Volltext: Der Naturarzt 1899 (1899)

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Versandt wurden von der Geschäftsstelle 2931 Briefe, 2136 Post 
karten, 373 Postanweisungen, 5 Postaufträge, 147 Packete, 5422 Druck 
sachen und 6 Depeschen. 
Diese Zahlen mögen beweisen, welche Arbeit im verflossenen Jahre 
geleistet ist und welche Anforderungen an den Bundesvorsitzenden 
und den Geschäftsführer Herrn Rose gestellt werden; dazu kommt 
die Unachtsamkeit vieler Schreiber resp. deren Unkenntnis der Verhält 
nisse, dass in einem Briefe 12 und mehr verschiedene Dinge verlangt 
werden, die zum Teil für den Redakteur, zum Teil für Herrn 
Möller u. s. w. bestimmt sind und den Vorstand nichts angehen. 
Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres, 
bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dass es für 
einen Bundesvorsitzenden unmöglich ist, einen der 
artigen Posten nebenberuflich zu bekleiden. Ent 
weder leidet der Bund oder die Berufstätigkeit. An 
die Spitze des Bundes gehört ein Mann, der seine ganze Zeit und 
Thatkraft dem Bunde widmen kann und muss der Bund die nötigen 
Mittel beschaffen, um eine geeignete Person auch der Thätigkeit ent 
sprechend honorieren zu können. 
Bei unserer grossen Organisation halte ich die übertriebene In 
anspruchnahme der ehrenamtlichen Thätigkeit für einen grossen 
Fehler. Bei der fortschreitenden Entwickelung der Gruppen ist so 
wohl in der Leitung derselben als auch in der Bundesleitung von der 
rein ehrenamtlichen Thätigkeit abzusehen. Wenn wir Ansprüche 
stellen, müssen wir auch etwas bieten. Wir müssen eine Verwaltung 
haben, die ihr ganzes Können und ihre ganze Thatkraft dem Bunde 
widmet, wie auch nach Erlangung der Korporationsrechte eine ver 
mehrte Thätigkeit nach den verschiedensten Richtungen hin entwickelt 
werden muss. Eigene Bundesbuchhandlung, Bundesnaturheilanstalt? 
und dergleichen mehr. Man wird mich dieses offenen Wortes wegen 
wieder mit Steinen bewerfen; aber ich tröste mich damit, dass man 
mit Steinen nur nach Bäumen wirft, die Früchte tragen. 
Ich bitte, diese Anregung bis zur nächsten Bundesversammlung 
reiflich in Erwägung zu ziehen. 
Zur Thätigkeit der Geschäftsstelle gehört auch die Verwaltung 
der Inserate und ist das Hereinholen der Inserate mit grossen 
Schwierigkeiten und grosser Arbeit verknüpft. Durch die geschäft 
lichen Beziehungen des Bundesvorsitzenden wurde die diesbezügliche 
Arbeit bestens unterstützt. Das Jahr 1898 brachte einen Gewinn 
von 7201,80 Mk Die Monate Januar bis Juni 1899 ca. 4500 Mk. 
Ploffen wir, dass das zweite Halbjahr 1899 ebenso gut wird. 
Eine weitere Arbeit war die Neuordnung und Katalogisierung 
der Bundesbücherei. Das Bücherverzeichnis ist soeben fertig ge 
worden und steht nun den Vereinen zur gefälligen Verfügung. Die 
Anzahl der Bücher betrug vor einem Jahre 350 und ist dieselbe in 
zwischen auf 548 angewachsen. In letzter Zeit gelang es uns, viel 
ältere und wertvolle Wasserschriften aus dem Anfänge dieses Jahr 
hunderts und aus den 40 er und 50 er Jahren zu erwerben. Infolge 
des langen Schlusses der Bücherei war die Benutzung nur schwach. 
Diese wurde von 19 Vereinen mit 169 Büchern in Anspruch ge 
nommen. 
Die Entwickelung des Bundes im letzten Jahre ersehen wir
	        
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