Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

— . 85 
einen Erfolg dürfen wir dieses Zugeständnis des Ministers ni cht betrachten, 
es gleicht im Gegenteil einem vorsichtigen Ausweichen der Regierung. Der 
Einfluss der Impfer scheint so gross, dass die Minister die geforderte Unter 
suchung, ob die Voraussetzungen noch zutreffen, unter denen das Impfgesetz 
zu stände kam, nicht zulassen, sondern die drängenden Impfgegner mit der 
Hoffnung auf Beseitigung der Impfschäden zu beschwichtigen suchen. Es 
ist betrübend, dass der Herr Minister allem Anscheine nach keine Ahnung 
hat von der Litteratur für und gegen die Impfung, er würde sonst wissen, 
dass mit jeder wie immer ausgeführten Impfung Gefahren für den Impfling 
verbunden sind. — Erlahmt nicht, Impfgegner! Wir erkämpfen unser Recht 
schrittweise und.— wir überdauern die reaktionären Minister! Ausführ 
licher Bericht nach dem Stenogramm in Nr. 3 des Impfgegners, Dresden, 
Cranachstr. 18. Preis jährlich 2 Mark. R. G. 
—Bundesnaehrichten. §^— 
Vorläufige Einladung-. 
Die diesjährige Bundesversammlung wird in der Pfingst- 
woche in Halle stattfinden. Auf Grund der satzungs- 
mässigen Bestimmungen ersuchen wir die Vereinsvorstände, 
ihre Anträge für die Bundesversammlung rechtzeitig einzu 
reichen, so dass selbe bis spätestens 15. April 
in unsern Besitz gelangen. 
Nach früherem Bundesversammlungs-Beschluss ist jedem 
Anträge die Begründung beizugeben. 
Der Bundesvorstand. Schmeidel, Vorsitzender. 
Durch das Ausscheiden des Herrn W. Siegert hat sich die schon vorher 
oftmals ventilierte Ergänzung des Bundesvorstandes notwendig gemacht und 
sind deshalb, nachdem von den Berliner Vereinen Vorschläge eingeholt wurden, 
die Herren Lehrer Schulz, (Verein II, Berlin) und Ohertelegraphen-Sekretär 
Cochoy, (Verein I Berlin) durch Zuwahl als Beisitzer in den Bundesvorstand 
ein getreten. 
Aerzte. Der Bundesvorstand hat mit ca. 40 Aerzten Unterhandlungen ein 
geleitet, welche sich dem Naturheilverfahren widmen wollen — zum Teil auch 
bereits mit der Anwendung der physikalisch-diätetischen Faktoren vertraut sind — 
und wollen die verehr! Vereinsvorstände geh. umgehend mitteilen, ob und welche 
Stellung sie dem betreffenden Arzte ev. bieten können. Es genügt nicht das 
Versprechen „der Arzt wird hier eine gute Praxis finden“. Man kann wohl 
kaum einem Arzt zumuten, selbst die bescheidenste Existenz aufzugeben und 
die Uebersiedelung zu riskieren, wenn nicht wenigstens eine begründete 
Aussicht auf Verbesserung der Praxis geboten werden kann. Die Vorstände 
wollen deshalb ihre Mitglieder, besonders diejenigen, welche die Anstellung 
approbierter Aerzte stets als unumgängliche Bedingung bezeichnen, nunmehr 
auffordern, ihrem Wunsche und ihrer Ueberzeugung auch ein Opfer zu bringen. 
Wer in der Lage ist, einen Hausarzt anzustellen, muss sich zur Zeichnung 
eines Jahresbeitrages entschliessen. Die so oft verlangten Aerzte sind nunmehr 
vom Bundesvorstände beschafft, jetzt mögen die Mitglieder das Ihrige thun. —
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.