Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Der 
Naturarzt. 
Zeitschrift 
des 
Deutsehen Bundes der Vereine für Gesundheitspflege 
und für arzneilose Heilweise. 
Herausgegeben 
unter Mitwirkung hervorragender naturärztlicher Schriftsteller. 
Nr. 12. Berlin, Dezember 1892. 20. Jahrg. 
Infolge Bundesversammlungs-Beschlusses wird vom 1. Januar 1893 
ab der Abonnementspreis für den „Naturarzt“ bei Einzelbezug auf Mk. 2,— 
für das Kalenderjahr herabgesetzt. 
Der „Naturarzt“ erscheint monatlich. 
Bestellung auf den ganzen Jahrgang ..„an bei jeder Buchhandlung, 
Zeitungsexpedition oder Postanstalt (Postz,-itungs-Preisliste Nr. 4274) oder bei 
uns erfolgen; für den buchhändlerischen Vertrieb durch die Firma Wilhelm 
Issleib (Gustav Schuhr) in Berlin, Wilhelmstrasse 119,120. 
Der Jahresbeitrag für unsere Einzelmitglieder bleibt unverändert 
Mk. 3,—. (Einzelne Personen können Mitglieder des Bundes werden, wenn sie sich 
beim Yorptande anmelden und mit der Anmeldung den Jahresbeitrag einsenden. Die 
Bundesmitglieder erhalten den „Naturarzt“ frei. 
Vereine, welche unseren Bestrebungen freundlich gegenüberstehen, 
können bei Bestellung und Vorausbezahlung an den Bundesvorstand 
vom 1. Januar 1893 ab bei Abnahme von mindestens 10 Stück den 
„Naturarzt“ zum Preise von Mk. 1,— für das Kalenderjahr bei freier 
Zusendung erhalten. Bestellungen wolle man uns baldigst zugehen lassen. 
Der Bundesvorstand 
i. A.: Schmeidel, Vorsitzender, Berlin S., Sebastianstr. 27/28. 
Ketzereien*) 
Von Prof. Dr. med. Ernst Schweninger, Berlin. 
1. Rezeptschwindel. 
Der Kredit des allein seligmachenden Bezepts ist stark gesunken. 
Wenig Aerzte glauben noch an eine Heilwirkung ihrer roten, grünen und 
weissen Medizinen. Das ist anerkennenswert. Wir täuschen uns nicht 
mehr selbst. Dafür sagen wir aber dem Laien noch allerlei über unsere 
Kunst, worüber wir unter uns spotten. Was unsere Vorgänger für gut 
ansahen, verkünden wir jetzt noch als Evangelium, obwohl wir längst 
wissen, dass die Botschaft falsch ist. An Stelle des Irrtums ist der 
fromme Betrug getreten. 
! ) „Hamburger Nachrichten“ vom 8. November 1892 entnommen. D. Red.