Volltext: Der Naturarzt 1900 (1900)

3 
D. 
Pntwässerungsanlage des ganzen Gebäudoes 38* Mk. 410.- 
Zusammenstellung: Pos. A. — 4490.50 Mk. I 
Pos. B. — 1958 — „ 
Pos. O. — 6400 - 
Pos. D. - 410 — .. 
Sa. TüöO. 
NHiceraus ergiebtsich, dass bei einer derartigen Anlage grössere Geld- 
bpfer gebracht werden müssen; aber man scheue diese nicht, denn nichts 
hat ungerer Bewegung mehr geschadet, als wie dio zu primitiven Kurbadoer, 
nach déren Besuch die meisten ausriefen: „Pinmal und nie wieder.“ Guteo 
Anstalten dagegen werden das Publikum anlocken und so nicht nur dom 
Besitzeér, Sondern der ganzen Bewegung nützen. 
Wie die Natur heiltl 
Operation verhũtet. 
Mitgeteilt von Rudolf Ponndorf, Berlin. 
Noch vor einigen J ahren wurde von einigen Fanatikern die Naturheil- 
methode nicht nur als arzneilose, sondern auch als operationslose bézeichneèt. 
Mit Recht wurde die „Operationslosigkeit“ von Aerzten und Praktikern be— 
kümpft, weil chirurgische Ringriffe in der Praxis gar. nicht zu vermeiden sind. 
Dass aber viel zu viel operiert wird, z. B. bei Geschwülsten, Veêrhärtungen, 
sowie bei Carbunkeln, Geschwüren und brandigen Entzündungen, das beweisen 
die zahlreichen Erfolge bei rechtzeitiger Anwendung der naturgemässen Heil- 
faktoren selbst da, wo medizinischerseits die Opeération als unumganglich not- 
wendig bezeichnet wurde. HBin paar PFalle aus meiner Praxis mögen dies 
bewéeisen. J 
Im PFebruar 1898 kam der Schafmeister B. aus W. zu mir in die Sprech- 
stunde, mich bittend, dio Behandlung seiner— erkrankten Frau, die noch im 
Krankenhaus zu N. lag, zu übernehmen. Durch Fragen stellte ich fest, dass 
Frau B. vor längerer Zeit bei der PFeldarbeit einen heftigen Schmerz am 
rechten Schienbein gespürt habe, der sich bald bis zur Unertrâglichkeit steigerte, 
unter gleichzeitig auftretender Röte und starkem Hitzegefühl im ganzen Unter- 
schenkel. Der hinzugezogene Arzt Dr. M. aus: W. sowie ein nach 14 Tagen 
noch zur Behandlung gerufener Dr. Bl. aus N. schickten die Frau, da Keine 
Besserung erzielt worden war, in das Krankenhaus zu N. wo nach einigen 
Tagen ein bis auf den Knochen gehender Einschnitt gemacht wurde. Rinige 
der WMunde entnommene Proben wurden an die Universitâtsklinik nach Goõttingen 
geschickt, wo kreébsartige Knochenentzũündung festgestellt und als einzige 
Rettung sofortige Amputation angératen wurde. Frau B. aber, die in ärm- 
lichen Verhältnissen lebt und zum Unterhalt einer Zahl kleinerer Kinder mit 
beitragen muss, konnte sich dazu nicht entschliessen und schickte, um auch das 
Letæteé noch zu versuchen, zu mir. Da ich erklärte, ohne die Frau selbst ge- 
sehen zu haben, kKönne ich eine solche Verantwortung nicht autf mich nehmen, 
nahm B. seine Frau aus dem Rrankenhaus mit nach. Hause, trotzdem die 
Aerzte bei Unterlassung der Amputation ein Fortschreiten des Knochenfrasses 
— (Diagnose der Krankenhausarzte) — und sicheren Tod in Aussicht stellten. 
Bei meéeinem Beéesuch fand ich eine körperlich und seelisch gebrochene 
Frau vor, die Besichtigung ergab folgendes: das rechte Bein bis über das 
Knie stark gerötet und bis zur Hüfte Ausserst schmerzhaft; am Unterschenkel 
eine bis auf den- Knochen gehende, stark eiternde Schnittwunde, die Wund- 
ründer und deren Umgebung dunkelrot, fast sehwarz; Bewégungsfahigkeit voll- 
stündig gehindert.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.