Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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Ranshofen. Nr. 12 Hagenau. Nr. 13 Uttendorf. Nr. 14 Suben. Nr. 15 
Wernstein. Nr. 16 Kiewplstem. Nr. 17 Aurolzmünster. Nr. 18 Kakenberg. 
Nr. 19 Wildenau bei Aspach. Nr. 20 Reichersberg. Nr. 21 Mauerkirchen. 
Nr. 22 St. Marlin. Nr. 23 Aliheim. 
Bestellungen wolle man richten an Hans Mittermann oder „Jnnviertler 
Heimatkunde" in Ried i. Jnnkreis. 
46. Ueber einige Ortsnamen. 
1. Die Namen Speck (dialektisch Spöck) und Spiegel weisen 
auf römischen Ursprung hin. 
Nach seinen bisherigen Forschungen hall der bayerische Geschichtsschreiber 
Siegmund Riezler in der schon einmal angeführten Abhandlung über die 
,,-ing Namen" die Ableitung der Namen Speck und Spiegel von dem la» 
teinischen Worte specula = Wart- und Signalturm nnter gewissen Voraus- 
setzungen für gesichert. Es sind meist Namen von Einöden, die an einem 
Höhenpunkte liegen, von dem aus die Gegend weit überblickt werden kann. 
Diese römischen Signaltürme standen nicht unmiltelbar an der Straße, sondern 
an Plätzen mit freier Fernsicht. 
Gar nicht selten finden wir die genannten Ortsnamen längs der 
Römerstraße, die von Lorch bei Enns über Wels im Zuge der heutigen 
Westbahn nach Salzburg führte: so Spöck in der Gemeinde Neukirchen bei 
Lambach, Spöck in der Gemeinde Neukirchen, Ger.-Bez. Vöcklabruck, die Ein» 
schichten Spiegeledt, zur Ortschaft Guggenberg, und Speck, zur Ortschaft 
Hof gehörig, beide in der Gemeinde Tlesgraben, Gerichts-Bezirk Mondsee, 
gelegen. 
Hieher zu rechnen ist auch die Einschichte Speck in der Ortschaft 
Weng, Gemeinde Hofkircher. a. d. Trattnach. Dieser Orlsname weist uns 
entschieden auf einen alten Straßenzug hin, der von Haag in der Richtung 
gegen Griesklrchen führte. Wir erinnern an unseren früheren Artikel über 
Burgställe lNr. 10, S. 22): Der Burgstaller in der Ortschaft Brunnham 
(Gemeinde Hofkirchen), der Burgstall Schwabeck und der Name Parschallern 
(= Halbfreie) sind Spuren einer einstmaligen dichten Besiedelung der Gegend 
zur Römerzeit. 
Wer in unserem Bezirke einen Flurnamen Speck oder Spiegel oder 
Zusammensetzungen dieser Namen weiß, möge eine kurze Notiz über seine 
Lage an die „Jnnviertler Heimatkunde in Ried, Jnnkreis" senden. 
2. Ortsnamen an alten Straßenzügen. 
Für die Ausforschung alter Straßen bieten die Namen Kematen 
(oder Kemating), Kaltenhausen <und Kaltenherberg) und Steinhausen 
wichtige Anhaltspunkte. Sämtliche Namen finden wir auch in unserem Be- 
zirke: Kemating, Gemeinde Lohnsburg; Kaltenhausen, Ortscyast Holzleiten, 
Gemeinde Neuhofen; Steinhaus, Ortschaft Großenreit, Gemeinde Mettmach. 
Ueber ihre Bedeutung sagt Höfler in der Zeitschrift Bayerland (14. Bd., 
Seite 436): „Die sogenannten Kalten Herbergen (Häuser) aus Holz standen 
im Gegensatz zur heizbaren, mit einem Kamin versehenen, gemauerten Station, 
welche Kemenate, auch Kammer (Kammerloch) hieß. Der Name „Steinhaus, 
Steinhäuser" dürfte in Oberbayern (wie auch im Jnnviertel) öfter auf solche
	        
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