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der Mund - und Rachenhöhle sich befinden, ob das Gesicht blaß und kalt ist,
oder rot, dunkel und heiß. Befinden sich fremde Körper in der Mund - und
Rachenhöhle, so suche man selbe rasch und beherzt, aber mit Vorsicht zu
entfernen. Vor allem sorge man für frische Luft durch öffnen der Fenster,
wenn nötig auch der Thüren, bringe den Verunglückten auf ein Bett, einen
mit Decken belegten Fußboden oder Tisch, gebe dem Kopf eine etwas erhöhte
Lage, entferne alle drückenden, hindernden, belästigenden Kleidungsstücke, be
feuchte einen Schwamm oder Flanellslücke mit Essig und stelle mit Vorsicht,
aber immerhin energisch Reibungen der Brust, des Rückens und der Gliedmaßen
an, man halte in die Nähe der Nase einen mit Salmiakgeist angefeuchteten
Pfropfen oder ein offenes Fläschchen mit Hirschhornsalz; man lege auf die
Waden, wenn selbe unverletzt sind, Senfpflaster und suche durch elastisch vor
genommenes Auf- und Niederbewegcn der Rippen die Atmungsbewegungen ein
zuleiten. Ist der Bewußtlose im tiefen Rausche, so empfiehlt es sich,
demselben schwarzen Kaffee vorsichtig und allmählich einzuflößen, oder in Er
manglung dessen, einen Theelöffel Zuckerwasfer zu geben, dem man vorsichtig
einen einzigen Tropfen Salmiakgeist zugesetzt; außerdem empfehlen
sich noch wiederholte Bespritzungen mit kaltem Wasser und im Notfälle, vor
sichtiges einmaliges oder mehrmaliges Eintauchen des Körpers in Wasser von
niedriger Temperatur, dem sodann Abreiben mit trocknen Tüchern folge. Bei
Bewußtlosen erweisen sich auch Klystiere von „Wasser gewöhnlicher Temperatur
mit Zusatz von etwas Essig. Kochsalz und Öl, vortrefflich behufs Wiederbe
lebung. Sind Krämpfe vorhanden, so ersetze man das Wasser durch Auf
guß von Kamillenblumen von lauwarmer Temperatur und belege den ganzen
Unterleib mit einem vorher in kaltes Wasser getauchten wohl ausgerungenen
Leinluche, über welches ein trockenes Wollenluch geschlagen wird; man erneure
diese Einpackung in jeder halben oder ganzen Stunde und fahre damit fort
bis zur Ankunft des Arztes, auch wenn das Bewußtsein wieder eingetreten.
(Fortsetzung folgt.)
Vegetarischer MUagstisch siir 14 Tage im Winter*.
Vom Herausgeber.
1. Brotsuppe, Sauerkraut mit Weckklößen und Kartoffelbrei.
2. Hafersuppe, Spinatstrudel mit Zwiebelsauce.
3. Griessuppe, Erbsen mit Salzkartoffeln und Rotrüben.
4. Kartoffelsuppe. Winterkohl mit Rührei und Kastanien.
5. Selleriesuppe. Kaisernudeln und Preißelbeeren.
6. Gerstensuppe, gelbe Rüben und Goldschnitten (arme Ritter).
7. Butterklößchensuppe, Schwarzwurzeln mit Eierhaber, Blsquitpudding mit
Mandelsauce.
8. Zwiebeisuppe, Weckpfannenkuchen und Salat.
9. Einlaufsuppe, Kohlrüben und Reisklößchen.
10. Fastensuppe, eingemachte Bohnen mit breiten Nudeln.
11. Reissuppe, Blaukraut mit gerösteten Kartoffeln und glasirten Kastanien.
12. Gemüsesuppe, Äpfclauflauf mit Himbeersauce.
13. Eiergerste, Linsen mit Spätzlen.
14. SemmclklößchensuPPe, Rosenkohl mit spanischem Brot und gedünsteten
Kartoffeln, Kuchen von süßem Käse.
Als hierher passend will ich noch anführen, wie Dr. Paul Niemeyer
die Liebig'sche Theorie vom menschlichen Körper als einem Ofen und den Speisen