Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

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Vereins - Nachrichten. 
EMSMg. Im Dezember sprach Herr ÄlaiMNgLv über Bäder und Einpackungen; im 
April Herr ÄchmNlUM über das Auge und seine Pflege; im Mai Herr Hlvbk über chronisch 
kalte Fuße. Alle 3 Vorträge waren sehr belehrend und wurden mit großem Beifall aufgenommen. 
«fnUttttttlj* Am 14. Mai entwickelte Herr fjictlC die ^Ursachen und Wirkungen der 
Magen-Krankheiten bis in die kleinsten Punkte zur größten Zufriedenheit der Zuhörer. 
Bei Ablegung der ersten Iahresrechnung am 16. Mai wurde unserm 
Herrn Protektor für sein rastloses wirken und unermüdliches Befördern der Gesundheitspflege der 
innigste Dank ausgesprochen und ein enthusiastisches Hoch dargebracht. 
Nassau. Am 2. Juni hielt Herr Schumann-Chemnitz einen sehr lehrreichen mit 
großem Beifall aufgenommenen Vortrag über Diphtheritis. Bei der hieran sich schließenden Be 
antwortung von Fragezetteln nahm der geschätzte Redner Gelegenheit, interessante Mittheilungen über 
die segensreiche Entfaltung der von Zimmermannsschen Raturheilanstalt in Chemnitz zu machen. 
Mancherlei. 
In Lezug auf meinen Aufsah in Ar. S „Das Lrankentmsseugesetz" schreibt 
mir ein Herr Fabrikbesitzer und langjähriger Anhänger der arzneilosen Heilkunde: 
„Mir fällt eben ein, daß wir viel Gutes stiften könnten, wenn es gelänge, die Kranken 
kassen zu veranlassen, einen Paragraphen in ihre Statuten aufzunehmen, näch welchem solchen 
Mitgliedern, die sich arzneilos behandeln lassen, deshalb eine höhere Unterstützung verwilligt werde, 
weil die Kasse die nicht unbedeutenden kosten der Apotheke bei solchen Kranken erspart." 
Dies wäre allerdings ein segenbringender Paragraph für die Kasse und die Mitglieder. 
Radebeul-Dresden. G. Hindorf, Lehrer der Uaturheilkunde. 
Jodoformvergiftung. 
Ju den sehr gerühmten Mitteln der Ueuzeit gehört das Jodoform in der Chirurgie, so zwar, 
daß man seine Verwendung obligatorisch machen will, ja in Serbien am Tage des letzten Krieges 
bereits gemacht hat. Wir Hydropathen bedürfen solcher gefährlichen antiseptischen Mittel jedoch nicht 
ohne deshalb schlechtere Resultate bei Wunden zu haben. Daß sie aber gefährlich sind, beweisen 
wieder folgende einem hiesigen Fachblatte entnommene Fälle. 
Dr. WolowSky berichtete auf dem Eongreß der russischen Aerzte in Moskau im Februar 1887 
von 2 solchen Fällen mit tödlichem Ausgang. Eine 57 jährige Frau litt an einem Earcinom (Krebs- 
gesckwür) an der Brust, das sie nicht operiren lassen wollte und in Folge dessen an heftigen 
Schmerzen und Schlaflosigkeit litt. Das Earcinom wurde nun mit Jodoform verbunden, das schmerz 
stillend wirkte und den Schlaf wiedergab, so daß die Kranke immer die Erneuerung des Verbandes 
verlangte, der täglich 1 — 2 mal gewechselt wurde und in 2 Monaten 42 Gramm Jodoform erforderte, 
plötzlich aber trat Magenentzündung, Blutbrechen, Nasenbluten, nach 4 Tagen Gelbsucht, Schlafsucht, 
Erweiterung der Pupillen ein, ebenso Leberverkleinerung und enorme Milzvergrößerung, Temp. 38.5» 
endlich erfolgte am fünften Tage der Tod. 
Der zweite Fall betraf eine 76jährige Frau, deren Wunde infolge eines Sturzes 4 Wochen 
hindurch mit Jodoform verbunden wurde und die genau an denselben Erscheinungen wie die vorige 
zu Grunde ging. In beiden Fällen wurde akute Leberatrophie*) beobachtet, die Dr. w. dem Jodo 
form zuschreibt. 
I Leberschwund.
	        
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