Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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wiederholte Stoss wird Euch vollends vernichten. Zu Eurem eigenen 
Besten denket daran! Beschäftiget Euch nur mit den Geschwüren, 
die Euch verzehren, und zwinget mich nicht, sie zu vergrössern. Ihr 
wisset wohl, dass ich es kann; denn ich kenne die Geheimnisse Eurer 
Kirche. Ich spreche als Opfer der Medizin; ich habe das Recht der 
üblen Nachrede, und ich mache davon Gebrauch. Denn ich habe den 
traurigen Vorteil, zu gleicher Zeit der Reihe nach Kranker, 
wie Arzt zu sein. . . . Opfer und Henker!“ (Lettre sur le 
magnetisme, S. 141). 
Professor Aime Martin scheut sich nicht, so zu urteilen: 
„Der Geschichte der Wissenschaft fehlt das eindrucksvolle Bild der 
medizinischen Revolution seit mehr als 2000 Jahren. Man würde da 
erblicken, wie die Völker den mörderischsten und entschiedensten. 
Lehren nach einander überliefert worden sind; wie die gegenwärtige 
Unwissenheit immer die frühere anklagt; wie die Lehren eines Jahr 
hunderts von denen eines folgenden verdammt werden; der Art, dass 
die Medizin immer im Irrtum gewesen wäre, dass sie 
sich immer getäuscht hätte. Das lehrt uns die Geschichte 
der medizinischen Umwälzungen, und die Aerzte selbst haben die 
Anklageschrift aufgesetzt. “ 
Professor Debreyne endlich in Paris schreibt in seinem Traite 
des elements morbides (S. 336): „Es ist zuweilen eine wahre 
Züchtigung der Vorsehung, in dieHände der Aerzte zu fallen, 
die uns wissenschaftlich, bewusst und pünktlich hinrichten.“ 
Diese Blumenlese könnte, wie bei uns, ins Endlose vermehrt 
werden; aber sie wird für diesmal genügen, um die UebereinStimmung 
der Vertreter der Heilkunde selbst darüber zu erweisen, dass diese 
gegen die Wissenschaft und Menschlichkeit ist. 
Und wenn man einwenden sollte: Seitdem ist vieles besser ge 
worden, so ist zu antworten: So weit die allopathische Schulmedizin 
ihre alten Wege wandelt, treffen jene Urteile noch immer auf sie zu. 
So weit die Wissenschaft aber wirklich zu einer Heilkunst ge 
worden ist, verdankt sie das dem Einflüsse und der Nachfolge der 
natürlichen Heilkunde, die sich freilich erst im Kampfe mit der 
alten Rechtsgläubigkeit emporzuarbeiten und durchzuringen hat und 
als „Kurpfuscherei“, statt des Dankes, Verfolgung erntet. 
—Impf-Frage. fj£— 
—Tot aus dem Impf lokal tragen musste am 4. Mai. d. J. in Weisswasser (0.-L.) 
eine Mutter ihr etwa sechs Monate altes Kindchen. Nach erfolgter Impfung verfiel das 
Kind in Krämpfe, ärztliche Bemühungen waren vergebens, das Kind starb im Arme 
seiner beklagenswerten Mutter. R. G. 
— An die Mütter und Väter aller in diesem Jalire impfpflichtigen Kinder 
richten wir im Interesse der Gesundheit ihrer Lieblinge die dringende Bitte, 
vom Impfarzt mit aller Energie vor der Impfung eine Untersuchung des Kindes 
auf dessen Gesundheitszustand zu fordern. Kranke Kinder dürfen laut Reichs 
gesetz nicht geimpft werden, die Eltern aber wissen nicht, ob ein Kind gesund 
ist oder nicht, dies kann nur durch eine körperliche Untersuchung festgestellt 
werden. Wird das Kind nach der Impfung krank, so ist der Beweis erbracht, 
dass die Impfung damit im Zusammenhänge steht, da der Arzt durch die 
Impfung die Gesundheit bestätigte. ■— Vergesst nach der Impfung nicht die 
Priessiiitzumschläge im Interesse der Reinlichkeit! —
	        
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