Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Beschreibung: Etwas weniger als J/3 des ganzen großen Steines 
füllt folgende Schrift: 
Nach Jesu Christ geburd fyerwar 
Fynffzehen hundert sechsvndvierzig Jar 
Am ain vnd Zwainczigisten tag 
Des Monats March wie Ich sag 
In got dem Herrn Enntslaffen ist 
Wolfgang Heldnnhamer Zu der Frist 
Da er drey vndsechczig jar ward allt 
Die schuld seins lebens er bezallt 
Drey eelich Hausfrawn er gewan 
Jr namen werd Jr hie verstan 
Die erst vrsula Danreytterin 
Die annder Caterina Magerlin 
Dabey drey son zbo tochter erworbn 
Bey Elisabeth degensecrin ist er gestorbn 
Ain son vier tochter bey yer gewan 
Der namen hie vnden verzaichnet stan 
Aigentlich all mit Kürcz benennt 
Got verleich vnns ain fröliche vrstennt 
Das untere Drittel, 105 cm hoch, zeigt zwei Reliefdarstellungen über 
einander. 
Was das obere, 50 cm hohe Relief darstellt, ist auf den ersten Blick 
zu erkennen. Doch die große Genauigkeit und für unsere Zwecke so will- 
kommene Kleinigkeitskrämerei, die wir in dem Gedichte fanden, die sich in 
der Aufzählung der Namen der Kinder und in der Wiedergabe aller Wappen 
zeigt, meldet sich auch hier zum Worte. Die Zeichen „Jo: am. 11. Ca:" be¬ 
stätigen unser Urteil, daß wir die Wiedererweckung des Lazarus vor uns 
haben. Und der 25. Vers im 11. Kapitel bei Johannes: „Ich bin die auf- 
erstehung vnd das leben" steht ja auch noch da. 
In der Mitte erhebt sich Lazarus mit gefalteten Händen, das Haupt 
mit einem Tuche bedeckt, aus dem Grabe; links liegt der weggenommene 
Deckstein. Rechts eine weibliche Gestalt in altdeutscher Tracht (Martha?) und 
drei Männer, die aus einem Tore treten. Links von Lazarus der Heiland 
(Nimbus) mit erhobener Rechten, drei Finger ausgestreckt. Eine weinende 
Gestalt kniet links vom Herrn (Maria?), drei Apostel — oder sind es Wider- 
sacher Christi — deuten verwundert gegen den auferstehenden Lazarus hin. 
Im Hintergrunde sind auch noch zwei Gestalten sichtbar. 
Das untere Relief (55 cm hoch) enthält in der Mitte das prunkvoll 
ausgeführte Wappen der Familie mit Brünne, Helmdecke, Helmbund und 
Kleinod. Eine Rosette — was das eigentlich für eine Blume oder Blüte ist, 
kann man nicht erkennen — in einem das Feld schräg links durchschneidenden 
Bande, die Tinkturen des Wappens sind aus dem Relief nicht zu ersehen. 
Auch die beiden Adlerflügel, die das Kleinod bilden, sind mit der Rosette >m