Selbsterlernung der Massage von Hugo Sperling. Dresden. Verlag von
F. E. Bilz.
Ueber die Vortrefflichkeit der Massage ist sich die Welt nunmehr zumeist klar,
höchstens die „Kneippblätter" eifern gegen sie grundsätzlich. Sperling, welcher seit
Jahren als praktischer Lehrer der Massage wirkt, hat ihre Ausübung in sehr volkstüm
licher Weise dargestellt. Wenn auch die praktische Erlernung weit vorzuziehen ist, so
dürfte das Buch doch allen denen, welche das nicht haben können und die Massage
für sich brauchen, zum guten Notbehelf dienen. Man findet auch sozusagen
Massage-Rezepte für die verschiedensten Krankheiten in dem Buche, das man durchaus
empfehlen kann.
Physische Pflichten des Ehelebens von Klara Muche. Versandt durch Lehrer
Oscar May, Chemnitz, Neugasse 2. Preis 50 Pf.
Man suche hinter dem Titel nur ja nicht eine naturalistische Lektüre. Die Ver
fasserin steht auf der erhabenen Höhe von Sittlichkeit und Menschlichkeit; sie zeigt, wie
es im Leben ist, wie es aber sein sollte und werden muss. Die Darstellung ist so edel
und rein, dass selbst nicht einmal die — Prüderie an dieser Schrift Anstoss nehmen
kann, geschweige Unschuld und sittlicher Ernst. ‘
Vinzenz Priessnitz und dessen Nachfolger Josef Schindler auf dem Gräfen-
berge von J. E. Engl. Verlag von Betty Titze, Freiwaldau. Preis 1 Mark.
Das kleine Schriftchen bringt nichts neues, aber es ist ein liebevolles Immergrün
kränzchen auf das Grab zweier grosser Toten. Was es von Schindler zu sagen weiss,
ist zumeist aus meinen Veröffentlichungen geschöpft, ohne dass die Quelle angegeben
wäre. Wir empfehlen das Büchlein.
Gesundheit ist Reichtum. Verzeichnis aller durch Wilhelm Issleib, Berlin, zu
beziehenden Gesundheitsschriften. Eingeleitet ist dieser Katalog, der an alle Bundes
mitglieder frei abgegeben wird, durch einen längeren Artikel über: „Die Naturheilkunde
und ihre Bedeutung. 4 ‘
Die Hygiene der Haut von Paul Mantegazza. Königsberg, Verlag von Heinrich Matz.
Mantegazza, dieser geistreiche, sti!gewandte, philosophisch tiefe italienische
Physiologe (und — im Stillen: Vivisektor!) ist durch die verschiedensten „Hygienen" bereits
allbekannt. Das vorliegende Buch reiht sich den früheren Werken würdig an. Dieser
Gelehrte steht aber nur bis zu einem gewissen Grade auf unserem Standpunkte. Man
kann nicht alles von ihm unterschreiben, aber man freut sich schon, wenn ein Schul
magister es so weit mit der lauteren Wahrheit und Natur hält.
Der Einfluss der Luft auf den Menschen von Prof. Dr. med. Hegewald in
Meiningen. München, Verlag des Litterarischen Instituts von Dr. M. Huttier.
In Form eines Wörterbuches behandelt das Buch alle Zusammensetzungen mit
„Luft" in teilweise kürzeren und längeren Kapiteln. Es bringt manches Aufklärende
und Nützliche, aber der Geist der Medizin spukt auch darin herum wie ein Gespenst
zur hellen Mittagstunde.
Die Naturkur von Carl Eckhoff. Metzler’sche Buchhandlung in Stuttgart.
Die Krankheit unserer Zeit von A. Rhein. Kösel’sche Buchhandlung in Kempten.
Der Brechdurchfall bei Säuglingen von G. Ihlau-Magdeburg. Selbstverlag.
Sonnenbäder von Ewald Paul in Graz, Selbstverlag.
Kneipps Wasserkur formen von Direktor M. Malten in Baden-Baden. Selbstverlag.
Krankheitsursachen, Heilmethoden und Kurpfuscherei von W- A. Securius.
Wiesbaden, Verlag der „Nassauischen Volkszeitung."
Carl Brauns Katalog aller gesundheitlichen und naturheilkundlichen Artikel;
reich illustriert.
Alle diese kleineren Schriftchen sind dankenswerte Veröffentlichungen, die wir
kurzweg empfehlen.
Vereinsnachrichten.
Bühl. Bayern. (B.-N. 290.) Auf Anregung des Herrn Eberle senior versammelten
sich am 31. Mai die hier und in den umliegenden Gemeinden wohnenden Anhänger des
Wasserheilverfahrens. Den Gründungsvortrag hielt Herr Eberle aus Neu-Ulm. Ergebnis:
Gründung eines Naturheilvereins mit 24 Mitgliedern und sofortiger Anschluss an den
Bund. Vorsitzender ist Herr Albert Rimmerle, Gutsbesitzer in Opferstetten (bei Bühl).
Dem neuen Vereine ein Glück auf!
Chemnitz I. (B.-N. 130.) Der hiesige I. 1868 gegründete Verein bietet auch in
diesem Jahre Gelegenheit und Veranlassung, alle 14 Tage in Gemeinschaft einen hygie
nischen Abendspaziergang nach einem Vororte zu unternehmen, bei welcher Gelegenheit
ihnen entweder Belehrung durch Vorträge oder Belustigung durch ein Tänzchen bei offenen
Fenstern oder durch heitere Vorträge geboten werden soll. Für die Vorträge sind Frau
Muche, F an Leistner und Herr Direktor Hieke gewonnen worden, zu der Darbietung