Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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diätetische Verhalten. Als Getränk gebe man laues Mehl- und Kleienwasser, 
ja nichts Kaltes! Ausserdem aber darf den Kranken, auch wenn sie fressen 
möchten, kein Futter gegeben werden. Höchstens kleine Portionen Kleie, 'ge 
kochte Kartoffeln oder Suppe von geröstetem Mehl; am allerwenigsten darf 
Grünfutter oder Heu gegeben werden! Erst wenn der Durchfall nachlässt 
und Appetit sich wieder einstellt, gebe man feines, leichtes Heu, aber in sehr 
kleinen Portionen. Vorsicht ist die Mutter der Weis sh eit, klares Denken führt 
zu einem guten Ziele! 
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Aus der Zeit. 
Zum 70. Geburtstag des Obersten Spohr. Am 27. Februar 1898 wird 
Oberst Spohr sein 70. Lebensjahr vollenden. Was dieser Mann für die 
Naturheilinethode ist und welche bedeutsame Holle derselbe in unserer 
Bewegung spielt, darüber soll kein Wort gesagt werden, denn es ist jedem 
Anhänger unserer guten Sache wohlbekannt. Es wird infolgedessen auch nicht 
an Beweisen der Dankbarkeit und Verehrung fehlen am 70. Geburtstage 
Spohrs. Mit besonderer Freude aber begrüssen wir es, dass von engeren 
Freunden des Jubilars die Gründung eines Spohr-Fonds geplant wird, dessen 
Grundstock ihm am 27. Februar übermittelt werden soll. Zwar begehen 
wir durch diese Mitteilung eine Indiskretion, da die Angelegenheit bisher 
streng geheim betrieben wurde. Indessen wollen wir ja nur den vielen 
Freunden Jraussen im Beiche Gelegenheit geben, sich in irgend einer Weise 
an der Feier zu beteiligen. Spohrs Freunde werden uns daher diese Indis 
kretion verzeihen, ebenso, dass wir hier den Inhalt eines uns vertraulich 
zu gegangenen Schreibens teilweise wiedergeben. Sehr zutreffend heisst es 
hi dem Briefe: „Womit könnten wir einen solchen Mann erfreuen? Die 
landläufigen Ehrengeschenke würden ihm so wenig etwas bedeuten, als wohl 
überhaupt irgend eine öffentliche 'Ehrung seinem schlichten, über alles 
selbstlosen Sinn Zusagen dürfte. Eines aber giebt es, womit wir ihm im 
s Innersten wohlthun könnten, indem wir ihm zugleich beweisen, dass wir sein 
Wirken im Kern begriffen haben und entschlossen sind, ihn darin nach 
Kräften zu fördern. 
Oberst Spohr hat des Oefteren geäussert, wie schmerzlich es ihm sei, 
vielen seiner Kranken nicht, oder nur unvollkommen helfen zu können, weil 
es ihnen an den Mitteln fehle, um eine regelrechte Kur in einer unserer 
Naturheilanstalten zu bestreiten, diese letzteren aber Freistätten noch nicht, oder 
doch nur in völlig ungenügendem Umfange führten. Intimer Eingeweihte 
wissen sogar, dass der rastlose Helfer, nicht zufrieden damit, seine Zeit und 
seine Kräfte bis aufs Aeusserste zu opfern und anzugreifen, vor eigenen 
materiellen Opfern nicht zurückgewichen ist, wenn der Beistand ergebener 
Freunde nicht ausreichte, um ihm die allernotwendigsten Summen für seine 
Lieb es werke zu beschaffen. 
Es muss eine Ehren- wie eine Herzens-Sache für alle seine Verehrer 
und Getreuen sein, dass vorab einmal hier Wandel geschaffen und seinen 
Wünschen Kechnung getragen werde. Gingen die Dinge, wie sie sollten, 
so müsste unser Oberst als leitender Geist in einer Anstalt schalten und 
walten, in welcher das als Grundgedanke verwirklicht, als Hauptsache be 
trieben würde, was heute bestenfalls nur so nebenbei mit unterschlüpft: die 
unentgeltliche Kur-Behandlung heilbedürftiger Mittelloser 
nach den Prinzipien der Naturheilkunde. Indessen ■— mit dem 
Gedanken an eine derartige Idealanstalt schweifen wir von der Wirklichkeit 
und ihren Möglichkeiten bereits zu stark ab, und wie die Dinge einmal 
liegen, wäre eine derartige Spohr-Stiftung wohl kaum zu erreichen. Um 
so energischer haben wir aber dafür das Erreichbare ins Auge zu fassen 
uud zu betreiben, und dieses ist ein Kapital, von dessen Zinsen
	        
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