Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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liydropatliischen Heil weise durch Enthüllung seines Standbildes zu feiern. 
Vinzenz Priessnitz, der grosse Sohn Grafenbergs, gehört durch das von ihm 
begründete Heilverfahren nicht nur seiner Heimat, sondern der ganzen Welt 
an. Dankerfüllt und opferwillig hat die wenig bemittelte Stadtgemeinde 
Freiwaldau bereits einen namhaften Betrag gewidmet, der jedoch für 
eine entsprechende Lösung unserer Aufgabe allein nicht hinreichen kann. Den 
Aufruf, den wir daher in alle Lande schicken, durch Spenden an der Ver 
wirklichung des schönen Vorhabens Jhelfen zu wollen, richten wir also wohl 
vollberechtigt und auch voll Zuversicht an alle, welche die grossen Verdienste 
des Vinzenz Priessnitz zu würdigen wissen. Spenden — auch die kleinsten 
sind willkommen — werden erbeten an das Bürgermeisteramt zu Erei- 
waldau in österr. Schlesien. 
—Büch erschau. §fc— 
Die Hustenkrankheiten, ihre Entstehung, Behandlung und Verhütung. Von Dr. 
Paul Niemeyer. Vierte Auflage, herausgegeben von Dr. med. u. phil. Carl 
G- e r s t e r , Kurarzt in Braunfels an der Lahn. Mit 5 Abbild. Preis 1 Mk. Berlin, 
Verlag von Wilhelm Möller, Prinzenstr. 95. — Wenn ich an diesem Buche etwas zu 
tadeln habe, so ist’s der bescheidene Titel — „Hustenkrankheiten“! Ja, wer im Volke 
weiss denn, wie mannigfach dieselben sind und dass auch die Lungenschwindsucht 
dazu gehört, die unser Volk, — man könnte sagen — dezimiert. Ich habe s. Z. mit 
grossem Interesse die dritte Auflage des Buches gelesen und viel, sehr viel daraus 
gelernt. Mit Vergnügen konstatiere ich, dass die vierte Auflage nicht nur viel reich 
haltiger, sondern auch noch weit klarer und verständlicher, obwohl unter strenger 
Wahrung der Wissenschaftlichkeit geschrieben ist. Herr Dr* Ger st er, der be 
kannte Redakteur der „Hygieia“ und eigentliche Nachfolger Niemeyers hat sich um 
die Herausgabe dieses Buches ausserordentlich verdient gemacht und ich meine, nur 
er allein durfte die Bearbeitung wagen, weil Herr Dr. Gerster, wie kaum ein anderer, 
des verstorbenen Autors Eigenart kannte und zu würdigen verstand. Das von der 
Verlagsbuchhandlung sehr gut ausgestattete Buch sei nicht nur den Vereinen, sondern 
einen Jedem, dem seine Gesundheit wert ist, warm empfohlen; es wäre zu wünschen,, 
dass Herr Köhler, der Direktor des Kaiserl. Gesundheitsamts, das Niemeyer-Gerster’- 
6che Werk kennen lernt, er könnte dasselbe einer Neuauflage des sogenannten 
„Gesundheitsbüchleins“ zu Grunde legen. R. Gerling. 
Der Impfgegner (Dresden, Cranachstr. 18, Jahrespreis 2 Mk.). Die Märznummer 
enthält das Stenogramm der hochinteressanten neuesten Impfdebatte im Reichstage, 
sowie ein Sendschreiben des Obersten S p o h r , eine Abhandlung von C. Griebel u. s. w. 
,,Zwei Jünger Aeskulaps“, Tendenzlustspiel in 2 Akten von Emil Raaf. Ein 
Beitrag zur Förderung des Zweckes der Gesundheits-, Naturheil- und Kneipp vereine. 
Im Selbstverläge des Verfassers, Komotau (Böhmen), von demselben, sowie durch jede 
Buchhandlung für 60 Pfg. zu beziehen. Dieses Theaterstück, das bereits an mehreren 
Vereinsbühnen mit gutem Erfolge aufgeführt wurde, eignet sich wegen seiner stark 
hervortretenden Tendenz in der Propagierung der arzneilosen Heilweise für alle Natur 
heil- und Kneipp vereine bei Veranstaltung von Festlichkeiten und Unterhaltungen zur 
Aufführung und wird man damit einen guten Erfolg erzielen; aber ausserdem ist es 
auch eine gute Propagandaschrift für die Verbreitung der Grundsätze des Naturheil 
verfahrens, daher allen Vereinen bestens zu empfehlen. 
Briefkasten. 
Anfrage I. Wie verwertet man am besten Cilronen- und Apfelsinenschalen? 
Anfrage 2. Wie und in welcher Art wirkt Honig auf den Organismus? Reinigt 
er wirklich das Blut? 
Anfrage 3. In welchen Sommerfrischen (See- oder Gebirge) wird die Möglich 
keit geboten, vegetarisch zu leben? 
Anfrage 4. Welche Erfahrungen sind mit Dörges Nussbrot gemacht worden? 
Verantw. Redakteur: Dr. med. Schulze, prakt. Arzt in Berlin. 
Kommissions-Verlag und Druck von Wilhelm Möller, Berlin S., Prinzenstrasse 95.
	        
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