Volltext: Der Naturarzt 1894. (1894)

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gespannte Zwerchfell (Nr. 5 S. 143), dessen Wölbung Fig. 34 deutlich 
zeigt, läßt durch einige Oeffnungen die Speiseröhre und Adern durch 
treten. In der Bauchhöhle besteht der Yerdauungsschlauch aus dem 
Magen, den sich daran schließenden, in zahlreichen Windungen 
liegenden dünnen (engen), und den um diese lagernden dicken 
{weiten) Därmen. Fig. 33 und 34 zeigen die Lage der Baucheinge 
weide in ihren Höhlen. Yon den Yerdauungsdrüsen wird in diesen 
Abbildungen nur die größeste, die Leber, sichtbar. 
Den Magen (Fig. 35) des geschlachteten Schweines hast du 
schon gesehen; der Fleischer benützt ihn zum Füllen der „Grosswurst“ 
Der menschliche Magen gleicht ihm. Er hat etwa die, Größe des 
Fig. 35. 
Der Magen mit dem 
Zwölffingerdarm. 
a) die Speiseröhre, b) der 
Mageneingang, c) der 
Pförtner, d) der Zwölf 
fingerdarm, e) der Gallen- 
gang, f) der Gang der 
Bauchspeicheldrüse, 
g) die gemeinschaftliche 
Mündung beider in den 
Zwölffingerdarm, 
Kopfes der betreffenden Person. Sein linker Teil (auf dem Bilde 
rechts), in den (bei a) die Speiseröhre mündet, ist bedeutend weiter 
als der rechte, an den sich (bei c) der Darm anschließt. Im Körper 
liegt der Magen fast senkrecht. Der größeste Teil wird yon der Leber 
verdeckt (Fig. 33 u. 34). 
Das Blut kann die zur Erhaltung des Körpers nötigen Stoffe nur 
dann aufnehmen, wenn sie flüssig und zur Aufnahme ins Blut geeignet 
sind. Während Wasser, gelöster Zucker, gelöstes Kochsalz zum Teil 
schon im Magen durch die äußerst zarten Wände der feinsten Blut 
gefäße direkt ins Blut dringen, muß Milch durch die Nahrungs 
säfte wesentlich verändert werden, bevor ihre Bestandteile ins Blut 
treten können, und Brot und Ei müssen sich nicht nur verflüssigen, 
sondern im Yerdauungsschlauche eine völlige Umwandlung erfahren, 
ehe sie ins Blut übergehen. Man bezeichnet das Yerflüssigen und 
Umwandeln der Nahrung, und das Eintreten der nährenden Bestand 
teile ins Blut als Yerdauung. Da das Yerdauen im wesentlichen im 
Magen und in den Därmen stattfindet, so müssen hier Einrichtungen 
dazu vorhanden sein. 
Die Oberfläche der „Großwurst“ ist die Innenseite des Magens. 
Sie zeigt feine, nadelstichähnliche Grübchen. Hier münden kleine 
Drüschen (Fig. 25), die zu Millionen in der Schleimhaut liegen und 
Yerdauungssäfte absondern. Feinste Äderchen umspinnen die Drüsen-
	        
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