Volltext: Heimatkunde 4. Heft (4. Heft / 1911)

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nach der von Seitle hergestellt. In der Sammlung fallen sofort durch ihren 
Stimmungsgehalt die 9 Weinmann'schen Darstellungen, ebenso die drei Fisch- 
bach'schen auf. Erwähnt seien noch eine Lithographie von Rechenmacher (bei 
Kränzl erschienen) und eine Gravierung von Carli. 
Dieser wertvollen Sammlung älterer Originale reihen sich noch einige 
neuere Aufnahmen und Nachbildungen an. Baronin Peckenzell zeichnete 
Schloß Mühlheim um 1700 (nach Wening) und 1910, Herr von Preen in 
Osternberg die Schlösser Neuhaus und Hueb, Chorherr Zallinger von 
Reichersberg das Dorf St. Lambrechten, der frühere Kreiskommissär Geh- 
macher (um 1860) die Ansicht der Stadt Ried. 
Verdienste um die Sammlung erwarben sich ferner Oberlehrer Scham- 
berger in Lohnsburg durch die Aufnahme der Erdställe in Mehrnbach 
(Burgstaller), Lohnsburg und Mettmach, Fachlehrer Falb durch Nachbildung 
der Ansicht vom Markte Ried um 1780 (aus dem Hochaltarbilse der Pfarr- 
kirche), Jgnaz Schwanthaler durch Zeichnung von Pram nach der Auf- 
nähme von Franz Fuchs (1777), Johann Schihan durch eine Skizze des 
Pleninger-Brauhausstöckl auf dem Hochfelde. An die Franzosenzeit erinnert 
uns der Willkommengruß an die Kaiserin Maria Luise, die Gemahlin Na- 
Poleons, die auf ihrer Reife nach Frankreich vom 15. aus den 16. März 1310 
im Gasthofe Scharsching übernachtete. 
Die 60 Nummern dieser Sammlung stellen also ein getreues Bild der 
Vergangenheit des Bezirkes Ried dar. Wir wollen uns aber damit noch nicht 
zufrieden geben. Die Sammlung bedarf einer Ergänzung nach der Seite hin, 
daß alle im Bezirke Ried noch vorhandenen kulturhistorischen oder rein ge- 
schichtlichen Denkmäler in photographischen Aufnahmen vereinigt und der all- 
x-meinen Besichtigung zugänglich gemalt werden. Das wird Aufgabe des 
Musealvereines sein, in dessen Eigentum auch die Sammlung in der k. k. Be- 
zirkshanptwannschaft übergehen wirf,. Ein guter Anfang ist bereits gemacht. 
Herr Oberlehrer Scham berger hat die Aufnahme der Pestdenkmäler über- 
nommen. Auch sonst ist eine Sammlung von Photographien volkskundlicher 
Gegenstände im Werden. 
Dr. Franz Berger. 
Zur Geschichte der Maximilianskapelle in der 
Tolleterau. 
Eben lese ich in der Zeitung, daß die Gedächtniskapelle des hl. Maxi- 
milian auf dem Grunde deS Kirchmannhauses zu Maximilian in der Tolleterau 
im Rohbaue vollendet worden sei. Damit wird ein Stück Vergangenheit, die 
Erinnerung an die einstige Schloßkapelle des weithin berühmten Geschlechtes 
der Jörger, wieder aufgefrischt. Das Kirchlein genoß auch Ansehen, weil der 
populärste aller Habsburger-Regenten ihm seine Huld geschenkt hatte. 
Kaiser Maximilian I. stiftete nämlich am 7. Jänner 1505 in diese 
Kavelle eine tägliche Messe. Die Urkunde^) lautet: 
Absitlisten im Kreisarchiv München (vidimiert am 6. Sept. 1635) und im Pfarr- 
archiv Grieskirchen. 
Heimatkunde 14.
	        
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