Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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zurückzukehren, gar ergötzliche Geschichten darüber, was ein komischer Schreib» 
name alles anrichten kann, und gibt Dir eine Anleitung über die W hl von 
Taufnamen. Dann sind wir in der Lage, das „Adam-und Eva-Spiel", 
das auf dem Alt-Jnnviertler Trachtenfeste zu Taufkirchen an der Pram in 
den Pfingsttagen des heurigen Jahres aufgeführt wurde, zum erstenmal im 
Wortlaute zu bringen. 
Gar manche interessante Nachrichten bieten wir über das Schloß Ober- 
Eitzing, über zwei verschwundene Gotteshäuser und über Bauern» 
Hausverzierungen — sämtliche Artikel mit Bildern geschmückt—, über 
einige Schärdmger aus dem Jahre 1809, über den Major Ritter v. Finken» 
zelller, einen geborenen Altheimer. Wie es bei einer Jnnviertler Bauern» 
Hochzeit zuging, soll selbstverständlich in einem Jnnviertler Kalender nicht 
fehlen. Auch die Schwantaler aus Ried sind mit ein paar schönen Bil¬ 
dern vertreten, die Ansichten über einige ihrer Werke bringen, die sonst nicht 
zugänglich sind. Die zwei Reiterstatuen in Mauerkirchen haben die Phan- 
tasie gar mancher Forscher angeregt. Unser Artikel dürfte eine befriedigende 
Lösung über die Ursache ihrer Widmung nach Mauerkirchen bringen. Gedichte, 
Haussprüche und Sagen wirst Du zwischen die einzelnen Artikel eingestreut 
finden. Aus all dem ersiehst Du, lieber Leser, daß wir Dir gar mannigfaches 
bieten, was Du in anderen Kalendern nie und nimmer finden wirst. Dieser 
Kalender soll Dir daher ein Hausbuch werden, in dem Du nicht nur während 
dieses einen Jahres fleißig blätterst und liest, sondern das Du auch für 
spätere Tage mit Nutzen aufbewahren wirst. 
Diese kurzen Notizen zeigen Dir, lieber Freund, daß wir fleißig gear» 
beitet haben und dem Ziele bedeutend näher gerückt sind. Wir haben uns 
nicht nur bestrebt, den Sinn der Bevölkerung für Heimatliches zu wecken, 
sondern haben auch schon in mancher Hinsicht Bausteine zu einer Bezirks» 
künde von Ried herbeigetragen. An alle unsere Leser und Freunde richten 
wir zum Schlüsse die Bitte, uns durch Einsendungen sowie durch Abnahme 
unserer Veröffentlichungen jeglicher Art fleißig zu unterstützen. F.B. 
42. Die Jnnviertler Heimatkarte VIII, 
Ried um 1790, ist ein Ausschnitt aus einem großen Kupferstich, und zwar 
ist dieser Ausschnitt hier auf der Karte wieder fast um das Vierfache ver» 
kleinert. Der Kupferstich ist also nicht nur viermal größer als die Karte, 
sondern auf ihm setzt sich noch außerdem die Zeichnung unten und oben, 
rechts und links fort. 
In der rechten unteren Ecke (man kann es auch auf der Karte sehen) 
hat sich der Kupferstecher verewigt: Fr. Jos. Gleich so. A.V. (sc. = scul- 
psit = hat es gestochen ; A. V. = Augustae Vindelicorum = zu Augsburg). 
In der linken Ecks des Bildes liegt ein Kompaß (auf unserer Karte ist er 
leider nicht mehr zu sehen). Aus der Stellung der Magnetnadel, die genau 
nach (SE = Septemtrio =) Norden zeigt, erfahren wir, daß die Aufnahme 
von Süden aus erfolgte. Auf der südlichen Seitenfläche des Kompasses aber 
steht geschrieben: Fr. Lavier Fux, Invent: et delineavit in Ried (In- 
vent: = invenit = hat es ausfindig gemacht, entworfen; et delineavit == und 
gezeichnet). Wer dieser Fux gewesen, der den Markt Ried so getreulich abge» 
zeichnet und dann seine Arbeit nach Augsburg geschickt, damit sie dort in 
Rieder Heimatkunde 21.
	        
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