Volltext: XII. Jahresbericht des Mädchen-Lyceums in Linz 1901 (12. 1901)

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Als Preisrichter fungierten: Herr August Ianovsky, Kanzleivorstand der 
oberösterreichischen Hypothekenbank, Herr IgnazI un gwirt, städtischer (Lassier, 
und die Herren Landesbeamten Leopold Brand statt er und Alois Schießer. 
Ferner waren gegenwärtig der Lehrer der Stenographie, Professor Barta, 
und der Director der Anstalt. Zfixt preisen wurden bedacht zwei 
Schülerinnen des Anfängercurses, und zwar: preis: Koller Rosa, 
2. preis: Dialer Ida, beide Schülerinnen der IV. (Llaffe; dann zwei 
Schülerinnen des Ausbildungscurses, und zwar: preis: Strigl Louise, 
2. preis: Uitz Lili, beide Schülerinnen der V. blasse. 
Anerkennungsdiplonie erhielten die Schülerinnen des Anfänger- 
curses: Strigl Helene, preuosyl Johanna, Brunner Katharina, 
alle aus der IV. (Llasse; sodann im Fortbildungscurse die Schülerin 
Hofmann Agathe der V. blasse. Die 2lusgezeichneten bezeugten mit 
ihren belobten und belohnten Leistungen, dass sie mit vollem Lrnst an die 
Erlernung dieser für das Leben sehr wichtigen Kunst gegangen waren und 
sich darin eine anerkennenswerte Fertigkeit angeeignet hatten. 
Am ^9- Juni inspizierte der Herr Landesschulinspector Dr. Josef Loos 
öen Unterricht im Deutschen in der IV., den im Französischen in der II. und 
öen in der Geschichte in der III. blasse. 
Am 2\. Juni fand die Privatistenprüfung statt. 
Am Sonntag den 23. Juni erfolgte die Uebergabe der von den 
Schülerinnen der III. (Llasse der Anstalt gewidmeten Schulglocke. Zu dem 
Zwecke fanden sich diese (Llassenschülerinnen nach dem Schulgottesdienste in 
festlicher Kleidung mit ihrem (Llassenvorstande Professor Lorenz und pro- 
fessor Langer im Lyceum ein, wo unterdessen an einer IDand des Erd¬ 
geschosses das Glockengehäuse, eine geschmackvolle Arbeit aus Schmiedeeisen, 
mit der neuen Glocke war „festgemauert" worden. Die Schülerin der 
III. (blasse Marie Sauer sprach angesichts der mit Blumen und Ranken zierlich 
geschmückten Glocke ein sinniges Weihegedicht, worin es unter anderem hieß: 
„ver Schule Lust, der Schule Ceid, Drum widmen wir dies neu' Metall 
Hach 61odcenstunden zählen Tie; Der Schule, die uns Wissen gibt. 
Zu nützen gilt's die Jugendzeit, Und Vossen, dafs ihr Heller Schall 
Venn, was versäumt, es lernt sich nie. Jahrzehntelang sich niemals trübt." 
Der Director dankte in einer Ansprache für die freundliche Widmung, 
Tvies, anknüpfend an Schillers Glockenlied, auf die Bedeutung der Glocke 
im Menschenleben hin und schloss mit dem Wunsche, dass auch an dieser 
Glocke sich das bedeutungsvolle Dichterwort erfülle: 
„Zur Eintracht, zu herzinnigem vereine, 
Versammle sie die liebende Gemeine.'* 
Damit schloss die schlichte Feier, wozu auch aus Innsbruck von dein 
dort in Reconvalescenz weilenden Professor Paul ein poetischer Weihegruß 
eingelangt war.
	        
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