Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

spielen will ich nur drei anführen. Mr. Grandchamp, Landwirth in Tremblav (Kanton de Chateau 
neuf. Cure et Loire) erlitt im Jahre 1882 einen Schaden von 5000 Fr. an Pferden, Kühen und 
Schafen, welche an der Milzbrandrmpfung krepirten. Im Jahre 1884 impfte Mr. Fournier, Thier 
arzt in Angerville (Loiret) eine Heerde von 400 Schafen und wenige Tage nach -er Impfung 
gingen 90 Stück an -er Impfung zu Grunde. Im Jahre 1684 ließen zwei meiner Klienten 
und Freunde, Mr. henrv Thirouin, Mayor de St. Germain-le Gaillard und Mr. M. Lebrun, 
Landwirth in derselben Gemeinde, ihre Schafe durch einen meiner Kollegen (Mr. Boutet) impfen und 
ich versichere Sie, Herr Präfekt, die beiden Herren verloren mehr Schafe, als in den 30 
Gemeinden meines OezirKs zu Grunde gingen, wo nicht geimpft wurde, und 45 mal mehr 
als die 5 anderen heerdenbefitzer der Gemeinde St. Germain verloren haben. Die Milzbrand 
impfung hat Frankreich Millionen gekostet. Ich werde nächstens in Paris einen Vortrag 
gegen die Hundswuthimpfung halten und werde denjenigen, welche meinen Vortrag mit ihrem Be 
suche beehren, beweisen, daß die medizinische Wissenschaft und die heutige, praktische Heil 
kunst das Spielzeug ist eines Charlatanismns a outrance." 
Die Bemerkung sei uns gestattet, daß wenn es in Deutschland nach Blättern wie „Schb. 
Merkur" u. s. w. gegangen wäre, Deutschland auch den Verlust von Millionen zu beklagen hätte, 
wie ihn jetzt Frankreich zu beklagen hat. — Man fragt sonst bei jeder Entdeckung auf dem Gebiete 
der Gesundheitspflege nach dem wissenschaftlichen Hintergrund, in der ganzen Impssrage macht man 
aber damit eine Ausnahme. 
Ist es nicht wirklich trostlos, daß während man das Vielempfohlene Impfen von Rindvieh und 
Schweinen nicht einzuführen gewagt, und das Schafimpfen geradezu verboten hat, weil zu viele Thiere 
dabei zu Grunde gehen oder wenigstens krank werden, und weil einer Seuche damit weder vorgebeugt noch 
Einhalt gethan werden konnte, man beharrlich auf dem Impfzwang bei den Menschen stehen bleibt! 
wir leben der Hoffnung, daß die neuesten Mißerfolge Pasteurs auch ihre Schatten auf die 
Menschenimpferei werfen und zur Klärung dieser Frage beitragen werden. 
homöopathische Monatsblätter. 
Anzeigen. 
Anzeigen werden nur mit Auswahl angenommen. Die Insertions-Gebühren betragen für die 
gespaltene Zeile oder deren Raum 30 Pfennige, bei Wiederholungen das vrertemal gratis. Mr 
das Beilegen leichter Beilagen wird für je 100 Exemplare 75 pfg. berechnet. Auflage des 
Volksarzt" 12,000. Einzelne kümmern des „Volksarzt" kosten 40 Pfennige. 
Eentrsl-Verdsnü. 
Im Interesse eines geregelten Geschäftsganges, ist es dringend erforderlich, daß die geringe 
Vrrbandsteurr von 10 Pfennige pro Mitglied rechtzeitig eingesandt wird. Die bezügl. verehrlichen 
Vorstände ersuche ich deshalb ergebenst, die Herren Kassierer entsprechend mit Anweisung gefälligst 
schleunigst versehen zu wollen. Ihlau, 
Berlin, den 1. November 1886. Vorsitzender. 
Verein der Vnturnrzte. 
wir sind in der Lage, unsern Lesern die erfreuliche Mittheilung machen zu können, daß am 
20. November er. in Berlin ein „Verein der Vatnrarzte" gegründet worden ist. Der junge Verein 
welcher mit 20 Mitgliedern in's Leben getreten ist, kann eine recht erfolgreiche Thätigkeit entfalten, 
und viel dazu beitragen, das Naturheilverfahren immer populärer zu machen, daß dasselbe endlich 
doch als berechtigte Heilmethode Anerkennung finden muß, wenn er in seiner Wirksamkeit sich immer 
nur von sachlichen Motiven leiten läßt. wir wünschen dem Verein ein glückliches Gedeihen. Den 
Vorsitz hat provisorisch Herr Dr. med. Schulze, Steinmetzstraße 12, übernommen, an welchen auch 
Beitrittserklärungen zu richten sind. Die Publikationen des Vereins erfolgen bis auf weiteres durch 
den „Volksarzt".
	        
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