und darum mußt du sterben! Ich habe
d Ieq. Tode ͤberliefert, Verraͤter! Eei
verslu 3. .. 9— F
Durch Bedienstete des Schloßes erfuh⸗
ren wir hernach, daß Jula — eine Ren
und Richte Ilonas — im Schloße erzogen
und da das Chepaar linderlos blieb, wie
eine Tochter gehalten wurde. — Vor Jah⸗
resfrist aber datte das hübsche bnge Mãd⸗
hen das Gut verlassen und niemand wußte,
was aus ihm gewordernn.
Keiner von den Anserigen sah das Weib
des Gerichteten wieder, auch wurde das
bappta uartier nach einem anderen Ort ver⸗
Nach länger als einem Jahre, als ich
F einem anderen Kriegsschauplatze weilte,
führte mich der Zufall mit einem jungen
Offizier zusammen, der in jener Gegend, die
Heimat war, seinen Urlaub verbrac
atte. Wir kdamen auf das Gut du spte
hen und auch auf, die Herrin desselben. un
da erzählte er, daß Ilona mit nie nand
verklehre und ein menschenscheues Taseir
ühre. — 3 Haar it weiß geworden“
agte er, „und einen einen Knaben hal
je bei sich, an dem sie mit abssttischer
Liebe hängt. er ist das Einzige, das lit
an's Leben. gen —
Ich ahnte die 8 ertunst dige Kindes
Ahlte, dah sie es als ein Vermächtnis ihres
einst — so * rmig geliebten Gatten, 7* den b
dem Tode AUberliefert hatte, betrachtete. Ein
Vermaͤchhtnis des Gatten, an dem sie Racht
geübt für seine Treulosigkeit und Falschheit
an dem, aber doch ihr Herz in heißer, ni
erlöschender Liebe hing . —
Moge dieles Herz den Trieden finden
— —
—I
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ine Leiche, die sich die Nase wischt.
Eine L Orleans,
der von 1716 1723 Regent von Frank⸗
reich war, die Prinzessin von Sens, war
in hohem Alter gestorben und lag, ihrem
Range gemäß, auf dem Paradebett. Bei
hren Lebzeiten war sie eine der wunder⸗
lichsten Pers en gege en und hatte gant
Paris mit ihren Schrullen beschastgt g0
biesen gehörte namentlich guch, daß sie
— wie ihr Vetter, der Sohn des Re—
genten — außer sich geriet, wenn —
erzählte, dieser oder jener sei gestorben,
oder auch nur einen Längst, Verstorbenen
als tot e „Wer sich untersteht,
der verstorbene König oder dergleichen zu
sagen“, xrief sie voller Wut, „den jage
ich auf der Stelle aus meinem Dienst!“
Die Folge davon war, daß ihre Umgebung
um sich Unannehmlichkeiten zu ersparem
alle Briefe verbrannte, mit Ausnahme derer
des Königs, die für die Prinzessin eingin⸗
gen; denn wehe dem Pagen, der das Un⸗
glück hatte, ihr einen Brief zu überrei⸗
chen, worin ein Todesfall gemeldet wurde.
Selbst mit ihrem Leben sollten ihre Ab⸗
sonderlichkeiten nicht aufhören. Als sie
auf dem Paradebett lag, strömte ganz Pa—
ris herbei, um die Person noch einmal
zu sehen, von der man soviel Absonderli⸗
hes gehört hatte. RWer siehe da, al
die Menge in ——— steht und
die e ze der Zinge chiedenen
betrachtet, ebt dies hort den rechten
Arm, führl ein Talschenluch zum Gesicht
und wischt sich nachdrücklich die Nase.
Dies sehen und mit gesträubtem Haar hin⸗
ausstürzen, war für das Publikum eins,
Was sich vor so vielen Zeugen ereignet
eg donnte unmöglich An sein.
War die Prinzessin vielleicht scheintod ge⸗
wesen und wieder erwacht? — Nein, Und
dennoch ging die Sache ganz natürlich zu
Nach einem alten Gebrauch am französi⸗
schen Hofe fielen die Kleider, in denen
man ein Mitolied des Königshauses auf
dem Katasalk ausstellte, der Garderoben⸗
frau zu. Die Prinzessin war an einem
Geschwur im Gehirn gestorben, das sich
nach ihrem Tode noch durch die Nase
ausleerte. Die Garderobenfrau hatte diese
Ausleerung bemerkt; sie fürchtete mit
Recht, — diese die Kleider der Prinzes«
sin beschmutzen und verderben möchte. Sie
wußte sich daher nicht anders zu ien
als unter die Draperie des Katafalls zu
kriechen, und, durch diese verdeckt, das
Butzen der Nase zu besorgen.