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am 17. v. Monats g e st o r b e n ist. — Antw.: Auffallender Weise hat mir keiner
der Chemnitzer Abonnenten davon Mitteilung gemacht, danke Ihnen daher
bestens! Ich hatte ein eigenes Schicksal mit diesem Manne; im Juli 1873 besuchte er
mich mittags 2 Uhr unangemeldet, gerade als ich im Begriff war, auszugehen und
äußerte mir den Wunsch, ihm ein paar Stunden zu widmen, er habe da ein Manuskript
mitgebracht, das er mir vorlesen und dann mein Urteil darüber hören wolle; es war
seine erste statistische Arbeit über die Jmpfwirkung. Ich sagte ihm:
mein bester Herr Löhnert, ich verreise morgen früh auf 6—8 Wochen nach Gräfenberg,
Wien, Ofen, Pest, dann Graz, Veldes, Triest und zurück über Radegund, Kreuzen und
die böhmischen Bäder, habe jetzt noch einige Pat. zu besuchen und wie Sie sich denken
können, noch Manches zu besorgen, hätten Sie mir doch ein paar Tage vorher ge
schrieben, dann hätte ich Sie davon in Kenntnis gesetzt und Ihnen eine solche Metzger
fahrt gerne erspart, denn heute ist mir jede Minute kostbar und kann ich Ihnen somit
unmöglich dienen! Er ging verstimmt fort und bestellte später den „N.-A." ab!
Und so ging's mir in den 15 Jahren noch mit einigen anderen Abonnenten, denen man
doch sämtlich soviel Routine sollte zutrauen dürfen, daß sie sich sagen können: Der, den
du besuchen willst oder den du telegraphisch rufst, sitzt nicht ruhig zu Haus und wartet
gerade auf dich, sondern ist sonst beschäftigt, daher vorher anfragen!
Ab. H. in Dresden. Sie schreiben: Damit der B l a u st i f t nicht etwa teuer
wird, sende ich endlich rückständige 5 M. Warum erheben Sie von den Nach
lässigen die Beträge nicht durch Po st Nachnahme? Ich würde es nicht übel
nehmen! — Antw.: Unter Nachnahme erhebe ich den Betrag nur von denjenigen
Abonnenten, die mich dazu ein für allemal aufgefordert haben gleich bei Nr. 1;
ein paar Dutzend schicken den Betrag schon nach Empfang von Nr. 12 mit der Bitte um
fernere Zusendung des liebgewonnenen „N.-A.", andere warten erst Nr. 1 und 2 ab, mit
Nr. 3 fange ich an zu bl au streichen in „Aufforderung von Verschiedenen", welche sich
ihrer Vergeßlichkeit bewußt sind. Wollte ich Nr. 1 an Alle ohne Ausnahme mit Nach
nahme versenden, dann bekäme ich sicher eine hübsche Anzahl mit Protest und
Strafporto, 60 Pf., retour! Habe ich doch schon im Laufe des Jahres Exemplare
zurückerhalten, welche direkt so bestellt wurden, mit dem Postbemerk: Annahme
verweigert! Echte Hundsfötter das!!! Nun expedire ich keine Bestellung von
Unbekannten mehr, sondern zeige ihnen per Karte an: Folgt sofort nach Empfang des
Betrages! Glauben Sie mir, ich habe es seit 1871 auf verschiedene Weisen probirt, das
Abonnement pünktlich zu bekommen, aber jede hat ihre Schattenseiten; das Beste wird
sein ! was meinen Sie, das moderne Mittel — den „N.-A." striken lassen!
Rurlms Reitzenhain
den Besitzer und Leiter
Sachsen, 777' über der Nordsee, wird seiner kräf
tigen, anregenden Gebirgsluft, sowie seiner guten
Erfolge wegen stets stark besucht. Prospekte durch
Edm. Schneckenberg.
R M.
b. Leitmeritz in Böhm«, 406 m ü. d. M,
ELTSCHBERG
Kaltwasserheilanstalt, klimatischer und Terrain -
Kurort, Eisenquelle, elektr. Behandlung, Massage,
Sommerfrische, Sommer- und Winter-Kur. Aus
künfte, Prospekt und Ansicht ertheilt:
Dir. Arzt: M. ZI. Dr. Bosauyi. Die Direktion.
.in junger Vegetarier, welcher die Landwirtschaft erlernen will, wünscht auf einem
' größeren Gut Aufnahme zu finden.
Gef. Offerten werden unter A. K. in W. an die Expedition des „N.-A." erbeten.
Verantwortlicher Redakteur, Herausgeber und Verleger: Gustav Wolbold in
O b e r l ö ß n i tz bei Dresden. — Druck von Julius Reichel in Dresden.
Ausgegeben am 17. Juli 1886.