Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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Geschäftliches. 
— Bade zu Hause! Diesen Weck- und Mahnruf hat die bekannte Firma Moosdorf 
& Hochhäusler, Berlin 153, Köpenicker Landstrasse auch als Titel ihres neuen soeben 
erschienenen Kataloges erwählt. Derselbe ist 137 Seiten stark, mit über 300 Illustra 
tionen versehen und ist infolge der aus berufener ärztlicher Feder stammenden hoch 
interessanten Artikel und Abhandlungen über Bäder und Badekuren so recht geeignet, 
ein „Hand- und Hilfsbuch“ für die Familie zu werden, zumal in der stattlichen 
Broschüre Winke und Ratschläge gegeben werden, welche Badeapparate zur Anschaffung 
für jeden Interessenten am geeignetsten erscheinen. Bei Durchsicht des Buches 
gewinnt man die Ueberzeugung, dass die rührige, auf dem Gebiete des Badewesens 
an erster Stelle zu nennende Firma durch fortdauernde Vermehrung und 
Verbesserung ihrer Fabrikate bestrebt gewesen ist, ihren Weltruf zu rechtfertigen 
und in Wirklichkeit eine Vermittelung zwischen Technik und Hydrotherapie zu über 
nehmen, wie dies den Begründern des modernen Wasserheil Verfahrens, Vinzenz 
Priessnitz u. a. als unerfüllbares Ideal vorgeschwebt haben mag. Wir machen gern 
darauf aufmerksam, dass genanntes Vademekum der Wasserheilkunde seitens obiger 
Firma allen Interessenten gratis und franko zugesandt wird, und sollte niemand ver 
fehlen, sich durch eine Durchsicht zu überzeugen, wie vielseitig und ausgedehnt das 
„Bade zu Hause“ angewendet werden kann. 
— Unsere Kinder schützen wir durch Anwendung des Soxhlet’schen Apparates vor 
.Schwindsuchtskeimen in der Milch; wie aber schützen wir uns selbst vor den Schwind 
suchtskeimen in der Butter? Der Broschüre des bekannten Bakteriologen Niels Ben 
dixen in Kopenhagen: „Die Mikroorganismen im Molkereibetriebe“ entnehmen wir 
hierüber folgendes: „Neben dem Pflanzenleben in Feld und Wald besteht ein 
anderes, das wir nur mit dem Mikroskop wahrnehmen können: „Das mikroskopische 
Pflanzenleben“. Die Mikroorganismen finden sich überall: in der Erde, im Meere, in 
der Luft, sogar in destilliertem Wasser hat man sie gefunden. Sie haben zu allen 
Zeiten gelebt und werden immer sein. Sie kamen in der Steinkohlenperiode Vor, man 
fand sie am Zahnstein ägyptischer Mumien, die eine gohr Noahs Traubensaft, wie sie 
heute den unseren gährt, und wieder eine andere pflegt man in unserer Zeit auf den 
Molkereien auf das sorgfältigste, denn sie giebt unserer Butter das feine Aroma. 
Andererseits aber töten wir durch den Pasteurisierungsapparat die Tuberkelkeime usw. 
Aus Obengesagtem ergiebt sich nun, dass das Geheimnis der Herstellung guter Butter 
im wesentlichen auf der Erhaltung der günstig wirkenden Bakterien, hauptsächlich 
aber auf der Vernichtung der schädlichen beruht und dieser Erkenntnis verdanken 
wir auch die Entstehung der „Fürsten-Tafelbutter“. Die Produzenten der „Fürsten- 
Tafelbutter“ nämlich wollen Ihnen nicht nur eine hochfein schmeckende, wahre Deli 
katesse bieten, sondern die Buttei soll auch hauptsächlich tuberkelfrei sein. Hat 
doch kürzlich erst wieder eine Butter-Untersuchung auf Tuberkeln — diesmal seitens des 
Regierungsrats Dr. Petri vom kaiserl. Gesundheitsamt ausgeführt — ergeben, dass 
von 102 Butterproben 32,3 %> also fast genau ein Drittel, mit echten Tuberkeln behaftet 
waren. Daher hat sich das Butter-Versandhaus „Sanitas“, Hamburg, veranlasst gesehen, 
hervorragende Molkereien zur Herstellung von „Fürsten-Tafelbutter“ kontraktlich zu ver 
pflichten, ausserdem hat es diese Ware aber noch unter die Kontrolle des vereidigten 
Nahrungsmittel-Chemikers und Bakteriologen Herrn Dr. C. Euoch, Hamburg, gestellt, 
um so dem Publikum jede mögliche Garantie einer wirklich tuberkelfreien Butter zu bieten. 
— Von allen auf den verschiedensten Gebieten entstandenen Unterrichts-Anstalten 
scheint uns keine so sehr den eigensten Bedürfnissen des betr. Berufes zu entsprechen, 
wie die neuerrichtete pr akt,-theore t. Elevenschule zu Haus Vorst bei 
Leichlingen, Rheinl. Begründet von der Direktion des seit Jahren einen guten Ruf 
geniessenden landw. Technikum, geleitet von tüchtigen Lehrern, hat sich dieselbe die 
Aufgabe gestellt, landw. Eleven heranzubilden. Wer da weiss, wie schwer es ist für 
einen jungen Mann einen tüchtigen Lehrmeister zu finden, der ihn in die Geheimnisse 
der Landwirtschaft einweiht, wer da ferner weiss, wie sehr dann in den meisten 
Fällen die theoretische Seite gegenüber der praktischen vernachlässigt wird, der wird 
es nur mit Freuden begrüssen können, dass eine Anstalt, die schon seit Jahren an- 
erkanntermassen Tüchtiges auf dem Gebiete der Landwirtschaft zu leisten versteht, 
eine regelrechte Theorie und Praxis vereinigende Heranbildung der jungen Leute zu 
dem schweren, aber auch so schönen und gesunden Berufe der Landwirtschaft ge 
währleistet. Unterstützt wird diese Anstalt durch die umfangreichen Gutsländereien 
des Rittergutes Haus Vorst bei Leichlingen. Interessenten empfehlen wir, sich 
baldigt an die Direktion des landw. Technikum zu wenden, da nur zweimal jährlich 
und auch dann nur eine beschränkte Anzahl von Schülern aufgenommen werden kann. 
Der Gesamtauflage dieser Nummer liegt ein Prospekt der rühmlichst bekannten 
Schuhwarenfirma Georg Lambrecht, Seifhennersdorf i. S. bei, auf den wir unsere Leser 
noch besonders aufmerksam machen möchten.
	        
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