Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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sässig waren, gedruckt worden, so unterlasse man es nicht, diese Ortsgeschichte 
fleißig durchzustudieren. Wie viel da von einzelnen Bürgern, die sich irgendwo 
yervorgetan oder Ehrenämter bekleidet haben, zu finden ist» das brauche ich 
den Bewohnern von Ried, die Konrad Meindls Geschichte unserer Stadt 
kennen, wohl nicht zu sagen. Auch will es wohl das Glück, daß man auf 
eine alte Familien-Chronik stößt, die früher ja gar nicht so selten geführt 
wurden und für die ich ein anderesmal ein Wort sprechen will. 
Auch kann der von Glück sagen, dessen Vorfahren aus einer Pfarre 
stammen, wie z. B. St. Lambrechten eine ist. Dort hat der Herr Kooperator 
Bertrand Zallinger, Chorherr des Stiftes Reichersberg, im Vorjahr zum 
125jährigen Pfarrjubiläum die Geschichte dieser Pfarre herausgegeben. Er 
hat dadurch den wärmsten Dank nicht nur der St. Lambrechtner, sondern 
aller derjenigen verdient, denen die Erforschung der Heimat am Herzen liegt. 
Unsere Dankbarkeit hat er sich außerdem noch dadurch erworben, daß er der 
„Rieder Heimatkunde" ein Exemplar dieser Geschichte gewidmet und uns 
seiner Unterstützung versichert hat. Das hat uns sehr gefreut und wir geben 
dieser Freude hiemit Ausdruck, damit auch andere wissen, wie sie uns er- 
freuen können. Doch nicht aus diesem Grunde will ich Herrn Bertrand Zallinger 
loben, wenn er auch noch so sehr zu loben ist. Ich lobe ihn, weil er seiner 
Geschichte von St. Lambrechten eine Haus- und Familiengeschichte 
angeschlossen hat. Herr Zallinger gibt ein Verzeichnis oller Häuser seiner 
Pfarre und führt die Namen der Besitzer an, wie sie aus den Pfarrbüchern, 
aus Kaufverträgen und Urkunden gefunden wurden. Diese Familiengeschichte 
reicht bis zur Gründung der Pfarre (1783) zurück. Und es kann der von 
Glück sagen, dessen Vorfahren aus St. Lambrechten stammen. 
Sobald nun der Stammbaum im groben fertig ist, d. h. sobald man 
die Namen der einzelnen Familienmitglieder kennt, von dem und jenem auch 
einige Daten weiß, wird man sich an die einzelnen Pfarreien wenden, um 
Abschriften aus den Matriken zu erhalten, um Fehlendes zu ergänzen, Un- 
sicheres aufzuklären. Wie weit man hier gehen will, bleibt ja jedem einzelnen 
überlasten. Das erste Ziel, das man sich steckt, ist wohl, möglichst weit hinauf- 
zukommen. .Wer an dieses Ziel gelangen will, wird bald einsehen, daß auch 
die Ausdehnung des Stammbaumes in die Breite nicht ohne Belang ist. 
Gewiß, die Vettern und Onkel 3. und 4. Grades sind uns ziemlich gleich- 
giltig. Das sind Verwandtschaften wie von Adam und Eva her, kann man 
hören. Doch je weiter der Stammbaum in die Breite geht, desto mehr Hoff- 
nung ist vorhanden, daß er sich auch weit in die Höhe fortführen läßt. 
Denn unter diesen Verwandten „von Adam und Eva her" kann es Leute 
geben, die von ihren Ahnen mehr wissen als Du, lieber Leser, und Deine 
ganze nähere Verwandtschaft zusammengenommen, unter diesen entfernten Ver- 
wandten hat vielleicht einer ähnliche Forschungen schon einmal angestellt, wie 
Du sie jetzt vornehmen willst und er kann Dich in Deinen Arbeiten vielleicht 
recht tatkräftig unterstützen. 
Sobald dann die Kirchenbücher ihren Dienst versagen, lassen sich in 
den früher erwähnten Aufzeichnungen (gerichtlichen Verträgen, Ratprotokollen, 
Zunftbüchern u. f. w.) Quellen für die Familiengeschichte entdecken. Soweit 
sich diese Aufzeichnungen auf Ried beziehen, wollen wir sie in bequeme
	        
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