Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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auftretenden Durchfälle Klystiere neben der Diät anzuwenden. Auch 
zur Ausführung dieser Anwendungen bedarf es der Anstalt nicht. 
Gewiss, die Heilstätten haben sowohl für die Patienten als auch 
für deren Angehörige erhebliche Vorzüge, es wäre aber ein ver 
hängnisvoller Irrtum, wollte man annehmen, dass die „hygienisch 
diätetische Methode“ welche in der That im Kampf gegen diese 
mörderische, volksverheerende Krankheit das Menschenmögliche leistet, 
nur auf die Anstalten angewiesen wäre. 
—Heilberiehte. 
Wie man Geschwüre heilt. 
Von Dr. med. Walser, dirig. Arzt des Glotterbades im Schwarzwald. 
In meinem nettesten Lehrbüche der Volksheilkunde habe ich so manchen 
beherzigenswerten Wink gegeben, wie man recht alte Puss- und Ünter- 
schenkelgeschwüre auf einfache Weise heilen könne. Ich will liier vorzugs 
weise von den sogenannten kalten Geschwüren mit harten Ländern sprechen, 
die absolut nicht heilen wollen. Die Staatsheilkunde greift zwar gewöhnlich 
mit zweifelhaftem Nutzen zum Schablötfel oder zu Aetzmitteln, was aber 
eine sehr schmerzhafte und unwirksame Behandlung ist. Da bekam ich un 
längst einen jungen Mann, der Kellner war, in Behandlung und erzählte 
mir dieser: „seit zwei Jahren leide er an einem Geschwür der FussSohle 
und des mittleren Zehens des linken Busses, alles mögliche habe er schon 
gebraucht, viele Aerzte -und Professoren hätten ihre Kunst geübt, es 
sei geschabt, geätzt, gebrannt und geschnitten worden, aber alles half 
nichts. Der Mann war zum Erbarmen, denn er konnte schon seit langer 
Zeit sein Brod nicht mehr verdienen. Was war da zu machen? ; meine 
Behandlung war sehr einfach, natürlich und wirksam. Ich liess täglich 
mit einer Krystallflasche (siehe mein Lehrbuch: Neueste Naturheilkunde) 
konzentriertes Sonnenlicht auf die Geschwüre fallen und jede Nacht einen 
Wickel anlegen; um dann die verhärteten Stellen noch weiter aufzulösen, 
würden wödienlich 2 Fussdämpfe verördnet. Auch bekam der Kranke eine 
Sohleneinläge, SO' dass die geschwürige Stelle hohl lag und kein Druck 
ausgeübt werden konnte. Da ich im Urin viel Harnsäure nachweisen konnte 
und die Säure, wenn sie sich irgendwo anhäuft, leicht Hautaussdiläge er 
zeugt, oder Geschwüre (hier durch Druck und anhaltendes Stehen entstanden) 
unterhalten kann, so wurde eine Diät aus Beerensaft, Leis, Meldepflanzen etc. 
kurzum aus Nahrungsmitteln, die viel Natron enthalten, verordnet. Auf dem 
Geschwür wurde auch Gitronensaft aufgetropft, der antiseptisch zusammen 
ziehend wirkte. Der Erfolg dieser Behandlung war grossartig. Es stiessen 
sich ganze Stücke verhärteter Oberhaut ab und bildete sich schon nach 14 Tagen 
vom Lande her eine flache Narbe, so dass die Geschwüre in weiteren 
14 Tagen vollständig geheilt waren. So heilt die Natur ohne Aetzen, 
Schneiden und Brennen, wenn man sie richtig unterstützt und bedenkt: 
Wenn die Kunst sich in Natur verwandelt, so hat Natur mit Kunst ge 
handelt“. 
Gewerbe- und Wohnungshygiene. 
20 Schutzhallen für die Strassenarbeiter lässt der Magistrat in Breslau 
errichten. In denselben sollen die Arbeiter ihre Mahlzeiten einnehmen und 
sich in den Arbeitspausen auf halten, so dass sie nicht mehr auf die Kneipen 
angewiesen sind. Wann folgen andere Städte?