Volltext: Der Naturarzt 1896 (1896)

Kommission zu ernennen, welche die Vorberatungen und Vorarbeiten zur 
»Gründung einer Pensions- und Unterstützungskasse erledigt. Die Kommission 
wird ermächtigt, Sammlungen zu veranstalten. Der Antragsteller weist in 
längerer Ausführung nach, dass man mit kleinen Mitteln und dem nötigen 
Bammeln doch Grosses erreichen könne, so dass es gewiss möglich sein 
wird, für uns eine Altersversorgung und selbst eine Darlehnskasse zu 
schaffen. Die Darlegungen des Redners sind so überzeugend, dass sie all 
seitige Zustimmung finden. Man erhebt seine Anträge zum Beschluss und 
bestimmt, dass der Berliner Unterverband die Kommission ernennen soll. 
Ein Antrag des 'Chemnitzer Unterverbandes, der dahin ging, Stimmen 
übertragung einzuführen, wurde zurückgezogen, nachdem der Vorsitzende 
«ich sehr energisch dagegen ausgesprochen hatte. 
Damit sich die Generalversammlung nicht mehr mit Zwistigkeiten be 
fassen muss, wurde der Vorstand für die Zukunft ermächtigt, auch solche 
Mitglieder auszuschliessen, welche gegen den Verein gehässig vorgehen. 
Wahlen waren nicht notwendig, da die Vorstandsmitglieder auf der 
letzten Versammlung auf zwei Jahre gewählt wurden. 
Die nächste Generalversammlung findet im Herbste 1897 in Leipzig statt. 
Nach einer Pause von 20 Minuten: Vortrag des Herrn Scholta- 
Fr eiberg: 
„Die leicht mögliche "Strafbarkeit der Naturärzte bei der Ausübung 
ihres Berufes“. 
Der Vortrag war ausserordentlich interessant und war alles einschlägige 
Material mit grossem Eleiss und genauer Sachkenntnis zusammengestellt, so 
•dass einstimmig beschlossen wurde, den Vortrag im Vereinsblatte drucken 
zu lassen. Dasselbe wird aber diesmal nur Mitgliedern zugesandt werden, 
um nicht denen, die ohne Grund ausserhalb des Vereins bleiben, die Er 
gebnisse mühevoller Vereinsthätigkeit in den Schoss zu werfen. 
Dem Vortragenden wurde noch durch Erheben von den Plätzen be 
sonders gedankt. 
Bei dem folgenden gemeinsamen Mittagsessen wurden nicht nur ernste 
und heitere Tischreden, vom Stapel gelassen, sondern wurde auch der Grund 
stock zu unserer Pensions- und Unterstützungskasse gelegt. Im ganzen 
kamen während der Versammlung 100 Mark ein. 
Montag., den 21. September. 
Zweiter Tag der Hauptversammlung. An diesem wie am nächsten 
Tage hatten auch Gäste Zutritt. 
Zunächst wurden mehrere neue Apparate demonstriert: 
Braun-Berlin zeigte einen Dampf kästen, in dem man auch im Hause 
sowohl Heissluft- als auch Dampfbäder nehmen kann. 
Bau mann-Gera führte einen von ihm erfundenen Apparat „Koborator“ 
vor, der der Kräftigung des Beckens dienen soll und besonders in der 
Frauenbehandlung segensreich wirken wird. 
Bart sch-Berlin erläuterte und empfahl Celluloidkapseln zum Wund 
verschluss. 
Köhler-Königsberg i. Pr. zeigte drei Modelle für Dampfkasten, wovon 
besonders eines -die allgemeine Aufmerksamkeit erregte. Es war dies ein 
Dampfkasten, in dem man sowohl Bein-, Leib- als auch Halbdampfbäder 
nehmen kann. Ausserdem führte er eine von ihm erfundene Dampfdouche 
vor, die vollkommen wasserfreien Dampf liefert. Sie gefiel so, dass sofort 
mehrere bestellt wurden. 
Nun bekam Heindorf-Berlin das Wort zum ersten Vortrage: Die 
Massage als Spezialfach für den Naturarzt. 
Der Redner hob zunächst den hohen Wert der Massage hervor, wobei 
«er betonte, dass allerdings dieselbe kein selbständiger Heilfaktor sei, sondern 
nur in Verbindung mit anderen Kurformen Segen stiften könne. Doch sei
	        
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