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dadurch auf doppelte weise, indem sie der ihrem Gesammtzustande äußerst
schädlichen Aufregung entgehen, und zugleich aber auch ein gewisses Gefühl
der Ruhe und Sicherheit erlangen, welches von einer wohlthuenden Wirkung
begleitet ist. So lange überhaupt der Neurastheniker noch geistig strebsam ist,
so lange möge er unter vorsichtiger Berücksichtigung seines Rräftezustandes sein
jeweiliges Ziel in einer weise- zu erreichen suchen, die ihm stets Befriedigung
und Zufriedenheit gewährt, denn in dem Bewußtsein eines unbefriedigten
Sehnens verzehrt er sich vollends und geht ein.
(Fortsetzung folgt.)
Erklärung von Ingenieur Born.
Der Naturarzt Nr. 6 brachte einen Aufsatz von mir über „Ittgfreie
Lufterneuernng"; es sind seitdem von nur einem Lehrer wiederholt
Aufforderungen an die Redaktion gerichtet, den angeblich in jenem Aufsatze
enthaltenen „Oeleidignngen" des Lehrerstandes entgegen zu treten! Zch bin
selbstverständlich im höchsten Grade erstaunt gewesen über diese Auffassung,
welche bis jetzt allerdings nur von dieser einzelnen Derson geltend gemacht
ist, sodaß ich dieselbe zunächst als völlig unmaßgeblich zurückweisen kann. Jeden
falls hat s. Z. weder die Redaktion, noch ich selbst, auch nur die Möglichkeit
einer solchen Beurtheilung voraussehen können. Gerade im Gegentheil wünsche
ich die thätige Mithilfe des Lehrerstandes zur Beseitigung sehr arger Uebel
stände, und dazu gehört doch vor Allem, daß dieser Stand sich zunächst über
die allgemein anerkannten technischen Grundgesetze unterrichtet, um die Aus
führung derselben fordern zu können. Zch richte seit vielen Zähren Hunderte
von Heizungen in Schulen ein und bin sehr genau über die herrschenden Zu
stände unterrichtet, die an Zerfahrenheit — auf diesem Gebiete — nichts zu
wünschen übrig lassen. — Soll es mir nun verwehrt fein, zunächst die Uebel
stände zur Sprache zu bringen, welche die Abwesenheit einer geordneten Luft
erneuerung mit sich bringt? Zch habe mich noch sehr zurückhaltend ausge
drückt, indem ich schrieb, daß es im Winter „lNSmeilen" vorkommt, daß bei
offenem Fenster unterrichtet und der Brennstoff vergeudet wird, von einem all
gemeinen Angriff auf den Lehrerstand ist durchaus keine Rede gewesen!
Seit 20 Zabren bin ich Anhänger des Naturheilverfahrens, zwei alte
Lehrer hier in Magdeburg waren Zahre lang „Aerzte" in meiner Familie, und
ich bin sehr gut unterrichtet, daß viele Lehrer diese Fortschritte unterstützen und
eben deshalb habe ich mich naturgemäß zunächst wieder an die Lehrer ge
wendet, nicht um zu „beleidigen", sondern, um auf grobe Mißstände aufmerk
sam zu machen und die Lehrer zuerst zu veranlassen, die Abschaffung zu fordern;
das kann aber nur geschehen, wenn die Wege zum Ziel klargelegt sind. Zch
fordere deshalb das Recht, auch den Lehrern gegenüber die Abschaffung von
gesundheitswidrigen Maßregeln ganz energisch zu fordern! — Die Euft-
ernenernng mittelst der Fenster ist ein durch ans unzulässiges Ver
fahren^ das ist die Hauptsache, und das muß zur allgemeine,: Kenntniß ge
bracht werden! Man greife mich doch zur Ättche an, wenn man kann,