Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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Ansichtskarten sehr hübsch zu werden — das kann man durchaus nicht von 
allen Karten behaupten. Wie interessant ist es dann, bekannte Oertlichkeiten 
in so alten Darstellungen zu betrachten! Was hat sich alles verändert seit 
dem Jahre 1850! Diese Karten bringen unserer Gesellschaft einen materiellen 
Nutzen! Es ist jedermann leicht möglich, sich eine Sammlung dieser interessanten 
Jnnviertler Ansichten anzulegen, denn ebenso wie in Ried erscheinen solche 
Heimatkarten auch in Braunau und Schärding. Da eine zweite Auflage dieser 
Karten nicht erscheinen soll, sondern nach diesen Ansichten andere ältere 
Bilder (Stiche, Lithographien, Gemälde u. s. w.) reproduziert werden sollen, 
dürfte eine geschlossene Sammlung dieser Jnnviertler Heimatkarten bald einen 
Sammelwert erhalten. 
Wir machen daher heute schon auf das Erscheinen dieser Karten auf- 
merksam und werden gleich nach ihrem Erscheinen genauere Erklärungen der 
baulichen Veränderungen zu den einzelnen Karten veröffentlichen. Wir bitten, 
diese Karten eifrig zu kaufen, zu verschreiben, zu sammeln, zu verschenken, 
einzurahmen, kurz mit ihnen in der kürzesten Zeit aufzuräumen. Je schneller 
die Karten an den Mann gebracht sind, desto größer wird der Nutzen der 
Gesellschaft sein, desto früher können dann weitere Folgen erscheinen. 
F.W. 
16. Schwabenstückln, Schildbürgerstreiche und Spitznamen ans 
dem Jnnviertel. 
(Fortsetzung zu „Rieder Heimatkunde" 7.) 
Es geht schon, aber es geht langsam. Es kommen wohl Berichte, aber 
es sind ihrer zu wenig. Es tröpfelt nur und es sollte fließen und strömen. 
So will ich denn heute die paar armen Spatzen, die ich gefangen, als 
Lockvögel aufstellen — vielleicht fange ich dann, was ich fangen will. 
Aus Kleinem wird Großes. Aus einzelnen Teilen entsteht das Ganze. 
Wer auch nur ein kleines Stück von einer Sage weiß, den bitte ich, er soll 
mir's senden. Aus den kleinen Stücken läßt sich allerhand zusammenschmieden, 
ich werde es dann gleich zeigen. Wer aber seine Mitteilung keiner Postkarte 
oder keiner 10-Hellermarke wert hält, der ist zu bescheiden, und wer schon 
einmal so bescheiden ist, der übergebe seine Mitteilung dem Herrn Pfarrer 
oder dem Herrn Lehrer, oder wer sich sonst so gefällig zeigt, derlei Nach- 
richten zu sammeln und uns zu senden. 
Wie viel daran liegt, jede Kleinigkeit mitzuteilen, das soll folgendes 
Beispiel zeigen. 
Ueber Taiskirchen sind mir 3 verschiedene Berichte zugekommen. 
Außerdem habe ich bei Gloning eine kleine Sage gefunden. Wie hübsch sich 
hier das eine durch das andere erklärt! 
1.) In der Talmulde, in der Taiskirchen liegt, lagert oft dichter Nebel, 
deshalb werden die Taisürchuer von ihren lieben Nachbarn die „Nebel- 
tauch er" genannt. (D Taskirchinga Nebötauer). Das ist das eine. 
2.) Das andere ist der sonderbare Name, dessen Bedeutung heute nicht 
mehr verstanden, wohl aber vom Volke in seiner Art erklärt wird'). 
') Tic Erklärung des Ortsnamens Taiskirchen bringt die folgende Mitteilung (17).
	        
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