Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

gehellt werden oder mindestens wird der nöthigste Gebrauch der Glieder- bezw. 
eine größere oder geringere Beweglichkeit der Gelenke wiedererlangt werden. 
Nachschrift: welche mannigfaltige und schwere Krankheitsformen audauern-e Erkältung 
im Gefolge haben kann, illustrirt die hochinteressante Krankengeschichte des Herrn Tauöt in Lhemmtz, 
welche wahrscheinlich demnächst tm Aaturarzt veröffentlicht werden wird. 
„Geschlossener Mund erhält gesund." 
Von Dr.vph. Carl Neumann. 
(Fortsetzung und Schluß.) 
Die Aase- unser Geruchsorgan t zerfällt in die äußere Nase- jenen sichtbaren^ 
die ITiitte des Gesichtes bildenden Theist und in die innere Xiafe t bestehend aus der 
innerhalb des Schädels liegenden Nasenhöhle und den dazu gehörigen Nebenhöhlen. 
Die Nasenhöhle wird von einer Schleimhaut ausgekleidet- welche die Enden des 
Geruchsnerven enthält. Die äußere Nase zerfällt in zwei mehr oder weniger enge- 
durch eine knorpelige Scheidewand getrennte Kanäle- welche zu zwei (veffnungen 
der inneren Nasenhöhle führen- die durch eine knöcherne Scheidewand derselben ge 
bildet werden. Diese Scheidewand erzeugt nach hinten die Hinteren in die Rachen 
höhle mündenden Nasenöffnungen. Die Nasenschleimhaut trägt wesentlich zur Ver 
engerung des inneren Nasenraums bei und geht nach hinten in die Schleimhaut 
des Schlundkopfes und Gaumens über. 
Diese kurze Betrachtung der Athmungsorgane und dasjenige- was wir bei 
unseren Lesern als bekannt voraussetzen dürfen- genügt hinreichend zum weiteren 
Verständniß des Folgenden. 
wir sind jetzt in der Lage- den Weg genau zu verfolgen- welchen die Luft 
bei einem Athemzuge (bei einer Inspiration) zu nehmen hat resp. nehmen kann- und 
zu beurtheilen- welche Vortheile oder Nachtheile für die Gesundheit mit dem einen 
oder dem anderen Wege etwa verbunden sind. 
Beim Athmen durch die Nase muß die Luft zunächst die äußeren Nasen 
löcher- die engen Nasenkanäle der äußeren Nase- die inneren Nasenlöcher- dann die 
höhlen der inneren Nase- schließlich die Hinteren Nasenöffnungen passiren- um in 
den Schlundkopf zu gelangen. Von hier wandert dieselbe am Kehldeckel vorüber 
durch die Stimmritze in die Luftröhre- von dieser aus in deren Aeste und dann 
in die kleinsten Zweige- um von hier aus die an den Enden derselben sitzenden 
Lungensäckchen (Infundibula) und zugleich die dieselben umgrenzenden Lungen 
bläschen zu füllen. Hier in den Alveolen angelangt- vollzieht sich nun mit der 
Luft ein leicht durch das Experiment nachweisbarer physikalischer Vorgang- den man 
mit dem Namen der Diffusion bezeichnet- und wonach zwei- durch eine poröse 
Scheidewand getrennte, verschieden dichte Gase dieselbe durchdringen- sich miteinander 
mischen- bis auf beiden Seiten gleiche Dichtigkeitsverhältniffe eingetreten sind. Eine 
solche poröse Scheidewand bildet die Hülle eines Lungenbläschens- welche den Sauer 
stoff der atmosphärischen eingeschlossenen Luft von der in dem venösen Blute des 
in der Bläschenhülle sich ausbreitenden Kapillarnetzes enthaltenen dichteren Kohlen 
säure trennt. Es wandert infolgedessen ein Check des Sauerstoffs durch die Bläs
	        
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