Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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—Spreehsaal. §§►— 
Ein nachahmungswürdiges Beispiel. 
In der letzten Monatsversammlung unseres Vereins für Gesundheitspflege 
wurde u. a. auch das Resultat der Sammlung zu der sogen. Oberst Spolir- 
Stiftung besprochen und dem Vorgehen des Besitzers der Naturheilanstalt 
Bergzabern, Herrn Tischberger, besondere Anerkennung gezollt, der als seinen 
Beitrag eine E r e i s t e 11 e für Unbemittelte stiftete. 
Es wurde dieses Vorgehen als ein nachahmungswürdiges Beispiel für 
die übrigen Naturheilanstalten unseres Vaterlandes bezeichnet und beschlossen, 
dieses Vorgehen des Herrn Tischberger den anderen Anstaltsbesitzern durch 
unser Bundesorgan zur gefälligen Kenntnis gelangen zu lassen, in der Hoff 
nung, dadurch vielleicht noch einigen Armen die Wohlthat einer Kur in einer 
Anstalt zu ermöglichen, der sie sonst doch nicht teilhaftig werden könnten. 
Der Unterzeichnete wurde beauftragt, zur Ausführung des obigen Be 
schlusses das Nötige zu veranlassen und zu diesem Zweck entstanden die vor 
stehenden Zeilen. 
Worms, im April 1898. Leonhard Kehl, 
Ein offenes Wort an die Vereine. 
Ich glaube im Namen aller meiner Berufs- und Schicksalsgenossen, 
nämlich der Redner in öffentlichen Versammlungen, zu sprechen, wenn ich 
einmal folgendes zur Sprache bringe. 
Jeder Arbeiter ist seines Lohnes w r ert-, und niemandem — ausser den 
deutschen. Reichstagsabgeordneten — ist zuzumuten, von Licht, Luft, Wasser 
und Idealismus zu leben. Dazu kostet das Reisen Geld. Man hat sich aber 
in Deutschland an die Vorstellung gewöhnt, dass der geistige Arbeiter, einzelne 
bevorzugte Klassen abgerechnet, eigentlich froh sein könne, w r enn man sich 
von ihm etwas schreiben oder vortragen lasse; das Entgelt sei Nebensache. 
Oder man erledigt die Entschädigung für die Reise, die verlorene Zeit und 
-Mühe in einer oft w r enig taktvollen Weise. Darum möchte ich, und zwar 
weniger für mich, als für andere minder gut Gestellte, den Vereinen folgendes 
an empfehlen: 
Sie mögen für den Vortragenden nach ihrer Satzung und ihrem Her 
kommen, oder auch allemal für den einzelnen Eall je nach den Umständen, 
eine bestimmte Vergütung festsetzen und diese dem Redner gleich bei der 
Aufforderung zu einem Vortrage mitteilen, falls nicht umgekehrt ein Redner, 
der sich eine Reise zurechtgelegt hat, seine Eorderung selbst anmeldet. Und 
bei Rundreisen wird ein solches Angebot dem Vorsitzer der Gruppe zukommen. 
Die Vereine mögen bedenken, dass das Opfer, das der Redner bringt, kein 
geringes ist und dass er Zeit und Ruhe zu seiner Fortbildung nötig hat; und 
sie mögen danach die Vergütung nicht zu gering bemessen. Jedenfalls kann 
sich der Redner daraufhin entscheiden, und die Sache ist im voraus erledigt. 
Nichts ist peinlicher, als eine hinterher kommende Anfrage, vielleicht gar ein 
Hin- und Herhandel. 
Die Zahlung selbst aber geschehe in taktvoller Weise, nicht „vor ver 
sammeltem Kriegsvolke“. Dr. Paul Förster. 
Der Naturärzte-Unterverbancl Berlin erklärt hierdurch, dass derselbe 
den Inhalt der Brochüre „Das versiegelte Buch der Frau“ von Frau Emma 
Helling auf das entschiedenste missbilligt, da dieser Inhalt zum Teil selbst 
den feststehendsten wissenschaftlichen Grundsätzen und Erfahrungen wider 
spricht und geeignet ist, unerfahrene Leserinnen gesundheitlich schwer zu 
schädigen, ebenso auch den Stand der Laienpraktiker in der öffentlichen 
..Achtung herabzusetzen und lächerlich zu machen. 
Der'Vorstand des Unterverbandes Berlin.
	        
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