Volltext: Heimatkunde 4. Heft (4. Heft / 1911)

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"3m Jahre 1837 ließ die Gemeinde Senftenbach ein« neue Glocke bei 
Gugg in Braunau hnstellen. 
In den Vierzigerjahren "hielten Mettmach, Andrichsfuit. Schildoin 
und Ried neue Glocken. Im Jchre 18t0 wurden bei Franz Xaver Wurst 
ta Salzburg für die Kirche Mertmach die deiden größeren Glocken gegossen. 
Die 3. Glocke mit einem Gewichte von 5 Zentnern der Pfarrkirche Anbricht» 
furt stammt au« der Werkstätte de« Franz Hollederer in Linz (1843). vi» 
ist geschmückt mit den Bildern Mariä Verkündigung, Kreuzigung und Grab« 
legung Christi. Die Umschrift lautet: „Nimm un« unter deinen Schutz, Pest 
und Hunger wende ab, vor dem Feinde beschütze un« und in der Stund, 
de« Tode« nimm un« auf."') Im gleichen J.hre (18*3) entstand bei Anton 
Gugg in Braunau da« neue Geläute für die Kirche in Schildorn. E« war 
aus D-moll gestimmt. Die GewichtlverhSltnisse sind: 850, 400 und 160 Kilo, 
gramm. Im Jrhre 1848 schloß die Gemeinde Ried mit Etephan Anton 
Gugg in Braunau wegen Umguß einer Glocke bei der Pfarrkirche einen 
Vertrag. Die neue Glocke soll im Gewichte 607 Pfand wiegen — bei einem 
Neuguß würde sie 467 fl. 33 kr. kosten. Für die zersprungen» Zügenglocke 
und eine kleine Glocke rechnete er 415 fl. 10 kr. ab. Daher dekommt er d»n 
Restbetrag von 52 fl. 23 kr. ausbezahlt.') 
Im nächsten Jahrzehnt wurden für unseren Bezirk sech« Glocken ver« 
fertigt: 1853 zwei für die Kirch» in Mörschwang von Franz Hsllederer 
in Linz (11 Uhr- und klein« Glocke), 1854 zwei für Pattigham von Franz 
Oberascher in Salzburg, 1856 die große Glocke in Eberschwang von drm 
gleichen Meister und 1859 die große Glocke für die Kirch« in Lohn«burg 
(Umschrift: „Nckolau« heiß ich, Franz Odberafcher in Salzburg goß mich"). 
Au« den Sechzigerjlhren stammen 19 Glocken. Die 11 Uhr»Glocke in 
Ob«rnb«rg (Gewicht 11 Zentner) erzählt un«: „Im ominösen Jahre 1861 
ward ich nach 200 jährigem Leben zu Braunau in Rupirt Gugg« Werkstätte 
wieder geboren. Möcht« mein Klang jedem, der ihn hört, die Liebe de« 
Johanne« einflößen/') 
Wie Hohenzell im Jahre 1863 zu seinem neuen Geläute kam, erzählt 
un« au«sührlich Lamprecht in seiner Geschichte von Hohenzell, S. 115 ff. D« 
fünf Glocken, von Ruppert Gugg in Braunau gegossen, mit einem Gewicht, 
von 40 Zentner 90 Pfund kosteten 3124 fl. 38 fr.') Peter«kirchen ließ 
zur selben Zeit bei Gugg zwei Glocken herstellen. Die eine, mit einem Durch« 
Messer von 92 Zentimeter, wurde Mariä geweiht, die zweit» (58 Zentimeter 
untere Weit») dem Pistpatron Sebastian. Die Kirche Eitzing desitzt fünf 
Glocken, die kleinste wurde im Jihre 1865, die größte im nächsten Jihr» 
bei Ruppert Gugg gegossen. Dt» vier S!rck-n der Pfarrkirche Pram flammen 
4) Die Inschrift ist lateinisch: „Tu nos iuyaudo respice, pestem famernque remoy« 
et ab hoste protege horaque mortis suscipe". 
2) Nach den Akten des Stadtarchives Ried. 
3) Notizen über die älteren Glocken bei'Mein dl, Obernberg, 2. Bd., S. 147. 
4) Die große Glocke (Maria immacalata) enthält die Inschrift, wonach die Bewohner 
von Hohenzell sie Mariä, ohne Mackel empfangen, darbieten. Die 12 Uhr-Glocke (Sankt 
Michael) sagt, der Erzengel Michael möge jetzt und immerdar sür sie den Sohn Gottes 
anflehen. Die 11 Uhr-Glocke (St. Florian): „Bor Blitz und Ungewitter befreie uns, o Herr." 
Die Versehglocke (Sebastian) drückt den Wunsch aus, daß der Herr uns vor dem plötzlichen 
>und ewigen Tode retten möge. Tie Zügen glocke ist dem hl. Josef geweiht. (Priller.) 
Heimatkunde 2.
	        
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