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Das Werkstattfenster.
Donnerstag: Glaser (zum Lehr-
Büb'ra): „Da fallt mb grad ein, t>er Haus-
IftvC' non Nr. 12 hat gestern 'abends het-
g'schickt. Der Schnee hat d' Scheib'n von
der Oberlicht'» in der Werkstatt eindruckt. -Geh'
pM Maurer ’mbn und sag ihm's, denn da
brauch rnia a E'E Es ist sakrisch hoch!"
Freitag. Hausherr (pW ©laset):
„Wann wird denn endlich das Fenster ge¬
macht? Es schneit ja in die Werkstatt her¬
ein. Bitte, 'beeilen Sie sich doch!" — ©la¬
set: „Ja, wissen S', das'Ding is net so
einfach. Da braucht ma a ©'tust. I hab
scho Zum Maurer geschickt, daß er sich die
Sach anschaut. Wenn amal 's ©'rüst auf-
0stellt is, nacha sän d' Scheib'n glei drin-
na!" —
SaWstag nachmittag s. Maurer
(beschaut sich dm Schaden und stopft sich
das.Pfeifer! an): „3a, ja — da brauchte
freut' a <5'rüst und a Hochs Iah no — aba
heut kann i nir Wehr rnach'n. es is scho
$' finster. Auf d' Wochen kimm i — nacha
wet'n Ma 's glei hab'n!" —
Montag. Der Hausherr, wütend, hat
Mederholt zum Maurer geschickt. Maurer
(zum Diener des Hausherrn): „Na, na, wird
WoW itio Blau machen berfen; mann ma ft
die ganz' Woch'n schind't und plagt. Her'n
kann i net .... Na, m'otg'n in aller
Fruah kim i scho!" —
Dienstag (Tauwetter), ©laset (zutn
Maurer): „Der Hausherr hat sag'n lassen,
nt der Tischlerwerkstatt geht scho alles aus
n ßetm, weil 's eini regn't. Was is denn
mit 'n ©erüst?" —
Maurer: „Ja, Kreiz-Deifel! Pressiert
dem dös gar a so! ©'red töiill i 'nunter nach
Fnmming und 's ©'rüst hol'n — im Schileh-
daschl kann' i 's net umananba trag'n!“
Mittrooch mittags kommt der Mau¬
rer mit 5 Mattn. Maurer: „So, da sän
ma scho! (Er lehnt die Leiter ans Werkstatt-
fenster und drückt dabei eine große Scheibe ein.)
;,Sakra, sakra — dös hatt'' i net denkt, datz d'
Echetb'n so schwach wa. Was fang ma jets
an?! (Es schlägt 3 Uhr.) Brodzeit is — jetz'
geh n ma lieber glei und rnach'n.Feierabend.
Bis Viere is do scho z' finster!" —' Der Haus¬
herr, welcher dazu gekommen ist, gerät in ge-
ltnde Wut und macht derselben in einigen
Acht ganz parlamentarischen Ausdrücken
Lust. —
Donnerstag. (6 ©redKälte.) Haus¬
herr (Beim ©laset): „Aber, was ist's denn
um ©ottesroillen mit dem Fenster?" — ©la-
heut wa s do z' kalt zum arbeit'n .
So hab'n aba den Maura g'schimpft, wie er
mtr g'sagt hat. Dös Iaht fi der net g’fall'n.
Er sagt, er hat so a Bettlarbeit net nöti —
der lummt nimmex zu Ihna. Jetz mutz! imi hatt
um an andern Maurer umfchau'n, denn ohne
© rüst kamt t m macha! Hab'n S' no a bissel
®eöujö — auf d' Wocha kriag'n ma scho dö
© schtcht, wann dö Kälten nachlaßt."
Moderne Ansicht. Onkel: „Sag mal
Moritz — wenn in einem Haushalt die Aus-
gaocYt i>te (Einnahmen übersteigen, toic nennt
man das?" Moritz: „Ne feine Fa¬
milie!"
ErzichAwg. Mutter (zu ihrem Sühn¬
ten. das eine Fliege gefangen hat): „Quäl
ft* nicht, sondern mach' sie .schon tot."
Sie Rache der BerschmWe».
liWWM'liii'ii
/ _ Herr Windmann hat seiner Wirtschafte¬
rin gekündigt und eine alte, aber reichtet Schach¬
tel geheiratet. Als die „Jungvermähl-
ten" von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren,
finden sie über der Tür den seltsamen
Willfommensgrujj:
„Schmücke Dein 'Heim!