Im Nachstehenden können nur einige Namen angeführt werden, die den
Matriken von Ried entnommen stnd. Sie sind als solche ein blutleeres Gerippe
und würden erst Leben erhalten, wenn wir das Wirken ihrer Träger durch
Notizen aus Kirchenrechnungen einigermaßen aufhellen könnten. Doch bis dahin
ist noch ein weiter Weg. Den Freunden unserer Bewegung, die mit dem Durch-
stöbern alter Rechnungen sich beschäftigen, möge diese Liste einige Anhaltspunkte
geben. Hoffentlich kommen wir balo in die Lage, ausführlicher über einzelne
der genannten Persönlichkeiten zu berichten.
A.Baumeister:
1. Christoph Weiß, Bürger und Baumeister in Ried. 1629 baute
er die Kirche und den Marmorsäulengang im Stifte Reichersberg. (Meiudl,
Ried, I. Bd., S. 274 f.)
2. Thomas Prünner, Bürger und Baumeister in Ried, wirkte in
der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts (f 1696). In den Jahren 1663 und
1664 baute er im Stifte Reichersberg den Stock mit dem Säulengang auf
der Wasserseite. 1684 starb sein Sohn Franz, 1687 seine Gemahlin Rostna.
(Totenbuch Ried, Bd. II, S. 346, 383)
3. Matthias Perreiter, Maurermeister in Ried, erbaute in den
Jahren 1720 und 1721 das Langhaus der Pfarrkirche daselbst.
4. Johann Zeiegetti, Maurermeister in Ried, leitete 1731 und
1732 den Turmbau bei der Nieder Pfarrkirche.^)
B. Bildschnitzer:
1. Ludwig Vogl, Bürzer und Bildhauer in Ried, f 1666. (Vgl.
Heimatkunde, 2. Heft, S. 123.)
2. Veit Adam Vogl, Ludwigs Sohn, (1637—1703), der Erbauer
des Dietmarbrunnens in Ried. (Vgl. Weber im Programm des Gymnasiums
Rieb 1909.) Im Jahre 1673 verfertigte er den Hochaltar für Geboltskirchen.
3. Familie Schwanthaler von 1630—1838. (Vgl. Heimatkunde,
4. Heft. S. 8-27.)
4. Georg Puchner, Bildschnitzer, vermählte sich am 11. Februar 1683
in der Kirche Mehrnbach mit Barbara Freinberger2), arbeitete im Schlosse
Wegleiten bei Ried und schlug dann seine Werkstätte am Englberg (Kapuziner-
berg) auf.
5. Ridler Ferdinand, Bildhauer in Ried, arbeitete im Jahre 1719
für die Kirche in Pram.
6. Reischl, Steinmetz in Eitzing, lieferte 1724—1726 die Steine für
den Kirchenbau in St. Lambrechten. (Vgl. Zallinger, Lambrechts» S. 19 f.)
C. Maler:
1. Wolfgang Reiter, Bürger und Maler in Ried, f 1513. Grabstein
an der Pfarrkirche in Mehrnbach, wo sein Sohn Gregor Reiter Vikar war.
Wahrscheinlich war der Braunauer Maler Wolsgang Reiter ein Ver-
wandtec dieser Rieder Familie. Sein Grabstein an der Nordseite der Pfarr-
kirche zu Braunau lautet:
Ueber die beiden Passauer Meister Anton Riva und Jakob Pawagner
vgl. Heimatkunde 1. Heft, S. 57.
') Trauungsbuch Mehrnbach, Bd. I. Vgl. Heimatkunde, 2. Heft, S. 124.
Heimatkunde 2.