Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Genuß alkoholischer Getränke, dadurch bedingten Aufenthalt im Wirtshause, Einatmen 
schlechter Luft, Cigarrendunstes u. s. w. Meiden Sie diese Ursachen und lesen Sie „Canitz 
und Siegert, Anwendungsformen der Naturheilmethode", sowie „Chronisch-kalte Füße" v. Canitz. 
2) 4-6 Mal täglich machen Sie Augenbäder, jedes Auge je 5 Minuten, 18" R. 
3) Nachts machen Sie 220 4fache Augencompresse, nebst 200 4facher Hals- und (auf 
gewärmte Füße) 25° Wadenfußvackung. Morgens die bedeckt gewesenen Stellen 200 waschen. 
4) Jede Woche nehmen Sie 1—2 Vollbäder. 
5) Wegen scrophulöser Disposition leben Sie vorwiegend von Fruchtnahrung. 
H. G. in G. Haben Sie Husten, Kitzeln im Kehlkopfe, mäßigen Auswurf, Stechen beim 
Atemholen, Schmerz unter den Schulterblättern, Herzklopfen. Alter 35 Jahre. Die Diagnose 
Ihres Kassenarztes „Blutleere und leichter Lungenkatarrh" kann ich nur bestätigen. Si 
müssen anwenden! 
1) Aufenthalt in frischer Luft, Schlafen bei geöffnetem Fenster. 
2) Morgens und Abends Brust- und Atemgymnastik. 
3) Vorwiegend Pflanzenkost. 
4) Nachts 22° schottischen Brust- mit 25° Wadenpack. 
5) Morgens 22° Ganzwaschung im lauen Zimmer. 
6) Täglich 6 Mal 18° tief, je Hi Glas gurgeln. 
7) Wöchentlich 2 Mal Vollbad 26°—24°, 8—10 Minuten. 
Herrn H. G in B 1) Was Sie gegen Blutarmut und Bleichsucht nebst Hartleibig 
keit zu thun habend 2) Würde ein Aufenthalt an der See, oder eine Kur in einer Kalt 
wasserheilanstalt, oder in einer andern Anstalt zu empfehlen sein? 
Da Sie eine rationelle Kur in einer Anstalt machen wollen, so wollen wir diese nicht 
besprechen, Sie nur vor Kaltwasferkuranstalten warnen, da Ihr Husten durch Kälte (ohnehin 
find sie schon sehr kühl) schlechter würde. Wählen Sie einen Ort, in dem Sie nach unserer 
Methode verpflegt werden können, z. B. Dr. Lahmanns Sanatorium, weißer Hirsch, bei 
Dresden; Kurbad Wiesenbad a. S., Berliner Naturheilanstalt (Sebastianstr.), v. Zimmer- 
mann'sche Naturheilanstalt in Chemnitz u. s. w. 
H. V. in G. Sie leiden an Gedächtnisschwäche, dumpfes Gefühl im Kopfe, ein eigenes 
Gefühl in der Nase, stets wie Schnupfen, Hitze in der Nase, keinen Geruch. Stets wie nicht 
ausgeschlafen, müde Augen, viel Gähnen, Magensymptome, Scheu vor Leuten, Angstgefühl. 
Aus diesen und der Fülle anderer angeführter Symptome ist bei Ihnen das Urteil auf 
„Nervenschwäche ohne anatomische Ursache" zu stellen und zwar sind die dem Gehirn und 
Rückenmark entspringenden Nerven getroffen. Sie leiden, technisch ausgedrückt, an Neu- 
rasthemie cerebralis et sympathica. Ihr Wunsch, in einer Naturheilanstalt Kur zu 
machen, ist zu billigen. Im Hause ist Heilung kaum erreichbar. 
Dr. med. Mar Böhm, Wiesenbad. 
Re-aktionsbriefkaste«. 
Herrn M. H. in Schweidnitz. Diese Monatsschrift heißt „Sphinx" und wird 
herausgegeben von dem bekannten Psychiater Dr. Hübbe-Schleiden in Neuhausen bei 
München. Zu bestellen bei der „Expedition der Sphinx" in Gera (Reuß). Die ersten 
Nummern von 1889 enthalten u. a. interessante Aufsätze über „Chiromantie" nach Debarolles, 
den Sie ja kennen. Das Blatt steht auch auf dem Boden der Naturheilmethode und 
des Vegetarismus. 
Herrn P. B. in Breslau. Da haben Sie recht. Der Ernst fehlt gar Vielen. Man 
ist sich über die Bedeutung unserer Bestrebungen nicht recht klar. Ich habe schon mehrmals 
geäußert: Unsere naturheilkundliche Volksbewegung ist eine weltgeschichtliche, sie ist 
das Morgengrauen einer neuen Zeit! Wer hat denn oftmals die Weltgeschichte gemacht? 
Die Giftheilkunde! Das haben wir am unvergeßlichen Kaiser Friedrich wieder gesehen. 
Und wenn die Weltgeschichte das Welt-Gericht ist, so soll jetzt einmal der „jüngste Tag" 
über diese „Gift-Wissenschaft" hereinbrechen und „allgemeines Weltgericht" über sie gehalten 
werden. Daß dabei so viele ernste Männer die Hände in den Hosentaschen halten, 
müßig an ihrem Stammtisch sitzen, oder mit aller Welt in heiligem Frieden leben wollen — 
das ging mir schon oft an's Herz. Man wird mit der^ Zeit aus reiner Liebe zur 
Menschheit zum — Menschenfeinde! 
Berantw. Redakteur: Johannes Rein ett (Philo vom Walde) in Reiste. 
Druck und Verlag von Wilhelm Jßleid (Gustav Schuhr) Berlins. 48, Wilhelmstraße 124. 
1 Jnseraten-Beilage