
Beines. Der Verletzte darf exst dann wegge— 
tragen werden, wenn er vorher mit einem 
Stuͤtzverband versehen worden ist. Ein ge⸗ 
oreee Arm wird in eine Schlinge ge— 
ängt. — 
Krämpfe(Epilepsie, Fallsucht). Viel— 
fach mit Bewußtlosigkeit verbunden in Ge— 
talt von epileptischen Anfällen. Schaum 
tritt vor den Mund., Kopf blaurot. Pu— 
billen eng. Ruckweise Zusammenziehung der 
Muskeln. Zusammenkrümmen verschiedener 
dörperteile Die viel um sich schlagenden 
Unglücklichen sind vor Schaden zu bewahren. 
Man lege sie auf Teppiche und Polster. Be⸗ 
sueme Tagerung. Kleidungsstücke Esen. 
Aufhalten kann man Krämpfe nicht. Wäh— 
rend des Krampfes ist es strengstens verbo⸗ 
en, Nahrung und Arzneien beizubringen, 
da sie in die Luströhre gelangen könn— 
ben. Unter Umständen ist es geboten, zwi—⸗ 
schen die Zahnreihen einen Flaschenkork an 
einem Bindfaden oder einen Taschentuch— 
knopf zu schieben, um ein Verbeißen der 
Zunge zu verhůten. Man lasse nach dem 
Anfall der Kranken ruhig schlafen, bleibe 
aber bei ihm bis er ganz bei, sich und mun⸗ 
ler ist. Aehnlich sind die Krämpfe hyste⸗ 
cischer Frauen, nur daß es sich dabei nicht 
um“ Bewußtlofigkeit handelt. Einreibung 
mit Koölnisch Wasser an der Schläfe, Be— 
spritzen mit kaltem Wasser. Riechmittel. 
Ohnmacht. Wird eingeleitet durch 
Gähnen,. klebrigen, kalten Schweiß, Blässe 
und Regungslosigkeit. Die Ursache, zu we— 
nig Blut im Gehirn, wird am schnellsten da— 
durch vehoben, daß man den Ohnmächtigen 
auf den Boden legt und zwar die Beine
	        
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