Volltext: Der Naturarzt 1897 (1897)

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kost entwickeln und empfehlen. Allerdings that er es in sehr' ansprechender, 
geschickter Weise, und sein kräftiges, blühendes Aussehen war für seine 
Lehre der beste Schwurzeuge. 
Es giebt in Wien verschiedene Vereine, dazu eine eigens- zu dem ge 
nannten Zwecke der Vorträge gebildete freie Vereinigung, an ihrer Spitze 
Herr Dr. med. v. Huttern und der Inhaber des vegetarischen Speisehauses 
„Thalysia“ (oder „Lebenslust“), Herr Langenecker. Des letzteren 'Wirtschaft 
in der Opholzer Grasse 4, gleich beim Eranzens-Einge, empfehle ich allen, 
die sie noch nicht kennen, insbesondere Reisenden, aufs beste. 
Wenn man freilich Berlin mit seinen 20 vegetarischen Wirtschaften 
vergleicht, so ist Wien mit seinen zwei noch stark zurück. Indessen es 
regt sich lustig auch hier und in anderen Städten. Sogar in Pest habe ich 
zweimal mit sehr gutem Erfolge über Naturheilkunde und Vegetarismus ge 
sprochen, eingeladen von dem dortigen Vegetarier-Verein (Prof. Weixlgärtner) 
und dem dortigen Kneipp-Vereine (Prof. Szalkay). Ueber Pest hinaus hört 
es dann wohl vorläufig auf. 
Heils-Grruss allen Freunden und Gesinnungsgenossen dort im Südosten! 
Mögen sie nur tüchtig und unablässig weiter arbeiten, und ein frisches, 
reiches Leben wird auch hier aufspriessen. 
Dr. Paul Förster. 
Ein Beitrag zur Würdigung des Lichts als des wichtigsten 
Faktors in der Naturheilkunde. 
Von Karl Thielbörger, Berlin. 
Nachdruck verboten. 
Die richtige Beurteilung des Lichts und seiner Bedeutung für 
die Heilprozesse ist das schwierigste Problem in der Naturheilkunde. 
Hier trifft sie mit der Allopathie und Homöopathie zusammen, denn 
Licht ist Leben, und Lichtkräfte sind auch in den allopathischen und 
homöopathischen Mitteln wirksam. Die Salze, die Fette, die Extrakte, 
wie sie in der allopathischen Behandlung Verwendung finden, sind 
ganz besonders lichtreiche Stoffe; wäre das nicht der Fall, so würde 
man mit ihnen nicht einmal Scheinerfolge erzielen können. Und das 
homöopathische Similia similibus, das für die Lichtbehandlung über 
tragen, soviel bedeuten würde als „Leben durch Leben“, entspricht 
durchaus dem Ideengange, der für die Verwertung des Lichts in allen 
Heilmethoden, mithin auch in der Naturheilkunde, allein massgebend 
sein kann. Es leuchtet also wohl ein, dass die Lichtbehandlung ein© 
Klippe ist, an der die besondere Freude an der Naturheilkunde, falls 
die Sache nicht richtig erfasst wird, leicht Einbusse erleidet. Wir 
stossen hier auf einen Prüfstein für die Festigkeit unseres Fahrzeuges, 
und Schreiber dieses möchte, wie er es schon mit seiner Broschüre 
„Die Lichtkur“ *) versucht hat, auch mit diesen Zeilen nach Kräften 
dazu beitragen, dass wir klarsehen, und der grosse Moment ein Ge 
schlecht finde, das sich der Schwierigkeit der Aufgabe vollkommen 
gewachsen zeigt. 
Das Licht ist unsere vornehmste Lebensquelle. Im Anfang war 
das Licht, und aus dem Licht sind alle anderen Schöpfungen, zuletzt 
auch die Menschen, hervorgegangen. Kein Mensch hat Licht in 
reiner Form jemals gesehen; das Licht, das wir sehen, ist immer mit 
*) Verlag von Wilhelm Möller. Berlin. Preis 50 Pfg,
	        
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