Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

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4. Unserer Kassenstelle, Berliner Naturheilanstalt, ist mit Postanweisung vom 10. Juli 
aus Leipzig der Betrag von 8 Mk. zugegangen. Auf dem Abschnitt der Anweisung ist 
„Hermann .... (der zweite Name ist unleserlich) Leipzig" vermerkt. Jede weitere 
Mitteilung, sowie Angabe der Bundes-Nr. fehlt. Wir bittenden betreffenden Herrn, 
den wir nicht ermitteln können, sich bei uns zu melden. 
Bei dieser Gelegenheit ersuchen wir nochmals dringend, insbesondere auch die 
Herren Bereinskassierer, bei allen Sendungen die Bundes-Nr. stets genau angeben 
zu wollen. 
5. Auf die dem „Ärztlichen Briefkasten" und den „Vereinsnachrichten" in heutiger 
Nummer vorgedruckten Bemerkungen machen wir hiermit noch besonders aufmerksam. 
Der Wrrnöesvorstanö. 
Schmeidel, Vorsitzender. 
Ärztlicher Briefkasten. 
Der „Ärztliche Briefkasten" steht nur den Bundesmitglledern zur Verfügung. — 
Mitglieder der Ortsvereine haben ihre betreffenden Anfragen vom Vereinsvorstande mir dem 
Vereinsstempel versehen zu lassen. Einzelmitglieder geben die Nr. der Mitgliedskarte an. 
Jeder.Anfrage sind 20 Pf. in Briefmarken als Entschädigung für das im Verkehr 
mit unseren Ärzten erforderliche Porto beizufügen. 
Jeder Anfragende übernimmt die Verpflichtung, über die Wirkung der ihm vorge 
schlagenen Maßnahmen monatlich genauesten Bericht zu erstatten. 
F. B. in N. Mein jüngstes Söhnchen, jetzt drei Jahre alt, kränkelt seit November 
v. I. Zuerst hat dasselbe längere Zeit an Durchfall gelitten und ist dadurch immer mehr 
zurückgegangen, so daß es vom Februar bis Mai d. I. fast beständig im Bett zubringen 
mußte. Das Kind war von Geburt gesund und gut entwickelt und ist bis zum vierten 
Monat mit Muttermilch, dann mit Kuhmilch in Verbindung mtt Dr. Lahmann's vegetabiler 
Milch ernährt worden und dabei gut voran gegangen. Jetzt ist das Kind sehr abgemagert 
und blutarm, hat ein fahles Aussehen und ein stark aufgetriebenes, sehr heißes und hartes 
Leibchen. Der Kleine fiebert häufig, namentlich gegen Abend. Der Stuhlgang ist ziemlich 
regelmäßig und sind die Speisen meistens gut verdaut. Der Urin erscheint (nicht immer) 
ziemlich dunkel. Der Schlaf ist ruhig; das Kind wacht nachts höchst selten auf. Der Appetit 
ist gut. Das Kind hat beständig Eßlust. Die Nahrung wird dreimal täglich gereicht und 
besteht abwechselnd aus Reisbrei, Hafergrütze, Gries, Weizenschroi und Obst (Johannisbeeren, 
Heidelbeeren, saure Kirschen, gekochte Äpfel, Birnen und Pflaumen). In der Zwischenzeit 
(10 Uhr und 4 Uhr) wird Milch und Zwieback gereicht. Die Ernährung muß sehr sorg 
fältig geschehen, da sonst Erbrechen und starkes Fieber eintreten. Seit Mai geht der Kleine 
wieder im Hause herum und kann auch draußen 1 / 2 bis s / 4 Stunde lang anhaltend gehen. 
Das Kind ist früher häufig gebadet worden (22—24° R); zuletzt haben wir nur Abwaschungen 
und Rumpfbäder gemacht (18« R). Schweißausbruch, namentlich nach den Rumpfbädern, 
tritt leicht und häufig ein. Sind Bäder in Seesalz oder Kreuznacher Mutterlauge zu 
empfehlen? 
Ihr Kind leidet an Ernährungsstöru ngen, entstanden durch Verdauungsstörungen 
infolge einer Kost, welche nicht gehörig verdaut und assimilirt (in Fleisch und Blut umge 
wandelt) werden kann; d. h. einer Kost, welche täglich vorzugsweise aus Breien besteht. 
Dies nimmt nicht Wunder, denn ich weiß, daß die meisten Erwachsenen es nicht ertragen, 
wenn sie täglich drei Mal Brei essen sollen (anfangs geht es anscheinend gut, je länger aber, 
desto schlechter). 
Lassen Sie alle Breie bei Seite und kehren Sie unverzüglich zur Milchnahrung zurück: 
geben Sie täglich Milch in Pausen von 3—4 Stunden, anfangs halb Milch, halb Wasser, 
unter Beimischung von etwas vegetabiler (Lahmann'scher) Milch, anfangs von einem halben 
Theelöffel, später, wenn Sie sehen, daß gut verdaut wird, von einem mäßigen Theelöffel. 
Dazu 1—2 Mal täglich etwas frisches, gekochtes Obst, d. h. Äpfel, Birnen,vielleicht nach 
einiger Zeit auch Pflaumen (nicht Beerenobst). Älsdann mittags Kartoffelsuppe mit Milch 
vermischt (und noch mal aufgekocht), Mondaminsuppe mit Milch und Wasser (10 Minuten 
oder länger gekocht; etwa ein mäßiger Theelöffel Mondamin). Noch später auch Roggen 
mehlsuppe (Milch und Wasser, 10—15 Minuten gekocht), Suppe von Hartensteins Legumi 
nose No. 3, mit einer Kartoffel, einer Mohrrübe 20—30 Minuten gekocht, dann noch einige 
Stunden (blasenwerfend) ziehen lassen*). Um diese Zeit (wenn sichtliche Besserung einge 
treten, die Nahrung gut bekommt): zwei Drittel Milch, ein Drittel Wasser, abwechselnd 
*) Sämtliche Suppen nicht dickseimig, nur schwach mittelseimig. — Gebäck erst viel 
später, nur wenig, und zwar englische Cake (Albert, Cracknell), drei Mal täglich ein Stück.
	        
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