Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

• - 43 — 
Die Jnnviertler Eitzinger zu Obereitzing bei Ried waren bereits in der 
2. Hälfte des 15. Jahrhunderts mit Thomas Eitzinger ausgestorben. Dessen 
Schwester Kunigunde Kastendorfer hatte im Jahre 1476 ihr Erbe an den 
Mautner in Schärding, Ulrich Geltinger zu Althausen, verkauft/) 
Unser Michael von Eitzing kann daher nicht in unserem Obereitzing ge- 
boren sein. Er stammt vielmehr aus dem niederösterreichischen Zweige der 
Eitzinger und war ein direkter Nachkomme jenes Ulrich Eitzinger, der im 
15. Jahrhundert zur Zeit Herzog Albrechts V. und Kaiser Friedrichs III. 
eine wichtige Rolle gespielt hat. Michael von Eitzing war in Wien geboren, 
weit in der Welt umhergewandert und hatte sich schließlich in Köln am 
Rhein niedergelassen. Er starb im Jahre 1598 in Bonn. 
3. Rieder Straßennamen. 
Die beiden Namen Gigl (heute Kellergasse) und Gret sind Bezeich- 
nungen für denselben Gegenstand, nämlich für den erhöhten Uferrand des 
Baches. Gigl ist gleichbedeutend mit Giebel (Erhöhung), während Gret abzu- 
leiten ist von dem lateinischen Worte grad(us) = Stufe, Erhöhung. 
4. Namen von Grundstücken. 
Zwei kleine Waldungen in Pram heißen Psandl und Haberleib. 
Ihre Namen sollen dadurch bedingt sein, daß sie bei einer Hungersnot um 
einen solchen Preis (Pfand, Haferleib) veräußert wurden/) 
5. Zur Geschichte der Familie Klaudi. 
Johann Georg Klaudi, Bürger und Bierbräuer in der salzburgischen 
Stadt Laufen, stellt am 31. Oktober 1731 dem Sebastian Klaudi aus 
Ried in Bayern über dessen Dienstzeit von drei Jahren und 20Wochen, die 
er als Oberbräuknecht bei ihm zugebracht, einen günstigen Abschied aus/) 
6. Ueber die alte Grenze zwischen Oberösterreich undBayern. 
Ein Blick auf die Karte läßt die heutigen Grenzen zwischen Bayern 
und Oberösterreich als die natürlichsten erscheinen, da ein breiter Fluß beide 
Länder trennt. Ja, fragt man unwillkürlich, warum war denn die Grenze 
nicht immer daselbst? Verdankt die alte Grenze zwischen Inn- und Haus- 
ruckkreis einer bloßen Laune, dem historischen Werden, ihr Entstehen? Dem 
ist nicht so. Die alte Grenze war ebenso wie die neue durch Beschaffenheit 
von Grund und Boden, mithin ebenfalls geographisch bedingt. Daß diese 
Annahme richtig ist, lehren folgende Erwägungen. Zunächst war der Inn 
seit den ältesten Zeiten bis ins 19. Jahrhundert niemals eine Kulturscheide, 
sondern verband vielmehr die Anwohner der beiden Ufergegenden. Dafür zeugt 
die frühere Aufteilung der Kulturflächen. Die einstigen Großgrundbesitzer 
hatten meist an beiden Jnnusern gleichmäßig ihren Besitz. Zeugnis hiefür ist 
ferner die Schiffahrt, die schon die Römer auf Salzach und Inn betrieben 
schon 1381 in den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu München XVI. Bd. 
I. Abt. S. 177 fl. eine ausführliche Darstellung veröffentlicht. 
') Vgl. Lamprecht-Lang, Aurolzmünster:e. S, 130. 
-) Eingesendet von I. Palmstorfer in Pram. Um Nachrichten über solche Flurnamen 
wird gebeten. 
3) Abschiedsbrief im Besitze des Herrn Brennereibesitzers Rasberger.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.