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Leistungen das nichtleistungsfähigste und am meisten zurückgebliebene Gebiet
unserer ganzen Zivilisation! wenn wir nun dem geliebten Herrscher ein dauerndes
Andenken stiften und sein Leben nicht unnütz geopfert sehen wollen, wenn viel
mehr Glück und Segen für fernere Geschlechter an seinen Namen sich anschließen
sollen, dann müssen wir mit aller Kraft zwei große Aufgaben in die Hand
nehmen, die eine ist die „Durchführung der Kontrole der Leistungen der Aerzte",
die andere ist die „Einführung der Naturheilmethode durch besondere Lehrstühle
auf unseren Universitäten".
Der preußische Kultusminister Dr. von Goßler verweigert alle Reformen
in dieser Beziehung, es wird also nothwendig sein, eine entsprechende Eingabe
an Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II. zu machen; wenn dieselbe mit Tausenden
von Unterschriften versehen, durch eine Deputation der Oereine übergeben wird,
so ist wohl anzunehmen, daß diese berechtigten Forderungen auch Beachtung
finden
Der Erfolg hängt lediglich ab von der Energie und der Ausdauer, mit
der wir vorgehen; die Sache, welche wir vertreten, verdient es, daß wir sie mit
allen Kräften fördern, und sie ist würdig, daß wir das Andenken des verehrten
Kaisers mit ihr verbinden.
Das ganze deutsche Volk ist heut in Aufregung über den Verlust, der es
betroffen; wenn wir jetzt die Mittel und Wege zeigen, solche Unglücksfälle fern
zu halten, eine unendlich gesteigerte Sicherheit von Leben und Gesundheit ein
zuführen, wenn wir dazu auffordern, daß das Volk seine Anhänglichkeit nicht
mit „Worten" allein, sondern auch mit „Thaten" beweisen soll, dann werden
wir zu eifriger Mitarbeit viele Tausende gewinnen, welche zur Zeit aus Un-
kenntniß den gewaltigen Fortschritten der Naturheilkunde theilnahmlos gegen
überstehen.
Kaiser Friedrich wird dann fortleben unter uns, sein Tod wird die un
endliche Quelle des Glückes und Gedeihens des deutschen Volkes werden und
so fordere ich die Mitglieder der Naturheilvereine aus, in die vorgeschlagenen
Bestrebungen mit der Ausdauer einzutreten, welche das Andenken an das Leiden
des Kaisers fortwährend in uns erhalten wird.
Magdeburg, den \6. Juni \888.
W. Avril, Ingenieur und Fabrikant.
Der Tod von zwei am Gelenkrheumatismus erkrankten kräf
tigen Männern durch die Verordnung von Herbstzeitlose
(Colchicum).
Die Behandlung des Gelenkrheumatismus nach der Aatnrheitmethode.
Non Dr. Disqne, Kreisarzt in Thann i. E.
Durch Urtheil des Kaiserlichen Landgerichts in Straßburg im Mai J.888
wurde der prakt. Arzt l)r. Flachen in Straßburg zu y Monaten, der Apotheker-
gehilfe Wolf zu 2 Monaten und der Apotheker Greiner zu ^ Tagen Ge-