Volltext: Der Naturarzt 1894. (1894)

Stellung der Mund und Rachenteil© 
I. beim Atmen, II. beim Schlucken. 
Mundhöhle, b) Zunge, c) weicher Gaumen, d) Rachenhöhle, 
e) Nasenhöhle, f) Mündung der Eustachischen Röhre (die die 
Yerbindung der Rachenhöhle mit dem Ohre darstellt), g) Kehl 
deckel, h) Luftröhre, i) Kehlkopf, k) Speiseröhre, 
eigenen Haushalte gehörige Kinder, sogenannte Kaufkinder, in und 
außer dem Hause beschäftigt werden“ und auch die Herstellung des Fabri 
kates in Räumlichkeiten geschieht, die der Gesundheit und dem Fabrikat 
selbst äußerst schädlich sein müssen. Es wurde z. B. festgestellt, daß ein 
gefährlich an der Schwindsucht leidender Mann, im Bette sitzend, auf einem 
Brette unter Husten und Ausspeien Zigarren drehte (!). In einer Zigarren 
fabrik des Regierungsbezirks Erfurt wurde ferner eine Arbeiterin getroffen, 
welche mit Ausschlag an der Nase und sonstigen Gesichtsteilen behaftet 
war. Da der hinzugezogene Kreisphysikus bei der Arbeiterin Lupus fest 
stellte, mußte die Arbeiterin mit Hilfe der Polizeiverwaltung von der An 
fertigung von Zigarren ausgeschlossen werden. — Wen soll man mehr bemit 
leiden: die kranken Proletarier, die trotz der schwersten Krankheiten derart 
arbeiten müssen, oder die Verbraucher der von ihnen gefertigten Waren? 
Aus der Anatomie und Physiologie; 
Der Magen und die Därme. 
Während des Kauens wird Bissen um Bissen durch den Rachen 
und die Speiseröhre in den Magen geschleudert: man schlingt, 
schluckt. Beim Schlingen spannen sich die häutigen Ränder des 
weichen Gaumens; der Bissen schlüpft durch einen schmalen Spalt 
und berührt dabei die Mandeln. Der von diesen abgesonderte Schleim 
macht den Bissen schlüpfrig und erleichtert sein Hinabgleiten. 
Legt man beim Gurgeln den Kopf weit hinten über, so fliegt 
beim Ausstößen ein Teil des Wassers zur Nase heraus. Beim Er 
brechen und Verschlucken werden bisweilen Speiseteilchen durch die 
Nase geschleudert. Kommt beim Essen etwas in die „Sonntags 
kehle“, d. h. in die Luftröhre, so müssen wir so lange husten, bis 
das Krümchen oder Tröpfchen wieder heraus getrieben ist. Die 
Eachenhöhle (Fig. 32 d) steht nicht bloß durch die Speiseröhre (k) 
Fig. 32.
	        
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