Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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Meran will ich noch einige Prozeduren nennen, welche allein oder zugleich 
zur Bekämpfung einzelner Symptome dienen. 
Gegen Kopfkongestionen: kalte, schnell gewechselte Umschläge auf 
den Kopf; kurze, kühle Sitzbäder; kurze kalte Pussbäder; Barfusslaufen. 
Gegen nervöse Herzbeschwerden mit vermehrter Herzthätigkeit, Herz 
klopfen etc.: kalte Umschläge auf die Herzgegend, kalte Umschläge längs» 
der Brust Wirbelsäule. 
Gegen nervöse Dyspepsie bezw. nervöse Magenbeschwerden: 25° Halb 
bäder 5—10 Minuten lang, warme Sitzbäder 26—28°, 22° Leibpackung,, 
Dampfkompressen, aber nicht zu heiss — wenn es sich um eine erhöhte 
Reizbarkeit der Magennerven handelt. Schottische Douche, kurzes kühles* 
Sitzbad, warme Sitzbäder mit kalter Begiessung des Leibes, Leibdampfbad 
mit nachfolgendem kühlen Sitzbade, wechselwarme Sitzbäder, Leibpackung — 
bei atonischen Zuständen des Magens. 
Aehnlich ist die Behandlung nervöser Darmleiden. 
Gegen kalte Füsse, welche vorhandene Verdauungsstörungen, Herz 
klopfen, Kopfkongestionen vermehren oder auch dieselben oft hervorrufen: 
Kurze kalte Fussbäder 1—2—8 Minuten lang und darnach die Füsse recht 
warm frottieren, Wechselfussbäder, Fussdampfbäder. 
Gegen Hitze Wallungen (Erkrankung der Gefässnerven) mit und ohne* 
Schweissausbruch: kurze kühle Sitzbäder. 
Gegen anfallsweise auftretende Angstzustände: kurze kühle Sitzbäder. 
Gegen Schlaflosigkeit: kurze kühle (24—22°) Sitzbäder unmittelbar vor 
dem Schlafengehen; warmes Vollbad ebenfalls vor dem Schlafen, aber im 
Schlafzimmer genommen, 27° R. und 10 Minuten Dauer; Leibumschlag p 
Wadenpackung, kalte Umschläge bei Blutandrang zum Kopf. 
Einige Anwendungsformen der Naturheilkumfe. 
Von W. Siegert, Berlin. 
IV. Nachdruck verboten« 
Zur T-Binde (Fig. 7) näht man an das wollene und leinene Zeug > 
wie es zum Leibumschlag gebraucht wird, ein halb so langes Stück von 
etwa 18 cm Breite in der folgenden Form quer vor. 
Der oder die Kranke legt sich wie zum Leib 
umschlag auf diese Packung und zieht die einzelnen 
Teile in folgender Reihenfolge an und um den Leib: 
a zwischen den Beinen durch nach oben, b und c 
über a um den Leib; in derselben Folge das wollene 
Zeug. a wird durch b c festgehalten. Soll das 
feuchte Stück a öfter gewechselt werden, so nähe es 
nicht an. Verträgt jemand den Leibumschlag nicht, 
oder willst du die feuchte Kompresse zwischen den 
Beinen auch bei Tage tragen, so lass den feuchten 
Teil b c weg. Die wollene Umhüllung a b c hält 
dann die Kompresse zwischen den Beinen fest, und 
man kann sie nach Bedürfnis leicht wechseln. 
Fig. T 
b ■■ ■■ 1 v 'c 
a 
Die T-Binde wirkt auf den ganzen Unterleib, somit auch auf die 
Harn-, die äussern und innern Geschlechtsorgane. Sie kühlt und mässigt
	        
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