Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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hin zielen,. für den ersten grundlegenden Unterricht im Lesen und in der 
Bechtschreibung. Die nicht naturgemässen Methoden hierin haben es zuwege 
gebracht, dass die Kinder sehr spät zur Lesefertigkeit kommen und dass 
die Orthographie ihnen viel Schwierigkeiten bereitet. Darum ist das in 
stinktive Gefühl der Nation darauf gerichtet, Deformen auch auf diesem 
Gebiete zu erstreben, und jeder Weg hierin, zur Natur zurückzukehren, 
muss demnach mit Freuden begrüsst werden. 
Dieser Weg wird uns durch die Lehrmethode der Zukunft, welcher 
in der „mechanischen Lesefibel von Fritz Gindler“, eines unserer prak 
tischsten Pädagogen veranschaulicht wird, gezeigt. Durch die mechanische 
Lesefibel, ein Lese- und Bechtschreibe-Lehrapparat, lernen die Kinder in 
naturgemässer Weise spielend leicht lesen und eignen sich die Grundlagen 
der Bechtschreibung in überraschend kurzer Zeit an. 
Man hört so häufig von einem Kinde, welches sich mühsam durch den 
Leseunterricht schleppt, der Knabe oder das Mädchen begreift schwer, ohne 
dabei zu bedenken, dass die schwerfällige Methode es ist, welche es eben 
nicht versteht, die Seele und den Geist der Kinder zu bilden und zu ent 
wickeln. Hier ist einmal wieder die naturgemässe Methode am Platze, 
welche, wenn richtig erdacht und angewandt, Wunder zu vollbringen ver 
mag und ein solches^ Wunder bietet uns das geniale Geistesprodukt „Fritz 
Gindler’s mechanische Lesefibel“. Während es vorher eines Lehrganges von 
vier Stufen bedurfte, um die Bechtschreibung zu erfassen und zum Ver 
ständnis zu bringen, wird durch die neue naturgemässe Methode, die wir 
weiter unten entwickeln, dieses schon in zwei Stufen erreicht, wobei noch 
erwähnt werden muss, dass die Kinder nicht angestrengt werden und dass 
sie das, was sie erlernten, auch mit Bewusstsein erfasst haben, dass sie eben 
wissen, warum die Wörter so geschrieben werden und nicht anders. 
„Was der Geist mit Verständnis errungen, 
Davon bleibt er im Leben durchdrungen. u 
Die mechanische Lesefibel gleicht einem grossen Buche mit beweg 
lichen Blättern, Seiten, Wörtern, Silben und Lautzeichen; die Wörter können 
mit Blitzesschnelle beliebig zusammengesetzt und zerlegt, umgewandelt und 
verändert, aufgebaut und wieder entfernt werden, wodurch das Interesse 
der Kinder ungemein geweckt wird und in steter Spannung bleibt. 
Die grosse Schulausgabe besteht aus fünf Kästen, in welchen, zunächst 
versenkt •— sich das gesamte Buchstabenmaterial in Kartenbündeln ver 
einigt und zwar in deutscher Schreib- und Druckschrift sowie in lateinischer 
Druckschrift vorfindet. Die Kartenbündel werden durch dazwischenliegende 
Klemmklötzchen unter Zuhilfenahme einer Begulierschraube in beliebiger 
Spannung gehalten.
	        
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