Volltext: Der Naturarzt 1884 (1884)

Vorwort. 
Den 23. Jahrgang beginnt Heuer unser ,,Naturarzt", dem eine größere An 
zahl vom ersten bis jetzt treu geblieben ist und als wackren allmonatlich 
pünktlich wiederkehrenden Hausfreund (wie man mir vielfach mitteilt) 
lieb gewonnen hat, während wieder andere nur einen oder höchstens 
ein paar Jahrgänge mitthun und dann sich still drücken, entweder weil ihr In 
teresse am Naturheilverfahren, und was drum und dran hängt, überhaupt er 
kaltet ist oder der Inhalt der Nummern nicht immer nach ihrem Geschmack 
gewesen! Da nun aber die Geschmäcker bekanntlich ganz verschiedener Art 
sind, so hat ein Dichter einen Vers darauf gemacht, welcher also lautet: 
Kannst Du nicht Allen gefallen durch Deine That oder Dein Kunstwerk, 
So mstd) T es nur Wenigen recht, denn Vielen gefallen ist schwer! 
Also darf es sich der ,.N.-A" eigentlich zur Ehre rechnen, wenn ab und zu einer 
mal über ihn räsonnirt oder davon läuft, weil er nicht immer bringt, was ihm 
just behagt, als ob andere Leser nicht auch was gälten! Da war es seiner 
Zeit namentlich Herr Th. Grieben in Berlin, der immer was zu bemäkeln wußte und 
mir d arum öfter das baldige Eingehen der Zeitschrift prophezeite, was aber bis 
heute, wie Figura zeigt, noch nicht eingetroffen ist; sodann kommt ab und zu 
mal eine Karte, auf der ich gebeten werde, mehr Krankheitsgeschichten zu bringen, 
während gleichzeitig auf einer andern für dieselben gedankt wird, da sie doch 
nichts nützen, indem man im Falle der Not ja doch keinen Naturarzt zur Seite 
habe und selbst die Behandlung in die Hand zu nehmen, Familienrücksichten und 
sonstige Gründe verbieten! Also was machen? Ich denke wie bisher nach 
beiden Seiten hinhören, hier und da eine interessante Krankheitsgeschichte 
mit belehrenden Winken, bald mal einen Leitartikel über medizinische Streitfragen 
von allgemeinem Interesse, dann öfters einen Beitrag zur Gesundheitspflege 
im allgemeinen (Wohnung, Kleidung, Nahrung re.) liefern und im Brief 
wechsel kleinere Notizen und Winke geben, sowie in der aller 2 Monate 
erscheinenden vielen höchst erwünschten litt er. Beilage eine Übersicht der 
neuesten einschläg. Litteratur (Naturheilkunde, Hygieine. Vegetarismus, Impfung re.), 
sowie eine eingehende Besprechung ihres Inhaltes. Was sodann die Mutmaßung 
einiger anbelangt, als ob ich durch das Ableben von Th. Hahn mich veran 
laßt sehen dürfte, den ,.N.-A." eingehen zu lassen, so begnüge ich mich, auf 
meine frühere 7jährige alleinige Herausgabe desselben hinzuweisen und die 
Bemerkung beizufügen, daß ich mich 1881 von Dresden hierher nur begeben habe, 
um ungestörter mit demselben mich beschäftigen zu können und lieber dafür die 
Praxis zu beschränken, auf welche Weise ich glaube noch einige Jahre mit Nutzen 
für unsere herrliche Physiatrik thätig sein und damit auch für die gesamte 
noch im Heilnebel herumtappende Menschheit wirken zu können! Schließlich er 
laube ich mir meine besondern Freunde sowie alle Anhänger der durch den 
,,N.-A." vertretenen Ansichten über Leibespflege in gesunden und kranken 
Tagen hiermit zu bitten, meine ferneren Bemühungen zur Aufklärung in dieser 
Richtung auch durch Empfehlung der Zeitschrift im Kreise ihrer Bekannten gütigst 
unterstützen zu wollen, wozu ich ihnen durch Zusendung von Probenummern 
gern behilflich bin und dafür im voraus meinen freundlichen Dank sage. Nun 
bleibt mir noch übrig, für die bisher eingelaufenen zahlreichen Glückwünsche und 
freundlichen Ermunterungen, doch ja in bisheriger Weise aufrichtig und wahr 
und mit Humor den „N.-A." auch ferner noch viele viele Jahre zu redigiren rc. 
meinen wärmsten Dank zu sagen und unter herzlichem Grüß.Gott an alle mich zu 
Ihren alleweil dienstfertigen 
fi 1 00/1 
Gustav Woldold.
	        
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