Volltext: Heimatkunde 6. Heft (6. Heft / 1913)

zerstreute sich in den nahen Dörfern; die Soldaten plünder- 
ten überall, zündeten die Däuser an, mißhandelten die Leute 
und töteten sie unter gräßlichen Martern. 
Der Grt Aallham ging samt der Airche in Flam- 
men auf. Die Flüchtlinge verbargen sich im befestigten 
Schlosse (Irlach. Der dortige Hauptmann (Martin von 
Füger) unternahm mit geringer Mannschaft einen Ausfall 
in das nahe Schilddorf Wütend stürzte er unter die 
Feinde. Doch zwei Äugeln streckten ihn zu Boden. Noch 
lebend wurde er in ein brennendes Haus geworfen. 
Plünderung und Brand standen den Vesterreichern be- 
vor, wenn sie sich nicht mit schwerem Gelde loskauften. 
So erging es der ganzen Gegend von Zell und Willibald 
bis peuerbach, lvaizenkirchen und Eferding. Am J8. Jänner 
trat der Aurfürst den Rückzug von Eferding ins Innviertel 
an, um nicht durch ein starkes österreichisches Aufgebot 
abgeschnitten zu werden. 
Einige Monate blieb es dann ruhig. Auf der bayri- 
fchen Seite arbeitete man an der starken Befestigung von 
Schärding — JOOO Mann waren hiebet täglich be¬ 
schäftigt ; auf der österreichischen Seite wurden neue Truppen 
zusammengezogen. 
Der Einfall der Gesterreicher erfolgte diesmal von 
Frankenmarkt her, von wo Graf Aucfstein gegen das 
Schloß Friedburg vorrückte, es eroberte und schleifen 
ließ. Von Friedburg zog dann Auefstein über das mittlere 
Innviertel nach Riedau und Taufkirchen und kennzeichnete 
feinen Weg durch zahlreiche Brände. 
Eine ganz bedeutende Wendung brachte die große 
Schlacht bei Höchstädt, in der Prinz Eugen die vereinigten 
Franzosen und Bayern vollständig schlug, so daß die Fran- 
zosen hinter dem Rhein Deckung suchen mußten, während 
der bayrische Aurfürst sein Land preisgab. Die österreichi- 
schen Truppen rückten bis nach München vor und besetzten 
das ganze Land, das nun von einer kaiserlichen Regierung 
seine Befehle erhielt.
	        
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