Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

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(Es bleibt unbegreiflich, wie die Aerzte dem kranken, der den ganzen Tag 
im Lette lag, eine so reichliche und nahrhafte Kost verordnen konnten; der Körper 
konnte ja unter diesen Verhältnissen mir ein Minimum von Speise gebrauchen; das 
Mehr mußte ja nothwendigerweise der Titerung neue Nahrung zuführen! 
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Hierdurch erkläre ich, daß der vorstehende Bericht über den Zustand, die 
Krankenbehandlung und die erfolgte Heilung meines Sohnes in allen Theilen der 
Wahrheit entspricht. 
Deuben, den 15. Juni 188”. Gregor Schäfer. 
Heilung von Kopfleiden und chronischem Schnupfen. 
Von Frau Oberpostsekretär Amalte Müller in Liegnitz. 
Vor einiger Zeit consultirte mich der Theilhaber einer Erfurter angesehenen 
Firma wegen seines langjährigen kopfleidens, das, trotzdem er seit 3 Jahren in 
der Behandlung verschiedener Aerzte gestanden und mehrere Badekuren durchge 
macht hatte, sich immer mehr verschlimmerte. Seit 2 Jahren hatte sich noch ein 
chronischer Schnupfen dazugesellt, so daß die Schmerzen oftmals nahezu unerträg 
lich waren. 
Das Vorhandensein stets kalterFüße, häufiges Herzklopfen und Anfälle von 
Schwindel waren mir Anzeichen eines gänzlich gestörten Blutumlaufes. Ich war 
der Ueberzeugung, daß bei einer Allgemeinbehandlung des ganzen Körpers, einer 
regelrechten Ableitung vom Kopfe, bei einer Entlastung des leidenden Theiles und 
Befreiung von jeder örtlichen Reizung das Leiden gehoben werden müßte. Ich 
sprach diese Ansicht aus, dem Kranken leuchtete dieselbe ein und er war bereit, sich 
meiner Behandlung zu unterziehen. Ich verordnete demgemäß: 
1. Tägliche Ganzabreibung des ganzen Körpers mit 18 0 R. Wasser, mit 
nachfolgendem kräftigen Kneten der Arme und Hände, Beine und Füße, und hier 
auf Bewegung in freier Luft. 
2. Tägliches Fußdampfbad mit nachfolgender kühler Abreibung und kräftigem 
Durchkneten der Extremitäten. 
3. Häufiges Gurgeln und Aufziehen von 18° R. Wasser in die Nase zur 
Kräftigung und Reinigung der Schleimhäute des Rachens und der Nase. 
4. Wöchentlch 1—2 Bettdampfbäder mit nachfolgender, kühler Abreibung 
zum Zweck der Ausscheidung der im Körper lagernden krankhaften Stoffe. 
6. Bei mangelhaltem Stuhlgange Morgens und Abends Klystiere und nach 
jeder Ausleerung ein sog. Bleibeklystier. 
6. Viel Aufenthalt in freier Luft. 
7. Nächtlichen Leibumschlag, abwechselnd mit Beinpackung und bei etwaiger 
Halsreizung auch Halspackung. 
8. Offenes Fenster bei Nacht im Schlaf- oder Nebenzimmer, kein Federbett. 
9. Milde, reiz- und gewürzlose Diät.
	        
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