Volltext: Der Naturarzt 1893 (1893)

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giebt. ^Vir sollen keinen plötzlichen 8ieg auk der ganzen Linie, weil 
er unmöglieb ist. Unsere Ideale sind ewig und baben 2eit 2um Karten, 
obzwar es tief 2u beklagen ist, dass lausende als Närt^rer altversebuldotoi' 
Lultursünden jammervoll leben und 2u Orunde geben müssen, ebe doiin 
ibr V^erk erfüllt ist. Dieses tieke Nitgekübl und Erbarmen treibt uns 
täglich auf den Dian und drüekt uns in sittlieber Lntrüstung das 8ebw6it 
in die Hand gegen unsere Oegner ebne ^nsebn der Lerson. 
V^as baben wir erreiebt? Vi^ir dürfen uns rübmen, der Laturboil- 
metbode weitere Verbreitung auf der ganzen V^elt verschalt 2U baben. 
Das Viort ist in alle preise gedrungen und mit dem ^Vorte die kroko 
Lotsebakt. ^Väbrend man uns trüber übersab. totsebwieg, beläebelte unä 
verspottete, ist man vielfach 2u der richtigen Lrkeuntnis gekommen, dass 
wir sebr ernst aufzufassen seien. lind wenn wir aus der 8praebe unä 
von den Nittein unserer Oegner auf unser ^Vollen und 8treben RüeL- 
soblüsse maeben dürfen, so müssen wir mit 8tol2 bekennen: ^Vir baben 
einen guten Kampf gekämpft, da, wir baben einen guten Kampf gekämpkt! 
lausenden ist eine neue Erkenntnis aufgegangen. Dem lode Verialleuäe 
baben wir dem leben gerettet. Lieobe und Llende, Niedergebeugte unä 
Verzweifelnde sind mit Lebensmut und 8ebMensdrang aufs neue erfüllt 
worden. ^Vir erbielten der Lamilie den Krnäbrer und die Hüterin des 
bäuslieben Olüekes. Den Litern erbielten wir ibre Linder, da, das baben 
wir in un2äbligen Lallen getban, und wo es uns niebt gelang: da sollten 
wir nur den lribut dem unbeugsamen Laturgeset^e und den (dreien 
menseblioben Könnens. Limmer baben wir die Vi^issensebakt als 8elbst- 
2weok eraebtet und sind dureb Lebuld 2ur ^Vabrbeit vorgedrungen. M 
sieb des Nenseben wissen und Balten niebt in den unmittelbaren Dienst 
der Nensebbeit und Nensebliebkeit stellt, da artet es aus 2u frevlem 
Unterfangen. Das bewabrbeitet sieb an der Nediriivbeilkunde, die wir 
darum mit ganzer Krakt bekämpfen und verurteilen. Liebt, dass unser 
Kampf der Wissenschaft selbst gälte! V^ie sollten wir je so wabvwit^ig 
und veraebtungswürdig auftreten können? Lein. unser Losungswort beisst: 
Dort mit allem (Dauben in der V^issensebakt! lind so bekämpfen wir 
den mittelalterlieben Leilmittelgiaubev, weil er ein Aberglaube ist unä 
in einer ^Vissensebakt viebts 2u tbun bat. Viiir anerkennen nur die Auto 
rität der Oründe, niebt aber die der Lerson. 80 sebr wir in religiösen 
Dingen allgemeinste Duldung und praktische Bethätigung der persönlieben 
lieberreugung anbabnen beiten und boebsebätrev — in beilkundlieben Din 
gen können wir es niebt. Lein, wir können es niebt. Ls stedt 2U vio! 
für die Oesamtbeit auf dem 8piele, es fübrt 2um Ruin des Lin^elnen, wie 
des Oan^en. Ls kann auk diesem Oebiete nur eine "Wabrbeit geben 
und aueb nur einen ^Veg 2um Keile — das ist der alleinige, visl- 
verseblungene ^Veg der Latur. ^ l 1 e Nenseben, so verschieden sie immer 
aueb persönlich geartet sein mögen, sind doch den g 1 eieben Lebevs- 
und Oesundbeitsbedinguvgen, den Laturgesetrev, unterworfen. lind diese 
Lebens- und Leilslebre, welede sieb logisch und strikte auk diese Oesede 
aufbaut, ist einzig und allein nur die naturgemässe Lebens- und Keilweise, 
oder Hygieine und Laturbeilkunde. Leides ist voneinander gruvdsätöliok 
niebt ru unterscheiden, wie es 2. L. die medizinische ^rrmeimittellebre 
von der gewöbniieben vernünftigen Lebenskübrung ist. 
Lei allem, was wir erreiebt baben, dürfen wir niebt stillvergnügt 
die Lände in den 8ebooss legen. Loch ist es niebt angängig, auk äen 
Lorbeeren ausöuruben. Die weiten sind ernst. Lrnster, denn je. Das
	        
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