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Spannkraft (Elastizität) zu verleihen und einen normalen bezw. verstärkten 
Blutkreislauf in derselben hervorzurufen. Mit Erreichung des letzteren 
kann sie ihrer wichtigen Doppelarbeit, Aus- und Einatmung, vollständig 
genügen, und müssen dadurch sämtliche inneren Austausch-Organe ent 
lastet werden. 
Warum sollte nun diese zeitweise Abkühlung, nicht vorzugsweise 
durch die Luft und zwar unter dem Einfluss des hehren Lichtes*) voll 
zogen werden, da ja diese beiden Elemente uns viel näher stehen**) 
als das Wasser? Sind wir ja doch die vornehmsten Lichtluftgeschöpfe auf 
der Erde, bestimmt, im Lichtluftmeer zu leben und nicht, wie Amphibien 
stets mit Wasser zu pritschein, welch letzteres über kurz oder lang leicht 
unser Nervensystem überreizt, erschöpft, oder auch organische Krankheiten, 
namentlich Nierenleiden, begründet, wie dies durch jahrelange täglich ge 
übte Kaltwaschungen, welche die Hautausdünstung unterdrückten, vorge 
kommen ist. Licht und Luft, als feinere Lebensflüssigkeiten, sind unserm 
Organismus durchaus besser angemessen (adäquat) und können bei ver 
nünftiger, individuell angepasster Handhabung des Gleichgewichts zwischen 
Abkühlung und Erwärmung nie schaden, im Gegenteil, sie werden unsere 
körperliche wie geistige Entwicklung ausserordentlich fördern. 
Ganz dasselbe Verhältnis besteht bei den kurmässigen Wärme-Proze 
duren, die in der Heilkunst eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die 
Abkühlungsformen. Die Mutter Sonne spendet uns durch ihre Lichtwärme 
eine wie auf keinem anderen Wege so nachhaltig elektrische Belebung 
des Nervensystems; letzteres als die Ober-Telegraphendirektion, unserem 
organischen Haushalte vorstehend beeinflusst, mächtig die von ihr abhängige 
Säfteströmung, lockt damit eine kritische Blutreinigung heraus, welche alle 
Kunstwärme mittelst Wasser, Dampf, Heissluftbäder und Trockenwicklung 
weit hinter sich lässt! 
Meine verehrten Kollegen werden es hoffentlich als kollegialisch un 
eigennützig anerkennen, wenn ich sie nochmals dringend auffordere, mit 
aller Energie, wo es nur angeht, die Einrichtung von öffentlichen Licht 
badeparken, zu erstreben, und sobald es möglich ist, denselben Sonnenbad 
galerien anzureihen. Mit der Zeit sollten noch gut ventilierte Heissluft- 
und Dampfbäder hinzugefügt werden, um bei mangelndem Sonnenschein 
Schwachen und Kranken, welche der schwellenden Wiedererwärmung durch 
Bewegung unfähig sind,’ Ersatz zu bieten-. Im Besitz solcher unan 
fechtbarer Lichtbadparke, selbst schon jetzt, wo sich für einzelne abseits 
Gelegenheit zu den atmosphärischen Bädern bietet, mögen sie unverweilt 
an Stelle der selbstständigen Abkühlungen des Körpers mit Wasser, das 
Lichtbad verordnen, und wo es angeht oder nicht anders möglich ist, durch 
einen Schweissmarsch, Holzhacken, Gartenarbeit etc. die reaktive Er 
wärmung vorschreiben. 
Aufmerksamen Beobachtern wird es nicht entgehen, dass nach der 
Erwärmung, bei vorausgegangener gleich intensiver Abkühlung durch Luft 
oder durch Wasser, im ersten Falle eine merklich höhere Elastizität als 
nach dem letztem sich fühlbar macht. Elastizität ist aber gleichbedeutend 
mit Nervenkraft; folglich bewirkt das Lichtluftbaden einen höheren Kraftge 
winn als das Wasserbaden. Zur Heilung aller Krankheiten erfordert es nichts 
*) Ein Zimmerluftbad hat weit minder belebende Wirkung als ein im Freien aus 
geübtes Lichtluftbad. 
**) Unsere Kleidung ist ein notwendiges Uebel, mit welchem wir enormen Miss 
brauch treiben, und deren richtige Verwendung erst noch allgemein zu lehren ist. 
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