Volltext: Der Naturarzt 1883 (1883)

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vrielwechsel von nn) mit Allen. 
Alter W a s s e r s r e u n d in G. Die 2 kleinen selbstgebackenen Schrotbrötchen 
richtig erhalten, gekostet und gut befunden. Ihr Rezept lautet für diese flachen, finger 
dicken, ca. 50 Gramm wiegenden Brötchen: „Anmachen mit kochendem Wasser, Schrot 
mehl von deutschem Waizen, selbstgemahlen auf einer Mühle Nr. 3 von Zemsch in 
Wiesbaden, tüchtig geknetet, 2 Stunden in der Nähe des Herdes gehen lassen, dann in 
den Herd setzen und bei mäßiger Hitze ca. 17 a Stunden ausbacken lassen. 
Ab. in R ö m e r st a d t. Sie legen Ihrem Ab.-Betrag eine Kleinigkeit bei zur 
Deckung meiner Auslagen in der Klagesache Dr. Brebme r gegen den „N.-A." und 
wünschen, daß ich denselben in der bisherigen Weise (?) weiter redigire; thue Jeder seine 
Schuldigkeit, so bleiben die von den Jüngern Äskulaps wider mich..geführten Streiche 
wirkungslos! Seit dem Lesen des „N.-A." habe sich bei Ihnen die Überzeugung Bahn 
gebrochen, daß die Staatsmediziner in der Heilung von Krankheiten ohnmächtig seien, 
denn speziell Typhuskranke im Auge habend, sei Ihnen aufgefallen, daß Ihre dortigen 
Ärzte dieselben meist erfolglos behandeln, denn sogar junge Personen in dew 20er 
Jahren sterben denselben nach mehrwöchentlicher Arzneibehandlung! 
Ab. in Meißen. Zwei Fragen stellen Sie: 1. Was zu thun gegen nervöse Kops- 
schwäche bez. G e d a n k e n s ch w ä ch e? Es wird schon seit einem Jahr täglich eine 
kalte Kopfwaschung genommen. Kann man sich bei täglich mehrmaligem Kopfwäschen nicht 
vielleicht Augenleiden oder Kopfgicht zuziehen? 2. Was ist bei dem Nervenleiden 
„I s ch i a s" zu thun, nachdem Elektrisieren, spanische Fliegen und Umwickeln des Beines 
mit Wolle nichts geholfen? Antw. aä 1. Sie können täglich drei- bis viermal den be 
haarten Kopf mit Gesicht und Nacken mittelst in 14° Wasser getauchtem Schwamm oder 
grobem Handtuch ca. 5 Min. lang waschen und dann gut abtrocknen und sofort an die 
Luft gehen, obne befürchten zu müssen, davon je eilt Augenleiden oder Kopfgicht sich zuzu 
ziehen ; ad 2. Bei Ischias ist das Beste, täglich zwei Sitzbäder von ca. 18—20° ft. 
und 15 Min. Dauer zu nehmen, darin das leidende Bein (Oberschenkel und Hüfte) mit 
nasser Hand zu frottieren und nach dem zweiten Abends vor Schlafengehen eine feuchte 
Rumpfbinde und um den schmerzenden Oberschenkel noch eine dicke, feuchte Kompresse mit 
trockener Bedeckung umzulegen; das ist besser als die wollene Jägerbinde; auch nehmen 
Sie wöchentlich ein- bis zweimal laues Wannenbad mit kühler Brause. 
Ab. in A u g s b u r g. Bei Ihrem 4jährigen Pflegesohn , welcher vegetarisch erzogen 
worden, haben sich, seitdem er vor zwei Jahren den Kroup gehabt, im Gesicht auf beiden 
Backen bis an die Nase und das Kinn feine Hautrisse eingestellt, welche trotz täg 
lichem Bade nicht heilen wollen, auch nach Anwendung eines feuchten Umschlages nicht, 
wenigstens stellten sie sich sofort wieder ein, sobald man mit demselben aufhörte. In 
Hahns Handbuch, M e l tz e r s Lehrbuch und Frohmanns Notizen finden Sie nichts 
darüber bemerkt! Antw.: Bestreichen Sie das Gesicht früh und abends mit laugemachtem 
Olivenöl und legen dann abends einen vierfachen, feuchten Umschlag oder kleine, feuchte 
Läppchen aufs ganze Gesicht mit trockener Bedeckung, welche fest gebunden wird, damit die 
Kompresse die ganze Nacht liegen bleiben kann. Früh bei der Abnahme wird mit 16° 
Wasser abgewaschen und eine Viertelstunde darauf wieder frisch eingeölt und mit einem 
dünnen, leinenen Taschentuch bedeckt. 
Ab. in Hannover. Sie waren zehn Wochen Kurgast in Feldberg, haben den Er 
furt h 7 schen Schwitzapparat täglich anwenden sehen und bestätigen demzufolge das, 
was ich in Nr. 12 vom vor. Jahre über denselben mitgetheilt habe; sowie auch, daß aus 
gezeichnete Resultate damit erzielt worden sind. Ihre sonstigen aufrichtigen Mitteilungen 
über Stue r und Feld b erg sind interessant und danke ich Ihnen dafür: werde sie bei 
Gelegenheit zu verwerten suchen! 
Ab. in Zürich. Sie wünschen Anleitung zur Behandlung sogenannter blinder 
Hämorrhoiden, welche sich hauptsächlich in heftigen Schmerzen nach dem Stuhl 
gange äußern. Antw.: Nehmen Sie nach jedem Stuhlgange ein Klystier (Obertasse 
voll 14° Wasser), legen sich abends vor Schlafengehen eine feuchte Leibbinde um, nehmen 
in der Woche mindestens ein warmes Wannenbad (25—26° ft.) ca. 10 Min. lang, in dem 
Sie sich selbst mit den Händen am ganzen Körper frottieren und am Schlüsse die kühle 
Brause ca. eine halbe Minute über den ganzen Körper, ferner — werden Sie ein Vege 
tarier, d. h. meiden Sie F l e i s ch k o st ! 
Ab. K. in H a n n o v e i. Ihr 62jähriger Vater leidet an dem Übel, daß er das 
Wasser nicht ohne Beschwerde los werden kann und öfters ein Nelaton'scher Katheder zu Hilfe 
genommen werden muß. Derselbe meine auch, daß die bei Ihnen eingeführte vege 
tarische Kost seinen Zustand verschlimmere und ihm daher Braten lieber wäre! Antw.: 
Geben Sie Ihrem Patienten jeden Abend vor Schlafengehen ein Sitzbad von 24° ft.,
	        
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