Volltext: Der Naturarzt 1888 (1888)

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dadurch auf doppelte weise, indem sie der ihrem Gesammtzustande äußerst 
schädlichen Aufregung entgehen, und zugleich aber auch ein gewisses Gefühl 
der Ruhe und Sicherheit erlangen, welches von einer wohlthuenden Wirkung 
begleitet ist. So lange überhaupt der Neurastheniker noch geistig strebsam ist, 
so lange möge er unter vorsichtiger Berücksichtigung seines Rräftezustandes sein 
jeweiliges Ziel in einer weise- zu erreichen suchen, die ihm stets Befriedigung 
und Zufriedenheit gewährt, denn in dem Bewußtsein eines unbefriedigten 
Sehnens verzehrt er sich vollends und geht ein. 
(Fortsetzung folgt.) 
Erklärung von Ingenieur Born. 
Der Naturarzt Nr. 6 brachte einen Aufsatz von mir über „Ittgfreie 
Lufterneuernng"; es sind seitdem von nur einem Lehrer wiederholt 
Aufforderungen an die Redaktion gerichtet, den angeblich in jenem Aufsatze 
enthaltenen „Oeleidignngen" des Lehrerstandes entgegen zu treten! Zch bin 
selbstverständlich im höchsten Grade erstaunt gewesen über diese Auffassung, 
welche bis jetzt allerdings nur von dieser einzelnen Derson geltend gemacht 
ist, sodaß ich dieselbe zunächst als völlig unmaßgeblich zurückweisen kann. Jeden 
falls hat s. Z. weder die Redaktion, noch ich selbst, auch nur die Möglichkeit 
einer solchen Beurtheilung voraussehen können. Gerade im Gegentheil wünsche 
ich die thätige Mithilfe des Lehrerstandes zur Beseitigung sehr arger Uebel 
stände, und dazu gehört doch vor Allem, daß dieser Stand sich zunächst über 
die allgemein anerkannten technischen Grundgesetze unterrichtet, um die Aus 
führung derselben fordern zu können. Zch richte seit vielen Zähren Hunderte 
von Heizungen in Schulen ein und bin sehr genau über die herrschenden Zu 
stände unterrichtet, die an Zerfahrenheit — auf diesem Gebiete — nichts zu 
wünschen übrig lassen. — Soll es mir nun verwehrt fein, zunächst die Uebel 
stände zur Sprache zu bringen, welche die Abwesenheit einer geordneten Luft 
erneuerung mit sich bringt? Zch habe mich noch sehr zurückhaltend ausge 
drückt, indem ich schrieb, daß es im Winter „lNSmeilen" vorkommt, daß bei 
offenem Fenster unterrichtet und der Brennstoff vergeudet wird, von einem all 
gemeinen Angriff auf den Lehrerstand ist durchaus keine Rede gewesen! 
Seit 20 Zabren bin ich Anhänger des Naturheilverfahrens, zwei alte 
Lehrer hier in Magdeburg waren Zahre lang „Aerzte" in meiner Familie, und 
ich bin sehr gut unterrichtet, daß viele Lehrer diese Fortschritte unterstützen und 
eben deshalb habe ich mich naturgemäß zunächst wieder an die Lehrer ge 
wendet, nicht um zu „beleidigen", sondern, um auf grobe Mißstände aufmerk 
sam zu machen und die Lehrer zuerst zu veranlassen, die Abschaffung zu fordern; 
das kann aber nur geschehen, wenn die Wege zum Ziel klargelegt sind. Zch 
fordere deshalb das Recht, auch den Lehrern gegenüber die Abschaffung von 
gesundheitswidrigen Maßregeln ganz energisch zu fordern! — Die Euft- 
ernenernng mittelst der Fenster ist ein durch ans unzulässiges Ver 
fahren^ das ist die Hauptsache, und das muß zur allgemeine,: Kenntniß ge 
bracht werden! Man greife mich doch zur Ättche an, wenn man kann,
	        
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