Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Än btt lu>tttglid)£tt Slinik ist der Patient, an welchem am Montag voriger Woche 
Geheimrath tu Bergmann die Kehlkopf - Exstirpation vorgenommen hat, der Kaufmann 
Messow aus Berlinchen, gestern gestorben. Der traurige Fall beweist aufs Neue, wie gefährlich 
die mit so viel Geschick vorgenommene schwere Kehlkopf-Operation an sich unter allen Um 
standen bleibt. Verl. Tagbl. 
Im Wiener medirmischen Dortorrolleginm hielt Montag Abend auf ver. 
anlassung des Hofraths Billroth der Primarius Gersung einen Vortrag über diagnostische Irr 
thümer, wobei auch ziemlich deutliche Anspielungen auf die Krankheit des Deutschen Kronprinzen 
vorkamen und zahlreiche Fälle erwähnt wurden, bei welchen erste Capacitäten eine irrige Diagnose 
stellten. Ohne daß es direct ausgejprochen wurde, lief der Vortrag darauf hinaus, daß auch beim 
Kronprinzen die bisherige Diagnose irrig sein könne. 
Aach Mittheilung der „w. A. Ztg." erzählte der Laryngologe Professor Schnitzler, Oppolzer 
habe einmal Lungenblutung diagnosticirt, während die Blutung thatsächlich die Folge einer 
Zahnextraction war. 
Schweidnitz, 17. November. Welch harte Schicksalsschläge eine Familie betroffen haben, 
davon erzählt das „Schw. Tagbl." Folgendes: In der Zuckerfabrik zu Gräben bei Striegau war 
feit länger als 20 Jahren Herr Br., zuletzt als Maschinenmeister, beschäftigt. Cr lebte mit Frau und 
Tochter recht zufrieden, bis vor etwa Jahresfrist das Glück der Familie dadurch getrübt wurde, daß 
sich bei der schon erwachsenen Tochter ein Gewächs im Innern bildete und sie zur Beseitigung des 
selben nach Breslau reisen mußte. Dort wurde ste operirt und starb. Vor einigen Wochen traf 
den Vater das Unglück, daß er in Folge Verletzung des einen Armes sich eine Blutvergiftung zuzog. 
Er wurde operirt und — starb. So blieb das letzte Glied der Familie, die Frau, übrig. Um 
in der Nähe ihrer Verwandten zu jein, zog dieselbe vor etwa 14 Tagen nach Schweidnitz. Bei den 
Cinräumungsarbeiten strengte ste sich mehr an, als ihr gut war: ein altes Bruchleiden trat wieder 
hervor, so daß ärztliche Hilfe nothwendig wurde. Man brachte sie zu besserer Beobachtung in das 
Krankenhaus; dort wurde ste operirt und — starb. Unter zahlreicher Begleitung ist die Schwer 
geprüfte zur letzten Ruhe gebettet worden. So starben binnen Jahresfrist dir Mitglieder 
einer ganzen Familie nach vorangegangener Operation. 
Man berichtet aus Leipzig: Laut einer Verordnung des Königlichen Ministeriums dep 
Innern tritt mit dem 1. Januar 1888 im Königreich Sachsen eine neue Arzneitaxe, sowie eine 
neue thierärztliche Arzneitaxe in Kraft, wodurch alle früheren, die Arzneitaxen betreffenden Vorschriften 
aufgehoben werden. Unter Anderem wird die Gewährung von Rabatt oder anderen Vor 
theilen von Seiten der Apotheker an Aerzte und bezw. die Annahme solchen Rabattes 
von Seiten der Aerzte mit Strafe belegt. 
Der Opfermuth des Assistenzarztes im städtischen Krankenhause zu Moabit, der zur Trans 
fusion sein Blut für ein durch Kohlenoxydgas vergiftetes junges Mädchen hergegeben hatte, ist leider 
vergeblich gewesen, denn die betreffende Patientin ist am Sonntag Abend gestorben, ohne die 
Besinnung wiedererlangt zu haben. 
von Aimmermann sche Ualurheilanstatt. 
Zu einer wirklich erhebenden Feier gestaltete sich das diesjährige in 
der von Jimmermannffchen Naturheilanstalt. Im festlich erleuchteten Speisesaale war der reichlich 
geschmückte prächtige Weihnachtsbaum aufgestellt, um den herum, in sinniger Anordnung, die Gaben 
für das Dienstpersonal sich befanden. Nachdem sich Aerzte und Kurgäste versammelt hatten, trat 
das Dienstpersonal pünktlich y 2 7 Uhr in sauberer Toilette ein, unter den feierlichen Klängen des 
„Stille Nacht rc.", von einer Dame aus der Kurgesellschaft intonirt. Alle Anwesenden stimmten 
dieses prächtige und doch so einfache Lied an. Nunmehr richtete Herr Direktor Ihlau sich in längerer 
Ansprache an die Anwesenden, worguf die Dienerschaft, freudestrahlend,. die reichen Gaben in Empfang 
nahm. Cin Gesang beendete die ebenso einfache, wie würdige Feier.