Volltext: Der Naturarzt 1885 (1885)

Ich übergebe die Schrift der Öffentlichkeit mit dem Wunsche, daß sie sowohl 
durch die in ihr enthaltenen Lebensregeln zum gesundheitlichen Vorteil des Lesers, 
als auch durch ihren wissenschaftlichen Inhalt zur Förderung der allgemeinen 
Volksbildung dienlich sein möge! 
Ich teile nachstehend den reichen Inhalt des sehr sauber ausgestatteten 
Buches int Auszug mit und am Schlüsse einige Stellen aus demselben. 
Erster Teil. Der Mensch; über den Ban seines Körpers und dessen 
Lebenserscheinungen; Grundbestandteile des menschlichen Körpers; seine 5 Systeme 
(Knochen-, Muskel-, Eingeweide-, Gefäß-, das Nervensystem); über seine Lebensäußerungen, 
vom Lebensalter. 
Z w. e i 1 e r Teil. Gesundheitslehre. 
I. Über die zur Erhaltung des Lebens notwendigen Einnahmen. 
a) über die Ernährung des Menschen durch Nahrungsmittel; über ihre notwendige Be 
schaffenheit, ihre M enge und Zeit der Ernährung. W e l ch e Nahrung soll der 
Mensch genießen; wieviel Nahrung soll der Mensch genießen und wann essen und trinken? 
Die einzelnen Nahrungsmittel in bezug auf ihren Nährwert und ihre Güte; die von den 
Tieren herstammenD en Nahrungsmittel, die von den Tieren erzeugten Pro 
d u k t e; die von der Pflanze herstammenden (vegetabilischen) Nahrungsmittel. K o it s e r 
v i r u n g der Nahrungsmittel. B e r h ü t u n g der aus der Zubereitung und Aufbewahrung 
der Lebensmittel von den Gefäßen re. hervorgehenden gesundheittichen N a ch teil e. 
Über die Luftatmung; Notwendigkeit einer unverdorbenen Luft; die At 
mosphärenluft als Atmungsluft re.; Veränderung der atmosphärischen Luft durch 
irdische Vorgänge; Erhaltung der gesundheitsgemäßen Beschaffenheit der Atmungslust; 
Verschlechterung der Luft durch Heizung, Beleuchtung, Abgänge von Mensch und Tier. 
II. Die zur Erhaltung des Lebens notwendigen A u s s ch e i d u n g e ii aus dem Körper; die 
Erhaltung der zum Leben notwendigen Körperwärme — Klima, Kleidung, Wohnung. 
Beförderung der Gesundheit durch Pflege des Körpers mrd Geistes; Notwendig 
keit des Wechsels zwischen Thätigkeit unb Ruhe der körperlichen Organe — Schlafen, Pflege 
des Muskelsystems, der Haut, der Haare, Nägel, Zähne, Sinnesorgane, des Geistes. 
Über den k r a n k e n Menschen, Krankheit un allgemeinen, an st eckende Krankheit, 
Vorsichlsniaßregeln, um die Übertragung von Krankheiten git v e r h ü t e n, Verhalten der Ge 
sunden zur Zeit ansteckender Krankheiten — S ch u tz p o ck e n i m p f u ii g; Verfahren bei 
Krankheitsfällen, über Tod und Scheintod. Sachregister. 
Wie man aus vorstehendem ersieht, enthält das Buch eine Fülle von 
wissenswertem, wovon man vor 30 Jahren in Gymnasien und andern Lehr 
anstalten noch keine Idee hatte, d. h. nichts im Lehrplan aufgenommen fand; 
eine glückliche Zeit daher für die heutigen jungen Leute, welche damit einen 
Schatz hygieinischen Wissens mit auf den Lebensweg bekommen, den wir 
Alten uns erst in vielen Jahren nach und nach mühsam erwerben mußten! 
Daß der Herr Kreisphysikus aber noch in einigen Punkten auf einem für uns 
überwundenen Standpunkt steht, z. B. bez. der Ernährung, Schutz- 
pockenimpfung und Naturheilverfahren, darf uns nicht wunder nehmen, denn 
der Übergang zum bessern geht halt nicht so geschwind! Ich will schließ 
lich noch einige Passus mitteilen, zur Probe, wie Vers, sein Thema behandelt. 
S. 338. S ch u tz p o ck en - I m p fu n g. Durch die Einimpfung einer güten Kälber - 
lymphe oder M e n s ch e n lymphe wird eine durchaus unschädliche D u r ch s e u - 
ch u n g (?) des gesunde n menschlichen Organismus in einem in seiner Wirkung v o l l st ü n d i g 
abgeschwächten Blatterngifte bewirkt, wodurch der Organismus gegen die verderbliche 
Wirkung des echten Pockengiftes gefeit wird und eine gewisse Schutz kraft gegen das Be 
fallenwerden von der Pockenkrankheit erlangt. Dieses ist nun nicht derart zu verstehen, als ob 
der einmal geimpfte Mensch überhaupt nicht blatterkrank werden könne, sondern eö ist 
in der Art aufzufassen, daß, wenn auch der Geimpfte von der echten Pockenkrankheit befallen 
wird, die Krankheit euren m i l d e n Verlauf nimmt. Diese Schutzkraft ist mit st ä r k st e n in 
dem ersten Zeitraum nach der Impfung, wann häufig (?) die Geimpften absolut von den 
Blattern verschont bleiben; späterhin verliert die Schutzkraftsich n a ch u n d n a ch. Erfahrungs 
gemäß ist es angezeigt, sich in Zeiträumen von längstens 10 zu 10 Jahren wieder impfen 
zu lassen; insbesondere darf die Erstimpfung der Kinder nicht versäumt werden; ferner 
soll die Schutzimpfung erneuert werden gegen Ende des Kindesalters und zur Zeit des Heran-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.