Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

Vereine! Mitglieder! klärt die Kassenvorstände auf über die ihnen durch 
die ärztlichen Ehrengerichte ebenso wie durch Aufhebung der Kurierfreiheit 
'drohenden Gefahren. Die freie wissenschaftliche Forschung soll unterdrückt 
werden, das starre Dogma eines Koch und Behring herrschen! Das darf 
nicht geschehen! Wir müssen als Sieger hervorgehen aus dem Kampfe, 
wir müssen den Kampf um unseres Körpers Heil wagen, wie ihn unsere 
Voreltern oft gewagt um ihrer Seelen Heil! 
Eine echte Volksbewegung, wie sie schöner, erhabener nicht in der 
Geschichte der Menschheit verzeichnet ist, einen Akt der Selbsthilfe des Volkes 
aus Siechtum, Elend und Krankheitsnot! — darf man sie unterdrücken durch 
ein brutales Gesetz? 
Wir wollen Gesundheit für uns und unsere Nächsten! Wer aber sind 
unsere Nächsten? — „Alle Menschen! u Wer ihn mit uns gehen will, den 
Weg zur Gesundheit und glücklichem Leben, er sei willkommen in unseren 
Reihen, auch ihm entbieten wir herzlichen Neujahrsgruss! Gesunde Menschen 
— glückliche Menschen! — Wir erstreben ein hohes, schönes Ziel, ein Ziel, 
welches nicht nur die Förderung der Volksleitungen, sondern aller edlen 
Menschen finden sollte. Unkenntnis unserer Bestrebungen vermehrt die 
Zahl unserer Gegner. Darum verkündet es laut allem Volke: 
„Den Bund der Naturheilvereine kümmert nicht Religion und 
Kirchenstreit, fern steht er jedem politischen Parteigetriebe, ein 
Ziel nur erstrebt er, ein Ziel edelster Menschenliebe: 
„Gesundheit durch Aufklärung!“ 
Wir weihen, was wir schmieden 
Der Freiheit und dem Frieden. 
Nicht droben erst, — hienieden 
Soll jeder glücklich sein! 
Die Redaktion, 
Wie behandeln wir Kinderkrankheiten? 
Zahlreichen Wünschen — besonders jüngerer Vereine — ent 
sprechend, werden in den nächstfolgenden Nummern die Feinde unserer 
Lieblinge: „Croup, Diphtheritis, Scharlach, Masern, Brech 
durchfall und Keuchhusten“ in kürzeren Beiträgen von ver 
schiedenen Autoren besprochen werden. Wir beginnen die Artikel 
reihe mit 
Croup oder häutige Bräune. 
Ich wurde vor einigen Tagen am Morgen von den besorgten 
Eltern zu dem Krankenlager ihres einzigen Kindes von Jahren 
gerufen, weil sie fürchteten, dass dasselbe vom Croup befallen sei. 
Das Kind hatte nämlich einen bellenden Husten. Als ich erschien, 
schlief es sehr ruhig und konnte den Eltern bald ihre Angst be 
nehmen, denn alle Erscheinungen deuteten darauf bin, dass hier nur 
ein Fall von katarrhalischer Bräune (Pseudocroup) vorliege, was sich 
auch vollkommen bestätigt hat. 
Da unsere Zeitschrift noch nie etwas über diese, im ganzen 
recht bösartige Krankheit veröffentlicht hat und in den Vorträgen, 
so viel ich aus den Berichten weiss, noch nie darüber gesprochen ist, 
so glaube ich mir den Dank der Leser und besonders der Mütter zu 
verdienen, wenn ich einige belehrende und ermahnende Worte über 
dieselbe schreibe.
	        
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