Volltext: Der Naturarzt 1900 (1900)

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sichertoe hat für seine Prämien einen rechtlichön Anspruch auf das von ihm 
evicherte Kapital. Darum sind aueh die Prämiensatze nicht für alle gleich, 
gondern werden berechnet nach der vahrscheinlichen Lebensdauer des Ver-— 
ichernden, ahnlich wie bei der Lebensversicherung. 
Auf hohe Versicherungssummen isgt nieht zu ßehen. Mindestbetrag der 
zu versicherndon Summo sei 100 Mk. Es muss aber auch jodem freistehen, 
00 d 300, vielleicht auch 400 oder 500 — J 
Summe würde ich nicht für empfehlenswert halten. 
Pin arztliches Attest ist für die Aufnahme nicht erforderlich, 
sondern jeder sich Meldende kann Mitglied werden. Das durfte geradeo bei 
unsern Veéréinen, denen viole RKranke und Schwache angehören, wichtig sein. 
Aber dann ist eine Vorsichtsmassregel nötig; denn sonst wurden vielo Todes- 
kandidaten noch in letzter Stunde dem Verein upd der Sterbekasse bei- 
reten, um ihren Angehörigen das Sterbegeld zu sichern. 
PEs ware dio Bestimmung aufzunehmen, dass für jeden Monat. der Zu- 
gehörigkeit 10/0 der Versicherungssumme ausbezahlt wird, die volle Ver- 
sicherungssumme also orst dann zur Auszahlung gelangt, wenn der Ver- 
sicherte Tndestens 8 Jahre und 4 Monate der Easso angehört hat. Stirbt 
also jemand nach beispielsweisse 39 ahron, so werden 8600 der. vorsicherten 
Summe ausbezahlt. Das ist cine durchaus gerechte und für unsere besonderen 
Verhaltnisse unbedingt nmotwendige Pincchräankung. LTine ähnliche Be— 
stimmung findet sich schon j etæt bei vielen kleineren Sterbekassen und Toten- 
laden, bei denen den V ersicherten nach 20 oder 30jahriger Mitgliedschaft ein 
erhöhtes Sterbegeld gezahlt wird. 
Pie Todecart ist ohne LTinfluss auf die Auszahlung. Das Geld wird 
sofort und ohno jeden Abzug ausgezahlt, sobald dem Geéschaäftsführer durch 
die Sterbeurkunde oder auf andere glaubhafte Weéise der Tod des Voersicher- 
ten mitgeteilt wird. 
Esh Zwang zum Versichern findet nioht statt. Versichern können nur 
die Mitgliedér der Naturheilvereine und dereri Angehöôrige. Falls sis aus 
dem Veéréin austreten, haben sie um 10040 höbere Prämien zu zahlen. 
Hagenkrankheiten. 
Von A. Secholta, Preiberg, Kurbad „Priossnitzbad. 
Ernährungsstörungen. Das Magengeschwür. 
Bei dem schweren chronischen Magenkatarrh ist schon der Grund. zu 
tiefen Ernahrungsstörungen der Magenwände gelegt. Die Ueberwuchérung 
ddr Magenmuskulatur und der Schlesinhaut sowie der lockeren Bindege webs- 
chicht“ ind Prihrungsstörungen, bei welehen wobl infolge verminderter 
Abfuhr von Lymphe eéine Art falscher Deberernâhrung entsteht, welehe in 
bchwereren Fällen einer Abmagerung und Rntartung der Gewebe Platz 
machen kann. 
So langeé die Blutzirkulation in den Magenwäanden noch-eine leidliche 
ist, schutzt das zirkulierende Blut dio Magenschleimhaut vor Zerfall, dolbst⸗ 
verdauung und Erweichung; wird aber die Blutzirkulation trâge, so verdaut 
dich der Magen selbst. Um diese Vorgange verstândlich darzustollen, muss 
ich eiwas Weiter ausholen. Unser Magen Gt ein aus vier Schichten (Magen- 
bauchfellüberzug, Muskelhaut, lockeréẽ Bindegewebsschicht und Schleimhaut) 
bestéhender Bebalter, der, obgleich er selbst von Fléisch ist, in seiner 
Höôhble Fleisch, Sehnen, Knochen und Knorpel verdaut, ohne dass seine 
Magenwände mitverdaut werden. Das ist ein physiologisches Wunder. Die 
Salæsaureo des Magens ist nüamlich so atzend scharf, dass sié wie A. Bernhard 
; qure vein bekannten Experimento gezeigt hat, die Schenkel eines
	        
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