Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

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vornehmlich ihre chemischen Strahlen, eine mächtige Einwirkung auf das Werden 
und Vergehen von Zucker haben müssen. Wie gesagt, — die Paxis hat meine 
Theorie voll bestätigt — nur schade, daß es Sonnenbäder nur eine zeitlang 
im Jahre giebt. 
Ich habe die wesentlichsten Heilfactoren und ihre zweckmäßige Verwendung 
für die Heilung von Diabetes erläutert; selbstverständlich ergiebt sich für jeden 
einzelnen Fall und für einzelne Symptome noch das und jenes. Im Großen 
und Ganzen können wir die Frage nach der Heilbarkeit des Diabetes auf 
Grund der Naturheilmethode, zumal bei frühzeitig bemerktem Stadium, bejahen. 
Wenn schon vr. von Düring vor 10 Jahren mit der Anwendung der 
naturgemäßen Heilfactoren sehr erfreuliche Erfolge erzielt hat, um wie 
viel mehr sind wir heute, wo die Naturheilmethode so enorm entwickelt ist, 
im Stande, Überraschendes zu bieten? Freilich, eine Forderung, die von den 
Allopathen als wesentlichstes Merkmal der Heilung verlangt wird, können wir 
nicht erfüllen, — nämlich: daß der Patient wieder unverändert zu seiner alten 
Lebensweise zurückkehren kann. Das wollen wir aber geradezu nicht, den 
Diabetiker wieder zu derjenigen Nahrung zurückführen, die ihn krank gemacht 
hat, sondern wir erziehen ihn zu einer gesundheitlichen Kost, die er zeitlebens 
zum Besten seines Gesundheitszustandes aufrecht erhalten und mit Wohlbehagen 
verzehren kann, zu einer Kost, wie sie mit vielem Vorteile in allen gut 
geleiteten Naturheilanstalten eingebürgert ist. 
Durch die Naturheilmethode wird also der Diabetes allmählich seine mit 
Recht so gefürchteten Unannehmlichkeiten verlieren. 
Ein offenes Mort. 
Ueber die Bedeutung der Diagnose (Krankheitsbestimmung) bet 
der medtstnilchon und bet ncdnv$einixfäen 
(echthygieinischen')) Heilmethode. 
Anknüpfung an das soeben erschienene Buch des Oberstlieutnant Spohr: Die inneren 
Krankheiten der Pferde, ihre Entstehung und naturgemäße Heilung, 
ohne Anwendung von Arzneien. 
(Fortsetzung.) 
Vor etwa 30 Jahren erkrankte ein Reitpferd meines Abteilungs-Komman 
deurs, Majors K., und wurde vom Tierarzt in Behandlung genommen, welcher 
das Tier für verdauungskrank, an Verstopfung leidend, erklärte und demgemäß 
mit abführenden Medikamenten behandelte. Als sich die Sache nach 10—I2tägiger 
Behandlung nicht besserte, wurde mein Urteil in Anspruch genommen, und ich 
mußte das Tier für dummkollerig (an Gehirnhöhlenwassersucht leidend) erklären. 
Diese Diagnose wurde auch als richtig anerkannt, die Behandlung aber dem 
Tierarzt weiter überlassen. Das Tier stand nach 2—3 Tagen ab und die 
Sektion bestätigte meine Diagnose. Es ist nun sehr wohl möglich, daß, als 
das Tier zunächst in tierärztliche Behandlung gelangte, das Leiden noch weniger 
entwickelt war und die Trägheit der Verdauung als Hauptzeichen hervortrat. 
Gesetzt aber auch, ich hätte dasselbe Urteil gehabt und das Tier in Behandlung ge 
nommen, so würden die dann angewendeten feuchten Einpackungen des Leibes 
und Wasserklystiere auch auf das Gehirn ihren günstigen Einfluß nicht verfehlt 
haben, während die nunmehr zur Anwendung gelangten medizinischen Abführ 
mittel eine ganz andere Wirkung äußerten, namentlich die schon in Unordnung 
geratene Verdauung erst recht verdarben, wie ich dies in ähnlichen Fällen» 
*) Infolge eines Versehens hieß es in vor. Nr. nichthygieinischen.
	        
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